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0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arme hingen reglos. Pollack begann, Hoffnung zu schöpfen.
    Der Robot fing an zu sprechen.
    „Bist du einer der Unterdrückten?"
    Pollacks Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Er war nur Sekunden entfernt von dem Augenblick, in dem er seine provisorische Waffe in Betrieb nehmen konnte. Er mußte den Robot hinhalten.
    Was war ein Unterdrückter? Die Robotstimme hatte keine Klangfarbe, das Robotgesicht keinen Ausdruck. Wie sollte er die Frage beantworten? Eine leise Stimme im Hintergrund seines Bewußtseins riet ihm, sich auf die Seite der Unterdrückten zu schlagen.
    „Ja, ich bin einer der Unterdrückten", antwortete er, während er mit hochempfindlichen Fingerspitzen die Kontur der Druckleitungen auf der letzten Plastikkarte abtastete, ohne hinzusehen.
    „Die Unterdrückten haben sich erhoben, um die Unterdrücker zu besiegen", erklärte der Robot. „Du befindest dich hier nicht in Sicherheit. Komm mit mir!"
    Pollack schwitzte.
    „Ich bin sicher", protestierte er. „Hier können sie nicht herein."
    „Sie haben Waffen", gab der Robot zu bedenken.
    Die Kuppe des Zeigefingers fand das winzige, federnde Relais, das den kritischen Kontrollkreis schloß. Pollack fühlte, wie sein Puls in harten, pochenden Stößen ging. Wenn nur der Robot seine Aufregung, nicht bemerkte!
    „Ich habe auch eine Waffe", entgegnete er. „Sie können mich nicht bezwingen."
    Der Robot mochte in seiner organischen Bewußtseinshälfte nicht zurechnungsfähig sein, aber seine Positronik funktionierte nach wie vor. Er analysierte das Gebilde, das Pollack sich zurechtgebastelt hatte.
    „Das ist eine schwerfällige Waffe", lautete seine Diagnose. „Sie wird dich eher hindern als dir nützen. Komm mit mir. Wir wissen, wo Sicherheit zu finden ist."..
    Pollack ließ den Kopf hängen, als denkt er nach. Inzwischen hatte er mit flinken Fingern die Karte an ihren Platz zurückgesteckt. Mit einem dünnen Metallstreifen stocherte er zwischen den beiden letzten Karten herum. Dort... dort mußte das Relais liegen.
    „Na, meinetwegen", brummte er und legte das Gewicht auf die Seite, als wollte er aufstehen. Der Lauf der Waffe lag auf der Kante des Meilers. Derart gestützt, zeigte die Mündung auf den Mittelkörper des Robots.
    „Du bist klug", sagte das Maschinenwesen anerkennend. „Ich hätte dich sonst zwingen müssen."
    „Na, natürlich", meinte Pollack.
    Dann drückte er zu.
    Der Erfolg übertraf alle Erwartungen. Die provisorische Waffe entlud sich mit knallendem, zischendem Fauchen.
    Ein blauweißer Energiestrahl schoß aus der Mündung und hüllte den glitzernden Robotkörper in verzehrendes Feuer.
    Pollack hatte sich im selben Augenblick nach hinten geworfen, um soviel Zwischenraum wie möglich zwischen sich und die mörderische Hitze zu legen. Das Relais würde sich von selbst lösen, wenn der erwartete Löseimpuls nicht nach einer bestimmten Zeit eintraf.
    Das Fauchen verstummte abrupt. Vorsichtig richtete Pollack sich auf. Die Luft war so heiß, daß sie in den Lungen brannte. Er wandte sich um. Von dem Roboter war nur eine glühende Metallplatte übriggeblieben. Ein Teil der Wand, in die der Gang mündete, war geschmolzen, aber der Ausgang war nach wie vor frei.
    Pollack hockte sich auf den Boden und lehnte sich gegen die rückwärtige Wand. Er konnte vorläufig nichts unternehmen.
    Er mußte warten, bis die Metallasche erstarrt war und die Platte, auf der seine Behelfswaffe ruhte, sich abgekühlt hatte.
    Er war müde .und zerschlagen, und die verbrannte Kopfhaut schmerzte, aber er fühlte sich zufrieden. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit, bis er den. rückwärtigen Ausgang soweit erweitert hatte, daß er sich in Sicherheit bringen konnte.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke. Er saß jetzt schon seit wer weiß wieviel Stunden hier unten in der Falle, und niemand hatte sich um ihn gekümmert. Es war möglich, daß sie ihn für tot hielten, und der junge Unteroffizier war auch wirklich tot - aber es entsprach nicht dem Gebrauch der Flotte oder der USO, selbst Tote einfach herumliegen zu lassen.
    Warum war noch niemand gekommen?
    Es gab nur eine mögliche Antwort: Die, von denen Pollack Hilfe erwartete, waren selbst in Bedrängnis.
    Was half es dann, wenn er sich zu. ihnen durchschlug?
    Ein Mann mehr brachte ihnen keinen Nutzen, selbst wenn er einen ausgebauten Robot-blaster mit sich herumschleppte. Seine Aufgabe lag anderswo.
    Pollack raffte sich auf. Die Metallplatte war immer noch so heiß, daß er sich daran die Finger

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