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0534 - Die Hexen des Spuks

0534 - Die Hexen des Spuks

Titel: 0534 - Die Hexen des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Feindschaft, die sie gegen uns hegte.
    »Was willst du tun?« fragte Will.
    »Ich werde mich noch einmal mit ihr unterhalten. Mal sehen, wie sie zu dem schwarzen Feuer steht.«
    »Okay, wir…«
    Dann passierte es, und wir merkten, daß uns die Frau reingelegt hatte. Plötzlich loderten auf der Terrasse die schwarzen Flammen hoch. Es war wie das plötzliche Schauspiel auf einer Bühne. Ein Regisseur hätte den Zeitpunkt nicht besser bestimmen können. Alles war perfekt getimt.
    Als ich rannte, war es zu spät. Da umtanzten die Flammen bereits die Gestalt der Helga Thorm. Sie drehte sich noch im Feuer, ihr Gesicht hatte sich dabei zu einer häßlichen Fratze verzogen.
    Ich stürmte auf die Terrasse, Will Mallmann im Schlepptau. Das Feuer erlosch, als hätte ein gewaltiger Orkan die Flammen ausgeblasen. Zurück blieb nicht einmal Asche und erst recht keine Spur von Helga Thorm…
    ***
    Will Mallmann hatte einen hochroten Kopf bekommen. So wütend war er geworden. Er sprach davon, daß uns dieses verdammte Weib reingelegt hatte, wie kleine Jungen. Ich konnte ihm nicht einmal widersprechen. Diese Helga Thorm war gewitzter, als wir angenommen hatten.
    Ich klopfte Will auf die Schulter. »Beruhige dich, alter Knabe, die treffen wir schon wieder.«
    »Und wo?«
    »Im Land zwischen Nord- und Ostsee, in Holstein. Dort stammten die drei Weiber doch her.«
    »Ja, jedenfalls waren sie dort begraben.«
    »Es muß einfach eine Verbindung zwischen Helga Thorm und dieser Tante geben. Desgleichen zwischen dem schwarzen Feuer und der Macht dieser ungewöhnlichen Liebe zu dem Spuk, die so groß ist, daß sie es schafft, die Verwesung erst gar nicht anfangen zu lassen. Wenn wir das alles herausgefunden haben, ist das Rätsel gelöst.«
    »Das kann dauern.«
    »Mal sehen.«
    Will stellte die Wohnung auf den Kopf, entdeckte aber nichts, was von Interesse gewesen wäre. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Wohnung zu verlassen.
    Im Treppenhaus trafen wir die Winzerin. Sie starrte uns erstaunt an, auch ängstlich.
    »Sie… Sie sind noch da?«
    »Ja, weshalb nicht?« wunderte sich Will.
    Die Frau stellte einen mit Flaschen gefüllten halbrunden Korb ab.
    »Aber Frau Thorm hat vorhin das Haus verlassen. Sie ist in den Wagen gestiegen und davongefahren.«
    »Das haben Sie gesehen?« fragte Will.
    »Ja. Und jetzt kommen Sie aus ihrer Wohnung, wo sie nichts mehr zu suchen gehabt hätten.«
    »Im Prinzip haben Sie recht, liebe Frau. Aber bei uns ist das etwas anderes.« Will zeigte seinen Ausweis.
    Die Winzerin erschrak. »Was hat denn Helga Thorm mit der Polizei zu tun gehabt?«
    »Das wird sich noch genauer herausstellen«, erwiderte Will. »Sie wissen nicht rein zufällig, wohin sie gefahren ist oder gefahren sein könnte?«
    »Nein, wo denken Sie hin. Ich wußte nur, daß sie noch wegwollte, aber ihr Ziel kenne ich nicht.«
    »Vielen Dank, dann.«
    »Wofür?«
    »Sie waren sehr nett. Schönen Tag noch.« Mit diesen Worten verabschiedeten wir uns von der staunenden Winzerin.
    Als wir nach draußen kamen, stand unser BMW allein an der Mauer. Der weiße Porsche war verschwunden…
    ***
    Auch über dem nördlichsten Land der Bundesrepublik Deutschland lag ein traumhaft schöner Frühlingshimmel. Er schien aus dem Wasser gestiegen zu sein, um die Meere rechts und links des Landes zu verbinden. Eine langgestreckte, blaue Fläche, auf der kaum Wolken zu sehen waren. Wenn ja, dann erinnerten sie an zerrissene Wattestreifen. – Ein tolles Urlaubswetter.
    Bauer Hein Feddersen war schon sehr früh am Morgen aufgestanden, um sein Tagespensum zu schaffen. Feddersen baute Getreide an, weite Flächen, die sich nördlich der Ortschaft fast an den düsteren See grenzten, dem sich ein kleines Sumpfgebiet anschloß.
    Das Getreide war schon gesät worden, aber bei dem warmen Wetter hatte auch das Unkraut seinen Weg gefunden. Feddersen entfernte es maschinell, er war zwar kein direkter Bio-Bauer, vermied aber die künstlichen Dünger und Unkrautvernichtungsmittel nach Möglichkeit.
    Zudem hatte er an diesem Tage noch Gülle ausgefahren. Die Behörden hatten den Start dazu freigegeben, und jetzt lag ein Gestank über dem Land, der sensiblen Menschen den Magen hochtreiben konnte.
    Im Gegensatz zu Hein Feddersen. Der Bauer hatte sich längst an den Gestank gewöhnt, und es machte ihm auch nichts aus, nach Beendigung der Arbeit neben seinem Trecker hockenzubleiben, Kaffee zu trinken und von dem Streuselkuchen zu essen, den ihm seine Mutter zusammen mit dem

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