0534 - Der Schwarze Dämon
aufnehmen."
Der telepathische Kontakt war sofort hergestellt, aber Gucky konnte den Ockergelben nicht klarmachen, was er von ihnen wollte. Seit der Annäherung der Burg waren die im Ge-birgszug vereinten Gelben Herrscher vor Angst wie verrückt. Gucky mußte sich vor den Gedankenimpulsen der Entarteten verschließen.
„Nichts zu machen!" rief er Alaska zu. „Ich schade mir selbst, wenn ich den Kontakt nicht abbreche."
Saedelaere preßte die Lippen aufeinander. Jetzt waren sie allein auf sich angewiesen.
Sie flogen weiter. Inzwischen hatte die Burg eine Schiene erreicht, die quer über das Tal hinwegführte.
Sie kam mitten über dem Tal zum Stehen. Ihre Waffentürme glühten auf. Energiestrahlen zischten in Richtung der Plasmagipfel.
„Diesmal greift sie das Gebirge an!" rief Alaska entsetzt.
Doch es stellte sich bald heraus, daß die Station lediglich auf die höheren Gipfel feuerte und das Plasma zum Rückzug zwang.
Dann beschleunigte das gepanzerte Schienenfahrzeug wieder und verschwand für wenige Sekunden hinter den Bergen. Als es wieder sichtbar wurde, feuerte es aus allen Kuppeln auf das heftig wallende Plasma. Die Schiene, auf der es sich jetzt bewegte, führte diagonal über das Tal hinweg.
Saedelaere flog auf ein Gebiet zu, das von hohen Büschen bewachsen war. Dort ließ er sich abermals auf dem Boden nieder. Ein paar Kilometer von ihm entfernt begannen die Gipfel der Plasmaberge erneut aufzuglühen.
„Wir bleiben hier!" entschied Saedelaere, nachdem der Ilt ebenfalls gelandet war. „Die Büsche bieten uns Schutz.
Energieaggregate abschalten!"
Sie kauerten sich unter ein paar weitausladenden Zweigen nieder.
„Wir müssen auf dem schnellsten Weg in die Höhle zurück", sagte Gucky. „Wenn die Burg diesen Gebirgs-zug weiterhin unter Beschuß nimmt, besteht große Gefahr für die GEVARI."
„Vorläufig bleiben wir hier!" entschied Saedelaere.
Die Schienenstation bewegte sich jetzt sehr langsam, feuerte aber ununterbrochen. Von der Schiene aus, auf der sie sich befand, konnte sie alle umliegenden Berge unter Beschuß nehmen. Nach wie vor zielte sie jedoch nur auf die Gipfel.
Das Plasma hatte das erkannt und reagierte entsprechend.
Noch nicht, angegriffene Gipfel begannen in sich zusammenzusinken. Gewaltige Plasmamassen schoben sich über die Talhänge abwärts. Das gesamte Plasmamassiv geriet allmählich in Bewegung.
Saedelaere konnte beobachten, daß einzelne, von Pflanzen bewachsene Gebiete von der Burg nicht angegriffen wurden. Die Besatzung der Station schien zu wissen, daß sie dort keinen Erfolg haben würde.
Der Boden, auf dem Saedelaere und Gucky lagen, schwankte heftig.
Voller Sorge dachte Saedelaere an die GEVARI.
Das Diskusschiff war in einer Plasmahöhle eingeschlossen.
Die Entarteten waren in Panik ausgebrochen. Es war nicht vorherzusagen, wie sie sich verhalten würden. Alaska hoffte, daß die Höhle nicht in sich zusammenfallen würde.
Die Station hatte das Ende der Diagonalschiene erreicht.
Sie verharrte sekundenlang auf ihrem Platz - hingeduckt wie ein sprungbereites Tier lag sie auf der hellrot leuchtenden Energiebahn.
Alaska wartete gespannt.
Er sah, daß die Station plötzlich die entgegengesetzte Richtung einschlug und zur anderen Seite der Berge hinüberglitt. Sie hatte den Beschuß eingestellt.
Die Burg wechselte auf eine höhere Schiene und raste himmelwärts. Kurz darauf war sie den Blicken Alaskas entschwunden. Der Lärm ließ nach. Das Plasma begann sich so schnell zu beruhigen, wie es in Bewegung geraten war.
Saedelaere richtete sich auf.
„Sie ist weg!"
Das Zittern der Schienen ließ nach. Zu beiden Seiten des Tales begannen die Ockergelben die Gipfel neu zu formen.
„Solange die Burg auf Kokon herumfahren kann, gibt es für uns keine Sicherheit", erkannte Alaska. „Früher oder später wird sie uns entdecken und angreifen. Wir müssen sie ausschalten."
Sie flogen weiter. Der Transmittergeschädigte wollte auf dem kürzesten Weg die Höhle erreichen, die der GEVARI als Hangar diente. Er rechnete mit dem Schlimmsten.
Im Licht der Außenscheinwerfer sah Mentro Kosum, daß die inneren Höhlenwände plötzlich zu beben begannen und sich veränderten. Er weckte die Blazon-Brüder und machte sie darauf aufmerksam.
Blazon Beta gähnte hinter der vorgehaltenen Hand.
„Ich glaube nicht, daß wir uns deswegen Sorgen zu machen brauchen", sagte er. „Schließlich ist der Berg, in dem wir uns befinden, eine aus intelligenten Lebewesen bestehende
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