0533 - Der Durchbruch
das grünschuppige Wesen einem Kind verblüffend ähnlich.
Die beiden so verschiedenartigen Wesen sahen sich schweigend an Saedelaere war sich der Tatsache bewußt, daß er in seinem Schutzanzug unheimlich aussehen mußte. Um den anderen nicht zu erschrecken, schaltete Alaska seinen Helmscheinwerfer aus.
Vielleicht erkannte der Fischreiter, daß er ein Wesen vor sich hatte, für das das Wasser nicht das Lebenselement war, denn seine Maultasche zog sich plötzlich in die Breite: Er lächelte Alaska zu.
Diese fast menschliche Regung machte auf Alaska einen starken Eindruck.
Von einer unerwarteten Zuneigung zu diesem Wesen überwältigt, hob der Terraner einen Arm.
Danach geschah einige Zeit nichts. Die beiden Wesen sahen sich an. Der schwarze Fisch wurde immer ungeduldiger und mußte jetzt häufig an den Zügeln gepackt werden. Er war es nicht gewohnt, still im Wasser zu stehen.
Alaska war so in die Betrachtung seines Gegenübers vertieft, daß er zusammenzuckte, als Mentro Kosums Stimme in seinem Helmlautsprecher aufklang.
„Was geschieht Jetzt, Alaska?"
„Wir betrachten einander", gab Saedelaere schroff zurück.
Er war ärgerlich über die Störung, obwohl die Ungeduld der Männer an Bord der GEVARI verständlich erschien.
Ein paar Minuten später glitt das Wasserwesen von seinem Sitz herunter und schwamm auf Saedelaere zu.
Alaska wappnete sich gegen einen Angriff. Der Fremde umkreiste ihn ein paarmal. Er schien sich besonders für den Rückentornister zu interessieren. Ob er erkannte, daß es sich nicht um einen Körperteil des Raumfahrers handelte?
Saedelaere rührte sich nicht, er ließ den Unbekannten gewähren.
Der Fremde schöpfte schließlich Mut und kam dicht an Alaska heran. Saedelaere konnte sehen, wie sich die Schwimmhäute des Wesens spannten und wieder zusammenfalteten. Es war eine umständlich wirkende Art der Fortbewegung, aber sie schien das Wesen nicht anzustrengen.
Saedelaere taufte den Fremden auf den Namen „Muschelkönig", wegen der Kette, die dieser um den Hals trug.
Unmittelbar vor Alaska blieb der Muschelkönig im Wasser hängen und streckte einen Arm aus. Fast hatte er damit Saedelaere berührt.
Einem inneren Impuls folgend, ergriff Alaska das Händchen. Es fühlte sich weich und zerbrechlich an.
Der Muschelkönig winkte ihm mit der freien Hand zu. Mit klopfendem Herzen begriff Alaska, was der andere von ihm wollte. Er sollte ihm zu dem schwarzen Fisch folgen. Der Terraner zögerte. Die kleine Kreatur zog an seiner Hand.
Schließlich gab Alaska nach, weil er keine andere Möglichkeit sah, engeren Kontakt mit den Bewohnern der alten Stadt aufzunehmen Die Besatzung der GEVARI brauchte dringend Informationen. Hier konnten sie sie vielleicht bekommen, ohne sich in Gefahr begeben zu müssen.
Hinter dem Muschelkönig her schwamm Alaska auf den schwarzen Fisch zu. Das Tier schien ihn aus bösen Augen zu beobachten. Wenn es sein Maul öffnete, entblößte es zwei Reihen langer spitzer Zähne Ein Raubfisch! dachte der Terraner.
Unsicher näherte er sich dem großen Fisch Der Muschelkönig schien solche Vorbehalte nicht zu kennen, denn er schwang sich mit einer Gelassenheit in den Nacken des Tieres, als wäre dies eine oft ausgeführte Übung.
Durch Handzeichen bedeutete der Muschelkönig dem Raumfahrer, ebenfalls auf dem Rücken des Fisches Platz zu nehmen.
„Kosum!" rief Alaska in seinen Helmlautsprecher. „Die Sache beginnt interessant zu werden. Der Muschelkönig lädt mich zu einem Rundritt ein."
„Was bedeutet das?" Kosums Stimme explodierte In Saedelaeres Lautsprecher. „Wer ist der Muschelkönig?
„So habe ich den kleinen Burschen Getauft, mit dem ich es jetzt zu tun habe Ich soll ihn offenbar begleiten."
„Ich will Ihnen keine Vorschriften machen, Alaska. Aber Sie lassen sich da in eine gefährliche Sache ein. Wir wissen nicht, wohin Sie der Kerl bringen wird. Wenn Sie außerhalb unserer Sichtweite sind, können wir Ihnen nicht mehr helfen. Sie haben keine Waffen dabei."
Das Wesen auf dem Fisch winkte ungeduldig. Es schien nicht zu verstehen, weshalb Alaska noch immer zögerte.
„Ich glaube, ich kann meinem neuen Freund vertrauen."
„Soll ich Gucky hinterher schicken?" wollte Kosum wissen.
„Noch nicht !Ich melde mich, sobald etwas Ungewöhnliches geschehen sollte."
Kosum sagte etwas Unverständliches, offensichtlich war er mit dem Vorhaben des Kommandanten nicht einverstanden.
Alaska jedoch war entschlossen, die sich bietende Chance zu einer
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