0534 - Der Schwarze Dämon
eindrang, stabilisierte sich der Flug des kleinen Beiboots.
Durch einige Wolkenbänke sah Saedelaere die Schienen.
Einzelne erstreckten sich sogar bis über die Wolken.
Weit unter sich glaubte Saedelaere für einen kurzen Augenblick die Bewegung eines riesigen Gebildes ausmachen zu können, doch das konnte auch eine durch Wolkenbewegungen hervorgerufene Täuschung sein.
Saedelaere überprüfte das Antigravtriebwerk der Flugscheibe.
Es funktionierte einwandfrei. Der Transmittergeschädigte schaltete das Haupttriebwerk aus. Getragen von den Kraftfeldern ihrer Antigravprojektoren, sank die Linse langsam auf die Oberfläche zu.
Das Ziel der beiden Scheiben war eine auf den Bildvergrößerungen sichtbar gewordene Lücke zwischen dem Netzwerk der Schienen. An dieser Stelle wollten die Besatzungsmitglieder der GEVARI bis auf den Boden des Planeten vorstoßen.
Die GEVARI 1 flog an einer Energiebahn vorüber. Das achthundert Meter breite und zweihundert Meter dicke Gebilde strahlte hellrot. Saedelaere konnte keine Besonderheiten erkennen. Wie sie vermutet hatten, gab es nirgends Stützpfeiler oder andere Haltevorrichtungen. Die Schienen mußten auf Energiefeldern ruhen. Auch jetzt war nicht zu erkennen, welche Bedeutung dieses planetenumspannende Netz besaß.
Saedelaere hob den Kopf und spähte über den Rand der GEVARI 1 auf die Oberfläche hinab. Tief unter ihnen befand sich eine der breiteren Schienen. Sie war mit einer ockergelben Masse überzogen und besaß nur schwache Leuchtkraft. Im Gegensatz zu den stark strahlenden Normalschienen gab die breite Schiene keine Energie ab.
In Saedelaeres Helmempfänger begann es zu rauschen. Leise, aber doch gut verständlich, klang die Stimme Guckys auf: „Wir sind soeben direkt neben der breiten Schiene gelandet und können euch ausmachen."
Saedelaere atmete auf.
„Alles in Ordnung?"
„Der Empfang ist schlecht", erwiderte Gucky. „Aber die Funkverbindung wird hier unten weniger gestört als in der Atmosphäre. Wir befinden uns in einem seltsamen Gebiet.
Es wird zum Teil von jener Masse überzogen, die auch die energetisch toten Schienen bedeckt. Der freie Boden besteht aus hartem Felsgestein, zwischen dem anspruchslose Pflanzen wachsen."
Auf dem kleinen Bildschirm an den Kontrollgeräten konnte Saedelaere jetzt die GEVARI 2 erkennen. Sie war etwa zweihundert Meter neben der breiten Schiene gelandet und berührte mit einem Teil ihrer Außenfläche die sich überall auftürmende ockergelbe Masse.
„Das gelbe Zeug ist plasmaähnlich", fuhr Gucky in äußerster Erregung fort. „Ich empfange ständig telepathische Impulse, die nur von dieser Masse stammen können. Das würde bedeuten, daß sie eine gewisse Intelligenz besitzt."
„Das ist verrückt!" entfuhr es Wyt.
„Sprich weiter!" befahl Saedelaere trocken.
„Ich habe den Verdacht, daß das Plasma überall dort, wo es die Schienen überwuchert hat, als Isolationsmaterial wirkt.
Deshalb senden die breiten Schienen auch keine Energieimpulse."
Saedelaere konnte jetzt die Blazon-Brüder und Gucky erkennen. Sie standen neben ihrem Beiboot und beobachteten die große Schiene. Der Mann mit der Maske setzte die GEVARI 1 in unmittelbarer Nähe der zweiten Linse auf und sprang heraus.
Er versank bis zu den Knöcheln in der gelben Masse, die schwerfällig vor ihm zurückwich. Instinktiv begab sich Saedelaere auf felsigen Boden. Es war so hell, daß das Licht den Augen weh tat. Trotzdem konnte Saedelaere einen Berg ausmachen, der nur aus Plasma zu bestehen schien.
„Auf jeden Fall ist es organisches Leben", meldete sich Gucky über Helmsprechfunk. „Ich empfange jetzt deutliche Impulse. Das Plasma hat Angst vor uns."
„Ob es ein Kollektivlebewesen ist?" fragte Blazon Alpha.
„Das ist schwer zu sagen", gab der Ilt zurück. „Ich habe den Verdacht, daß dieses Plasma etwas mit den Gelben Herrschern zu tun hat. Bevor ich mir jedoch nicht völlig klar über alle Zusammenhänge bin, möchte ich nicht darüber sprechen."
Saedelaere stand staunend vor der riesigen Schiene, die durch die gelbe Plasmamasse mit dem Boden verbunden war. Wenn das Bild nicht täuschte, hatte der Plasmaberg seine Ausläufer bis hierher geschickt und die Normalschiene überwuchert. Einzelne Auswüchse wucherten in größerer Höhe bereits über jenen Teil der Schiene, der noch den normalen Umfang besaß.
„Ein phantastischer Anblick!" rief Wyt bewundernd. „Niemals zuvor habe ich etwas Ähnliches gesehen."
Saedelaere zwang sich dazu, den
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