0533 - Der Durchbruch
dm Oberschenkeln und unter den Oberarmen besaßen sie faltbare Schwimmhäute.
Hände und Füße waren nur schwach ausgebildet. Die Köpfe waren rund und besaßen mehrere stöpselartige Auswüchse mit kugelförmigen Enden. Das schienen die Augen zu sein. Auf einer Seite des Kopfes gab es einen taschenförmigen Auswuchs, der fast zwanzig Zentimeter lang war. Saedelaere vermutete, daß es sich dabei um einen Mund handelte.
Keines der Wesen war größer als siebzig Zentimeter.
„Besonders gefährlich sehen sie nicht aus", stellte Kosum fest.
„Ich möchte jedoch wissen, was das Schauspiel zu bedeuten hat, das sie jetzt aufführen."
„Vielleicht haben sich die Fremden vor ein paar Minuten ähnliche Fragen gestellt", meinte Corello.
Saedelaere nickte nachdenklich.
„Sie nehmen an, daß sich die Wasserwesen für Wyts und Guckys Späße revanchieren mochten?"
„Es sieht so aus."
Die kleinen Geschöpfe gaben sich die Hände und bildeten einen Kreis. Ihre Bewegungen wirkten graziös und mühelos. Sie drehten sich im Kreis und schwebten gleichzeitig auf und nieder.
Bewegungslos hingen die Kugelfische über ihnen und spendeten ihnen das Licht ihrer Körper.
„Ich möchte wissen, wie sie sich mit den Fischen verständigen", überlegte Wyt laut.
„Das kommt Ihnen nur so ungewöhnlich vor, weil es unter der Wasseroberfläche geschieht", erklärte Blazon Beta. „Jedes halbwegs intelligente Volk besitzt Haustiere, die es für seine Zwecke einzusetzen versteht."
Die Wasserbewohner lösten ihren Kreis auf und ließen sich auf den Meeresgrund sinken Dort verharrten sie einen Augenblick in völliger Ruhe, um kurz darauf seltsame Sprünge zu vollführen.
Dann verschwanden sie nacheinander in einem Graben.
„Ob wir jetzt wieder an der Reihe sind?" fragte Alaska.
Blazon Beta, der neben ihm stand, deutete schweigend auf den Bildschirm.
Aus dem Eingang eines Gebäudes schwebte ein mindestens zehn Meter langer schwarzer Fisch. Unmittelbar hinter seinem Kopf saß ein Wasserbewohner. Er dirigierte den Fisch mit biegsamen Pflanzen, die durch das Maul des Tieres geführt waren. Der Reiter unterschied sich von seinen Artgenossen durch eine Kette aus silberfarbenen Muscheln, die er um den Hals trug.
„Das scheint der Anführer zu sein", vermutete Saedelaere. „Es ist ein gutes Zeichen, wenn er jetzt auftaucht."
Der schwarze Fisch bewegte sich mit schlängelnden Bewegungen auf den freien Platz zu. Unmittelbar neben dem umgestürzten Obelisken hielt er an.
„Ich spüre die Gedankenimpulse dieses Wesens", erklärte Gucky. „Der Reiter beherrscht den Fisch. Er wartet darauf, daß jemand von uns hinausgeht, mit dem er sich verständigen kann."
Alaska griff nach seinem Helm.
„Das ist meine Sache."
„Sie dürfen nicht zu vertrauensselig sein", warnte Kosum.
„Ich erkenne nur Mißtrauen in den Gedanken des Fischreiters", erklärte Gucky. „Angriffslust und Haß gibt es nicht. Unter diesen Umständen kann Alaska sich hinauswagen."
Saedelaere nickte und machte sich bereit. Als er in der leergepumpten Schleusenkammer stand, bedauerte er, daß er nicht Wyt oder Merkosh mitgenommen hatte. Doch der Fischreiter war ebenfalls allein gekommen.
Wasser flutete in die Kammer. Als sie vollgelaufen war, glitt die äußere Schleusenwand auf. Alaska schaltete seinen Helmscheinwerfer ein und schwamm hinaus. Die Scheinwerfer der GEVARI tauchten den freien Platz in der Nähe des zertrümmerten Obelisken in helles Licht. Saedelaere sah, daß der schwarze Fisch sich ungeduldig bewegte. Er wurde von seinem Reiter jedoch gezügelt.
Im Hintergrund sah Alaska Dutzende von Wasserbewohnern in den Eingängen der Gebäude auftauchen. Sie drangen jedoch nicht bis auf den freien Platz vor, sondern beobachteten aus respektvoller Entfernung, was inmitten ihrer Stadt geschah.
Ohne zu zögern schwamm Alaska auf den Wasserbewohner mit der Muschelkette zu.
Er hatte die GEVARI ohne Waffen verlassen. Seine technische Ausrüstung bestand in seinem Energietornister, dem Kombinationsschaltgürtel und einem Translator, über dessen Anwendungsmöglichkeit jedoch starke Zweifel bestanden.
Saedelaere wußte, daß er Rückendeckung besaß. Wenn man ihn angreifen sollte, würden die Bordwaffen der GEVARI in Funktion treten.
Der Mann mit der Maske hoffte, daß es nicht dazu kommen wurde. Er war entschlossen, sich mit dem Anführer der Wasserwesen zu verständigen.
Ein paar Meter vor dem Unbekannten stellte er seine Schwimmbewegungen ein. Aus der Nähe sah
Weitere Kostenlose Bücher