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0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC
Autoren: Unbekannt
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explodieren wie eine kleine Wasserstoffbombe.
    King Pollack machte sich darüber keine Sorgen.
    Die Wahrscheinlichkeit eines solchen Treffers war gering.
    Außerdem war Pollack über das Stadium des Sich-Sorgens ohnehin schon längst hinaus.
    Als die Tür wieder aufglitt, preßte er sich noch flacher auf den Boden. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt er den kleinen Metallstreifen, den er als Auslöser benützte, so fest, daß die Hand zu zittern begann.
    Aber die Aufregung war umsonst, Der breite Gang war leer.
    Geräuschlos und unermüdlich glitten die matten Oberflächen der Laufbänder dahin. Pollack wartete eine Weile. Erst dann traute er dem Frieden. Er stand auf und bugsierte sein Geschütz aus dem Aufzug hinaus in den Gang. Er schaffte es bis an den Beginn der Bandstraße. Dort begann er von neuem, an der Behelfsstruktur herumzubasteln. Was er jetzt zu tun hatte, war einfach und gleichzeitig kritisch. Es ging darum, die Meiler-Blaster-Kombination in eine Bombe zu verwandeln. Gelang ihm das, dann konnte er die Roboter, die sich noch hier unten befanden, mit einem Schlag auslöschen. Kritisch war die Angelegenheit deshalb, weil er den Umbau nur bis zu einem gewissen Punkt vornehmen konnte, ohne den Blaster als Schußwaffe unbrauchbar zu machen. Darüber hinaus war er auf sein Glück angewiesen.
    Er arbeitete verbissen, jedoch ohne seine Umgebung zu vergessen. In regelmäßigen, kurzen Abständen sah er auf und musterte den hellen, schweigenden Gang. Die Aufzugkabine befand sich immer noch hinter ihm. Er fragte sich, warum die Roboter sich nicht sehen ließen, und dabei kam ihm der fürchterliche Gedanke, sie könnten alle schon aufgefahren sein.
    Von da an arbeitete er noch eiliger. Er handhabte den Nadelstrahler mit dem Geschick des Experten, seine Bewegungen waren präzise, zeitsparend und auf eine merkwürdige Art und Weise automatisch. Er handelte wie eine Maschine. Was er tat, erforderte kein Nachdenken, und das war gut, denn Sergeant King Pollack war am Ende seiner Kräfte.
    Schließlich tat er den kritischen Schritt. Von jetzt an war er hilflos. Wenn die Posbi-Roboter jetzt den Gang heraufkamen, dann konnte er sich nur noch in den Aufzug flüchten und darauf hoffen, daß die Kabinentür sich rasch genug schloß.
    Während er mit flinken Fingern die letzten Verbindungen herstellte, kamen ihm die Leute in den Sinn, die er in der Nacht zuvor in der Rechenzentrale gesehen hatte. Es waren Hunderte gewesen. Was war aus ihnen geworden? Die Zentrale lag auf dem halben Weg zur Lagerhalle, in der die Roboter abgestellt gewesen waren. Hatten die Robots die Zentrale angegriffen und vernichtet - ebenso wie die Kontrollstelle am oberen Ende des Aufzugschachts?
    Er zögerte, bevor er die letzte Verbindung herstellte. Sobald Kontakt bestand, war aus dem Meiler und dem Strahler eine Zeitbombe geworden, die in vier bis fünf Minuten - so genau konnte Pollack das nicht sagen - explodieren würde. Er überblickte noch einmal den. Gang. Er durfte jetzt keine Fehlschritte tun.
    Er rechnete mit knapp zwei Minuten Fahrzeit bis zum Eingang des Lagerraums. Die Bombe durfte nicht mehr als ein paar Sekunden am unteren Ende des Bandes liegen, sonst würden die Roboter sie zerlegen und den Zünder unwirksam machen. Er mußte den Kontakt hier an Ort und Stelle schließen und noch eine oder anderthalb Minuten warten, bevor er das Gerät aufs Band schob.
    Zum letztenmal setzte er den Nadelstrahler an. Kupfer schmolz, begann zu fließen - der Kontakt war hergestellt, der Zünder aktiviert. Pollack studierte die Uhr, die er am Handgelenk trug.
    Der Zeiger faszinierte ihn, wie er über das Zifferblatt wanderte.
    Eine hypnotisierende Wirkung ging von ihm aus.
    Eine Minute...
    Dreißig Sekunden später legte King Pollack sich zum letzten Mal ins Geschirr. Er zerrte die Platte bis an den Rand des Laufbandes. Dann trat er aufs Band und ließ dieses den Rest der Arbeit verrichten.
    Er glitt durch den Gang. Neben ihm lag die Bombe. Er hatte nicht die Absicht, sie bis ans Ziel zu begleiten. Er würde unterwegs abspringen und sich auf den Rückweg machen. Die Explosion würde das untere Ende des Ganges völlig vernichten und den Eingang zur Lagerhalle verschließen. Den Gang entlang würde sich eine kräftige Druckwelle ausbreiten, und Pollack hielt es für klug, ihr so weit wie möglich auszuweichen. Die Rechenzentrale sollte die Explosion unbeschadet überstehen können, wenn sie überhaupt noch existierte.
    Das Portal der Zentrale kam in
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