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0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC
Autoren: Unbekannt
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Lehrkabine, ohne den Umfang seines Wissens vermehrt zu fühlen. Er kannte dieses Gefühl. Es täuschte. In dem Augenblick, in dem er vor den Pilotenschalttisch eines Großraumschiffes gesetzt wurde, würde er genau wissen, was er zu tun hatte.
    Der Schulungskurs fand in einer der Institutionen statt, die auf USTRAC Akademien genannt wurden. Es gab deren über einhundert.
    Jede erfüllte eine spezifische Funktion. Diese diente ausschließlich dem Zweck, Raumpiloten auszubilden. Sie besaß Instruktionsmittel für Raumschiffe aller Klassen und hatte eine Kapazität von jeweils vierzehnhundert Lehrgangsteilnehmern.
    Fünfhundert davon konnten nichtirdischer Herkunft sein. Die Akademie vermochte ihre Lehrmethoden den Gewohnheiten der meisten galaktischen Rassen anzupassen.
    Es war zwölf Uhr Ortszeit. Ellsmere. hatte eine Stunde Zeit zur Mittagspause. Um ein Uhr begann sein nächster Kurs. Auf dem weiten, grünen Innenhof der Akademie hielt er eine Zeitlang Ausschau und sah schließlich Hollingsworth auf sich zukommen.
    „Bestanden?" fragte der Leutnant grinsend.
    Ellsmere schüttelte den Kopf.
    „Ich bin genauso dumm wie zuvor."
    „Was hast du geplant?"
    „Ich habe eine Stunde Zeit. Wie wär s, wenn wir Pollack besuchten?"
    Holli war von dieser Idee nicht gerade begeistert.
    „Den Dickschädel? Schon wieder? Er wird sich am Ende was einbilden."
    Dabei war er schon auf dem Weg zum nächsten Gleiter-Rufposten.
    King Pollack lag in dem weitläufigen Zentralkrankenhaus von Munroes. Auf MynCahits ausdrückliche Anweisung kümmerten sich die ausgesuchtesten Ärzte um sein Wohl und Wehe.
    Kosmetische Operationen hatten das Ebenmaß seines Gesichtes auf eine Art und Weise wiederhergestellt, die Hollingsworth zu ungezügeltem Spott herausforderte.
    „Du wirst mir bei den Mädchen den Rang ablaufen, Pollack, und so etwas kann ich nicht dulden!"
    „Pah", machte Pollack, der, schon frei von Bandagen, bequem in einem Gliedersessel ruhte. „Ich habe Neuigkeiten für Sie, Leutnant. Den Rang abgelaufen habe ich Ihnen schon lange.
    Jetzt wird es so werden, daß sich keine mehr nach Ihnen umdreht, wenn sie erst einmal von mir gehört hat."
    Holli zeigte ihm die Zähne.
    „Sobald du wieder gesund bist, werde ich mich eingehend mit dir befassen", drohte er und trieb einen weit ausgeholten Schwinger durch die Luft.
    Pollack war begierig zu hören, was draußen vor sich ging.
    Er fühlte sich gefangen, aber die Arzte bestanden darauf, daß er noch wenigstens fünf Tage unter ihrer Aufsicht blieb.
    Ellsmere berichtete ihm von den neuesten Entwicklungen.
    Plötzlich unterbrach ihn Pollack: „Haben Sie den Kontrollraum schon ausgeräumt?"
    „Schon längst", antwortete Ellsmere überrascht. „Warum?"
    „Ich wollte nur wissen, was aus der alten Frau geworden ist", bekannte Pollack ein wenig zurückhaltend, als schäme er sich seiner Gefühlsregung. „Sie war so nett, so völlig hilflos. Ich wollte nur wissen, ob die Roboter sie...auch..."
    Er sprach nicht weiter. Ellsmere schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß über die Einzelheiten nicht Bescheid", gab er zu.
    „Aber eine alte Frau? Wie alt?"
    „Na, ich würde sagen, wenn sie von der Erde käme - so ungefähr achtzig", schätzte Pollack.
    „Ich glaube nicht", reagierte Ellsmere nachdenklich, „daß MynCahit alte Frauen in der Kontrollstelle beschäftigt. Ich dachte nicht, daß es auf USTRAC überhaupt auch nur eine einzige alte Frau gäbe."
    Pollack war verstört.
    „Ich habe jedenfalls eine gesehen, und es sollte mir leid tun, wenn sie auch hätte dran glauben müssen ..."
    Die Unterhaltung schwenkte auf andere Themen über. Ellsmere mußte sich bald verabschieden, um seinen nächsten Kurs nicht zu versäumen. Hollingsworth dagegen leistete Pollack weiter Gesellschaft.
    Ellsmeres nächster Kurs war ein Wiederholungskurs in Positronik, unter besonderer Berücksichtigung der Anwendungsgebiete in der galaktischen Raumfahrt. Die Sitzung dauerte dreieinhalb Stunden und machte aus Orin Ellsmere und den übrigen Teilnehmern Positronik-Fachleute ersten Ranges.
    Der kommende Tag war ebenfalls Auffrischer-Kursen vorbehalten. Am übernächsten erst begann das wirkliche Einsatztraining, das sich mit der Kunst des Überlebens in feindlichen Umwelten befaßte. Damit würden etwa zwei Wochen vergehen.
    Eine fremde Umwelt konnte nicht in Hypnokursen studiert werden. Dazu bedurfte es des Urerlebnisses. Am Ende der Ausbildung war ein Kurzflug mit einem Großraumtransporter des hiesigen
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