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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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brummte der etwa 30jährige Farbige, dem das Leben nie eine echte Chance gegeben hatte, der sich aber in seiner Situation auch so wohl fühlte, daß er nichts wirklich Ernsthaftes unternahm, das zu ändern.
    »Das wäre beinahe passiert!« wies ihn seine jüngere Schwester Angélique zornig zurecht. »Es waren diese beiden Ekelpakete, die seit ein paar Tagen hier herumschleichen, obgleich sie gar nicht zu dieser Straße gehören.«
    Er sah sie überrascht an. »Seit wann kümmern wir uns um die Machtverhältnisse in den Straßen dieses Viertels?«
    Sie winkte ab. »Hilfst du Nicole, oder nicht?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Bleibt mir ja nichts anderes übrig, oder? Schließlich bringt sie mein Amulett so weit wie möglich von mir fort. Und immerhin ist es noch nicht wieder zu mir zurückgekehrt.«
    Es war ja auch erst zwei Stunden her, daß er sie in ein von einem Bekannten gefahrenes Taxi gesetzt und zum Flughafen geschickt hatte… und nun hatte Sam, der Wirt der Kneipe, in der Angelique zuweilen aushalf, Nicoles telefonische Botschaft überbracht. Natürlich mit leichter zeitlicher Verzögerung, aber das war kaum vermeidbar.
    Die Cascals selbst besaßen kein Telefon. Woher hätten sie auch das Geld dafür nehmen sollen? Es reichte auch ohne diesen Luxus schon vorn und hinten nicht.
    Yves verließ die kleine Kellerwohnung, um seinen nächtlichen Geschäften nachzugehen, die meist keine Geschäfte waren. Er mußte wieder einmal seine Verbindungen spielen lassen. Er kannte alle und jeden im Hafenviertel, und wenn er etwas herausfinden wollte, erfuhr er es über kurz oder lang auch, obgleich er sich keiner der Streetgangs angeschlossen hatte.
    Er war ein Einzelgänger, er war neutral. Vielleicht ließ man ihn gerade deshalb in Ruhe.
    Eigentlich hätte er sich erleichtert fühlen müssen, nachdem das Amulett nicht mehr in seiner Nähe war. Er konnte selbst nicht mehr genau sagen, wie er einst darangekommen war. Vielleicht war es auch umgekehrt gewesen, und das Amulett hatte ihn gefunden und in Besitz genommen. Manchmal hatte er diesen Eindruck, denn alle Versuche, es wieder loszuwerden, waren bisher gescheitert. Es fand immer wieder den Weg zu ihm zurück. Dabei wollte er es gar nicht haben. Er lehnte es ab, weil es sein geordnetes Leben in eine andere Bahn zwingen wollte, ohne daß er einen Grund dafür kannte.
    Hinter dem Amulett steckte Magie, und die wollte er nicht akzeptieren.
    Später erfuhr er, daß es insgesamt sieben dieser Amulette gab, und daß der Träger des stärksten, ein gewisser Zamorra aus Frankreich, sich dem Kampf gegen die dunklen Mächte verschrieben hatte. Dämonen, Teufel, Ungeheuer… das war erst recht nichts für Ombre, den Schatten. Deshalb war er über die sporadischen Kontakte mit Zamorra oder seiner Gefährtin Duval alles andere als erfreut. Aber das Amulett klebte an ihm wie Pech, er wurde es einfach nicht los. Und er fürchtete, daß es auch diesmal wieder zu ihm zurückkehren würde.
    Deshalb wollte sich die Erleichterung nicht einstellen, während er sich auf die Suche nach dem Kristalldieb machte.
    ***
    Monica Peters kauerte, ziemlich verloren wirkend, am Boden. Sie klapperte mit den Zähnen.
    Zamorra fror ebenso.
    Der kühle Nachtwind, der aufgekommen war, tat ihnen beiden in ihrer nassen Kleidung nicht besonders gut. Dennoch hatten sie die anbehalten. Etwas Schutz bot sie doch, und niemand konnte sagen, was in ein paar Stunden sein würde.
    Der versinkende Hubschrauber war ausgeglüht. Nur noch ein paar metallische, schwarze Metallteile ragten aus dem Wasser. Sie würden bald ganz verschwunden sein. Der Brand war längst erloschen, und damit kam auch keine Wärme mehr herüber. Zamorra hatte mit dem Taschenmesser Schilfgras geschnitten und zusammengeschichtet und dann versucht, es mit dem Feuerzeug in Brand zu setzen. Es hatte nicht funktioniert; das Gras war zu feucht und wollte nicht einmal qualmen, geschweige denn brennen.
    Zamorra gab es auf und wandte sich wieder Monica zu.
    »Wie geht es dir?«
    »Beschissen«, sagte sie undamenhaft direkt. »Wenn du wissen willst, ob ich wieder telepathischen Kontakt mit meiner Schwester bekomme: negativ. Ich fühle, daß sie lebt, und sie wird vermutlich auch fühlen, daß ich lebe, aber den Gedanken an den telepathischen Peilstrahl kannst du vergessen. Sie werden uns schon suchen müssen.«
    »Immerhin kennen sie die Richtung.« Zamorra sah zum Wrack hinüber, Er hatte anfangs gehofft, Feuer und Qualm wären ein Signal. Aber das war

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