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0534 - Der Schwarze Dämon

Titel: 0534 - Der Schwarze Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ockergelben nicht zu erfahren, was die Bezeichnung „Schwarzer Dämon" zu bedeuten hatte. Saedelaere vermutete, daß die Entartelen selbst nicht genau wußten, wer diese Schienenstation steuerte und bewohnte.
    Der Mann mit der Maske deutete nach oben.
    „Unter diesen Umständen können wir die Schiene untersuchen."
    Seite an Seite flogen sie aus dem Tal. Das Licht der Schiene fiel auf ihre Helmsichtscheiben. Die Sonne war längst untergegangen, aber im Tal war es immer noch hell.
    Die Schiene spannte sich wie eine Brücke über das Tal.
    Einzelne Ausläufer des Plasmas wölbten sich zu ihr empor, konnten sie aber nicht erreichen.
    Auch jetzt konnte Saedelaere nicht feststellen, aus welchem Material die Schiene bestand. Er bewegte sich ein paar Meter unter ihr. Sie strahlte so hell, daß trotz der blendfreien Helmsichtscheibe ihr Licht dem Raumfahrer weh tat.
    Alaska und Gucky flogen unter der Schiene hervor und bewegten sich ein paar Kilometer an ihrem Rand entlang. Es waren keinerlei Unregelmäßigkeiten oder Verbindungsstellen zu entdecken.
    Das gesamte Schienensystem schien aus einem Stück zu bestehen. Das Teilstück, das Saedelaere und Gucky abflogen, besaß überall die gleiche Breite und Höhe. Es war, als hätte jemand das Schienenband auf einer gigantischen Maschine ausgestanzt, mit Energie geladen und dann um den Planeten Kokon geschlungen.
    Ein weiteres Rätsel war, wie dieses Gebilde stabilisiert wurde.
    Schließlich wagten Saedelaere und Gucky sich über die Schiene.
    „Ich möchte gern landen", erklärte Saedelaere. „Du mußt das Plasma fragen, ob es gefährlich ist."
    „Schon geschehen", antwortete Gucky. „Die Ockergelben antworten ausweichend. Sie sind sich nicht darüber im klaren, was uns bei einer Berührung der Schiene geschehen könnte.
    Besonders gefährlich erscheint ihnen eine Landung nicht."
    Saedeleare überlegte einen Augenblick, dann löste er den Paralysator von seinem Gürtel und warf ihn auf die Schiene hinab. Es geschah nichts. Die Waffe blieb unbeschädigt liegen.
    Kein Überschlagblitz löste sich aus der Schiene, keine fremdartige Energie hüllte den Paralysator ein.
    „Ich versuche es", beschloß der Transmittergeschädigte. „Du wartest bis sicher ist, daß nichts passieren kann."
    Langsam sank er zur Schiene hinab. Zunächst berührte er sie behutsam mit den Fußspitzen, dann, als nichts geschah, schaltete er den Antigravprojektor aus, so daß die volle Schwerkraft Kokons auf ihn wirken konnte. Er stand mit seinem gesamten Körpergewicht auf der Schiene.
    Saedelaere ließ sich in die Knie sinken und richtete sich hastig wieder auf. Diese Bewegung wiederholte er mehrmals schnell hintereinander. Die Schiene blieb ruhig.
    „In Ordnung!" rief er Gucky zu. „Du kannst jetzt ebenfalls landen."
    Er holte seinen Paralysator zurück und schob ihn in den Gürtel.
    Gucky hatte sich gebückt und betastete den harten Boden.
    „Scheint Metall zu sein!" meinte er unsicher.
    „Es kann alles mögliche sein", gab Saedelaere zurück. „Sogar stabilisierte Energie."
    Obwohl sich Gucky und Saedelaere nicht weit voneinander entfernten, war die Sprechfunkverbindung auf der Schiene undeutlich. Die Ausstrahlungen der Schiene beeinflußten die Helmfunkanlagen.
    „Hier werden wir nicht viel entdecken", erklärte Alaska enttäuscht. „Um mehr über die Eigenarten der Energiebahnen herausfinden zu können, müßten wir Meßinstrumente aus dem Schiff holen. Doch dazu haben wir keine Zeit. Wir müssen uns mit der Schienenstation beschäftigen."
    „Was hast du vor?" fragte Gucky.
    Saedelaere hob eine Hand an seine Sichtscheibe und blickte aus dem gigantischen Netzwerk empor, das sich über ihren Köpfen spannte, als wollte er nach der Burg Ausschau halten.
    „Ich möchte nur gern diesen seltsamen Schienenbus näher ansehen", gestand er.
    Drei Stunden später hatten Saedelaere und Gucky das Ende des Tales erreicht. Sie standen auf dem Gipfel eines der höchsten Berge und blickten auf das Land hinab, das jetzt nur von den Schienen erhellt wurde. Die Plasmamassen erstreckten sich kilometerweit ins offene Land. Ihre Ausläufer überwucherten zum Teil eine grasbewachsene Savanne, die wiederum von natürlichen Bergen begrenzt wurde. Dahinter, so wußte Alaska, begann das Meer.
    Der Anblick der Schienen wirkte von diesem Platz aus verwirrend. Sie schienen ein unentwirrbar miteinander verflochtenes Knäuel zu bilden. An einzelnen Stellen führten so viele Schienen übereinander hinweg oder waren mit

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