Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0532 - Die Alte von USTRAC

Titel: 0532 - Die Alte von USTRAC
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
angerichtet hatten, war bedrückend. Die trübe Lampe der Notbeleuchtung tauchte die grausige Szene in ein gespenstisches Licht. Jemand sah, daß die Tür zum Aufzug offenstand.
    „Die Kabine ist oben!" schrie einer.
    Orin Ellsmere stand günstig und war der erste, der den großen Kabinenraum betrat. An der Rückwand lag zusammengekrümmt und reglos eine menschliche Gestalt. Ellsmere eilte darauf zu.
    Der Mann lag auf der Seite. Ellsmere drehte ihn auf den Rücken, daß er sein Gesicht sehen konnte.
    Es war verunstaltet. Brandwunden hatten häßliche Blasen aufgeworfen. Die Haut war blaurot.
    King Pollack.
    Ellsmere beugte sich zu ihm nieder und tastete nach der Halsschlagader. Unendliche Erleichterung überkam ihn, als er das schwache Pulsieren des Blutes spürte. Die Bewegung mußte Pollack geweckt haben. Er öffnete die Augen und schaute verstört um sich. Dann schien er Ellsmere zu erkennen.
    „Die Roboter sind vernichtet...", stöhnte er, dann umfing ihn die gnädige Ohnmacht von neuem.
     
    *
     
    Es vergingen zwei Stunden, bis die Ärzte sicher waren, daß Sergeant Pollack sein Husarenstück überleben würde.
    Inzwischen war der Schaden ermittelt worden, den die Explosion fünfhundert Meter unter der Oberfläche angerichtet hatte. Nicht nur die Rechenzentrale selbst, sondern auch die Menschen in der Zentrale waren von allem Unheil verschont geblieben. Die Roboter hatten sich nicht um sie gekümmert, und sie waren, unbewaffnet und hilflos, schlau genug gewesen, sich völlig ruhig zu verhalten.
    Die Verbindung nach oben war infolge des Energieausfalls von Anfang an abgeschnitten gewesen. Die Explosion hatte die Zentrale zwar durcheinandergerüttelt und die meisten Geräte unbrauchbar gemacht. Unter der Besatzung hatte es jedoch nichts Schwerwiegenderes als Beulen und Schürfwunden gegeben.
    Die Lagerhalle war allem Anschein nach völlig vernichtet.
    Zumindest der vordere Teil war eingestürzt, und die Dicke der Schuttschicht übertraf die Reichweite der Meßgeräte.
    Die höllischen Temperaturen hatten die Gangwände unmittelbar vor der Halle schmelzen und zusammenfließen lassen, so daß nur noch eine trichterförmige Einfahrt von nicht mehr als drei Meter Durchmesser übrigblieb.
    ASAC, die Haupt-Hyperinpotronik, war völlig unversehrt geblieben. In dieser Hinsicht hatte wohl auch niemand Befürchtungen gehabt. Der Rechner war so sorgfältig vor allen äußeren Einwirkungen geschützt, daß es einer planetenerschütternden Katastrophe bedurft hätte, um ihn in Mitleidenschaft zu ziehen.
    Die Ursache des Robot-Aufstandes blieb weiterhin unbekannt.
    Ebenso im unklaren war man sich darüber, warum die fünfhundert Roboter, die sich schon an der Oberfläche befanden, in demselben Augenblick erstarrten, in dem die übrigen fünfzehnhundert unten in der Lagerhalle ihrem Schicksal begegneten. Jedermann, an erster Stelle Admiral MynCahit, war davon überzeugt, daß es wichtig sei, dieser Sache auf den Grund zu gehen. Er zweigte ein Dutzend seiner Mentalstabilisierten ab und bildete aus ihnen eine Kommission, die das Geheimnis erforschen sollte.
    Auf jeden Fall schien die Gefahr vorerst gebannt. Die Gruppen Aufständischer, die von den Robotern in der Stadt Munroes gebildet worden waren, verstreuten sich schnell und traten niemals in Aktion. Ruhe kehrte wieder ein. Cheborparczete Faynybret machte sich ans Werk.
    Noch eine Änderung war durch den unerwarteten und nahezu katastrophalen Zwischenfall herbeigeführt worden.
    Frociwen MynCahit war von Sergeant Pollacks Alleingang so beeindruckt, daß er Pollacks oberstem Vorgesetzten, dem CheF, uneingeschränkte Zusammenarbeit anbot.
     
    *
     
    Orin Ellsmere besaß ein umfangreiches Wissen auf dem Gebiet der Galaktonautik. Es war logisch, daß er zur ersten Zwanzigergruppe gehörte, die die rechnerdirigierte Hypnoausbildung zum Piloten eines Großraumschiffes über sich ergehen ließ.
    Ellsmere hatte im Laufe seines Lebens mehrere Hypnokurse mitgemacht. Er war gewappnet gegen das Gefühl des absoluten Nichtbeteiligt seins, gegen das instinktive Aufbegehren gegen die flache Musik, die den Lehrtext begleitete, und den lächerlichen Rhythmus, in dem der Text gesprochen wurde. Er war gefeit gegen die Überzeugung, die der Indoktrinierte inmitten des Kurses plötzlich gewann, daß all das lächerliche Getue völlig umsonst sei und daß er die vier Stunden besser beim Biertrinken verbracht hätte.
    Wie bei all den vorigen Malen trat er aus der nicht sonderlich geräumigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher