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0534 - Die Hexen des Spuks

0534 - Die Hexen des Spuks

Titel: 0534 - Die Hexen des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das graue Wasser und schoben weiße Bärte vor sich her. Wimpel flatterten im Wind, der Ort an der anderen Seite hatte geflaggt.
    »Gefällt Ihnen die Aussicht?« fragte mich die Frau.
    Ich drehte mich um. »Sie ist einmalig.«
    »Das stimmt.« Sie nickte und schleuderte ihr Haar zurück. »Was kann ich Ihnen anbieten?«
    »Nichts, danke.«
    »Für Sie auch nicht, Kommissar?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich auch nichts nehmen. Aber setzen dürfen Sie sich.« Frau Thorm, ich schätzte sie auf knapp über 30, deutete auf eine braune Ledergarnitur. Der Tisch davor bestand aus Acryl und konnte auseinandergeschoben werden.
    Das war die Wohnung einer Frau, die nicht gerade zu den kleinen Verdienern zählte.
    Aber war diese Frau auch identisch mit der Person, die wir in dem schwarzen Feuer gesehen hatten?
    Es kam mir unwahrscheinlich vor. Der Keller und diese Wohnung hier waren zwei verschiedene Welten. Wenn dem so war, wie wir es gesehen hatten, dann mußte diese Person vor mir aus zwei Teilen bestehen.
    Sie bemerkte meinen Blick und lachte wieder. »Jetzt schauen Sie aber wie ein Polizist.«
    »Das bin ich nun einmal.«
    Helga Thorm warf einen Blick auf ihre sportliche Cartier-Uhr mit dem blauen Lederarmband. »So, meine Herren, wenn Sie dann zur Sache kommen würden?«
    »Sofort.« Will Mallmann griff in die Innentasche des Jacketts und holte drei Fotos hervor. Daß sie älter waren, sah man sofort. Die Schwarzweiß-Aufnahmen zeigten auf der Oberfläche und an ihren Randen den Gilb.
    »Schauen Sie sich die Aufnahme bitte genau an, Frau Thorm«, bat Will und reichte ihr das erste Foto. »Es zeigt Clara Glesius. Kennen Sie die Dame?«
    Sie nahm die Aufnahme mit spitzen Fingern entgegen. »Ein altes Foto«, stellte sie fest.
    »Sehr richtig.«
    »Müßte ich die Frau kennen, Kommissar?«
    »Das wäre möglich.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, die habe ich noch nie zuvor gesehen.«
    »Auch dann nicht, wenn Sie länger nachdenken?«
    »Dazu bleibt mir leider nicht die Zeit.«
    »Bitte, dann das nächste.« Diesmal war es Edwina Harmsen, deren Foto von Helga Thorm betrachtet wurde.
    »Nein«, sagte sie leise und kopfschüttelnd. »Auch mit dem Bild kann ich beim besten Willen nichts anfangen. Tut mir sehr leid für Sie, Kommissar.« Sie legte die Aufnahme weg und holte aus einem Kästchen eine Zigarette mit weißem Mundstück.
    Ich reichte ihr Feuer. Als sie den ersten Rauch ausgestoßen hatte, lag Foto Nummer drei bereits vor ihr auf dem Tisch. »Und diese Person kennen Sie auch nicht?« fragte Will leise.
    Helga Thorm starrte auf das Bild, von uns dabei beobachtet. Doch sie reagierte anders als beim Betrachten der ersten beiden Aufnahmen. Ein langsames und bedächtig wirkendes Nicken deutete es an. »Ja, diese Frau kenne ich. Zwar nicht persönlich, aber…«
    »Es ist Ihre Großtante Brunhilde Thorm!«
    Helga hob den Blick. Ich sah in ihre dunklen Augen und glaubte, tief in den Schächten der Pupillen einen lauernden Ausdruck erkennen zu können. Die Zigarette verqualmte im Ascher. Sie kippte mit dem Filter zuerst und blieb auf dem Tisch liegen.
    »Woher haben Sie das Bild?« fragte sie leise.
    »Kennen Sie die Frau, oder kennen Sie die Person nicht?« Mallmann ließ sich nicht beirren.
    »Nicht persönlich«, erwiderte sie. »Ich bin 1955 geboren, da war sie längst tot.«
    »Wohnten Sie schon immer hier?«
    »Ja, meine Eltern zogen aus Holstein weg. Ich bin jetzt praktisch allein, weil keine Verwandten mehr leben.« Sie atmete tief durch und legte die Zigarette in den Ascher. »Wie sind Sie an das Foto gekommen? Sie als Polizisten? Ist meine tote Tante in irgendeinen Fall verwickelt gewesen, der erst fünfzig Jahre später aufgerollt wird?«
    »Das kann man sagen.«
    »Und in welchen?«
    Ich hatte eine andere Frage. »Sagen Sie mal, Frau Thorm, glauben Sie eigentlich an die Liebe?«
    Sie schüttelte unwillig den Kopf. »Was soll die Frage? Finden Sie nicht, daß dies etwas indiskret ist. Oder wollen Sie mich auf meinen geschiedenen Mann ansprechen?«
    »Keinesfalls, ich habe es ernst gemeint. Als wie stark schätzen Sie die Liebe ein?«
    »Manchmal ist sie sehr stark, dann wiederum weniger. Das ist von Fall zu Fall verschieden.«
    »Glauben Sie auch, daß Liebe über den Tod hinaus noch bestehen kann? Daß sie vielleicht stärker ist?«
    »Das sagt man manchmal. Aber worauf wollen Sie…?«
    »Augenblick, Frau Thorm, lassen Sie mich weitersprechen. Glauben Sie auch daran, daß Liebe stark genug sein kann, um bei

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