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0536 - Das Haus der Seelenfresser

0536 - Das Haus der Seelenfresser

Titel: 0536 - Das Haus der Seelenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erzählen. Eines nach dem anderen, und es dauert ja wohl noch ein paar Minuten, bis wir am Ziel sind.«
    Er erzählte von dem magischen Angriff in Tendyke’s Home. Von dem grellen Lichtblitz, der beinahe sein Augenlicht zerstört hatte, und von dem zweiten, dem der Augenarzt zum Opfer gefallen war. »Ein seelenlos gewordener Zombie. Er führte den dritten Angriff. Er wollte Uschis Seele. Ich habe ihm über den Kopf gehauen, was gerade greifbar war, und ihm dann ein geweihtes Silberkreuz, das über meinem Arbeitstisch an der Wand hängt, vor die Stirn gedrückt. Da war er friedlich und ist jetzt nur noch ein ganz normaler Leichnam. Nicole - wir haben es mit Seelenjägern zu tun! Und alles deutet darauf hin, daß der Hubschrauber mit Zamorra und Monica ebenfalls von diesen Seelenjägern angegriffen wurde. Sie erscheinen in Form von nebelhaften Geistergestalten.«
    »Ich denke, der Augenarzt-Zombie…«
    »Der auch. Er versprühte Blitze. Uschi ist gerade erst wieder fit. Die Nebelgeister waren die eigentlichen Seelenfresser. Sind aber verschwunden. Trotzdem sollten wir jederzeit mit einem erneuten Angriff rechnen. Von daher ist es gut, daß du eines der Amulette bei dir hast. Ich bin nicht sicher, ob wir hiermit etwas anfangen können.« Er zog einen unterarmlangen, geschnitzten Holzstab aus dem Stiefelschaft, dessen oberes Ende von einem Raubtierkopf geziert wurde.
    Der geheimnisvolle Ju-Ju-Stab, Erbe des noch geheimnisvolleren Voodoo-Zauberers Ollam-Onga, der diesen Stab ursprünglich Zamorra vererbt hatte, ehe er starb. [2]
    Der Stab wirkte absolut tödlich, selbst eine leichte Berührung genügte schon - sofern es sich bei dem Gegner um einen Dämon handelte. Nicht um einen Dämonisierten, um einen Schwarzmagier oder jemanden, der unter schwarzmagischem Einfluß stand. Zamorra hatte den Ju-Ju-Stab an Tendyke weitergegeben, weil der Abenteurer diese magische Waffe untersuchen wollte. Bisher hatte der allerdings nicht viel mehr herausgefunden, als ohnehin bekannt war. Und Ollam-Onga, der alte Voodoo-Priester vom Orinoco, den man hätte fragen können, war gestorben, ehe er sein Wissen weitergeben konnte.
    »Du sagtest, die Angriffe hätten im Haus stattgefunden. Ist die Abschirmung defekt?« erinnerte Nicole den Abenteurer an die weißmagische Barriere, die selbst stärksten Erzdämonen Widerstand bot. Nicht einmal der große Lucifuge Rofocale vermochte sie zu durchdringen.
    »Nein…«
    »Dann handelt es sich nicht um schwarze Magie! Und damit kannst du den Ju-Ju-Stab auch vergessen!« sagte Nicole. »Aber was könnte es dann sein? Durchdringt den Schutzschirm und frißt Seelen… beides paßt nicht zusammen! Und wieso konnte Merlins Stern so kohlschwarz werden?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Tendyke. »Und im Moment interessiert mich auch nur, daß wir Monica und Zamorra heil aus ihrer Zwickmühle herausholen. Die telepathische Verbindung funktioniert im Moment nicht so richtig; offenbar sind Moni und Zamorra auch angegriffen worden. Uschi fühlt zwar, daß Moni lebt, bekommt aber keine Verbindung. Sie selbst hat sich auch noch nicht so ganz wieder von der Attacke erholt. Wir wissen nicht einmal ganz genau, wo der Hubschrauber notgelandet ist; nur die Richtung, nicht aber die Entfernung.«
    »Deshalb also die ›Banane‹!« erkannte Nicole. »Ihr wollt den anderen Kopter bergen.«
    Tendyke nickte. »Wenn’s noch was zu bergen gibt«, sagte er. »Und ich bin verdammt gespannt darauf, was Zamorra uns zu erzählen hat. Vielleicht ist er ja bei seiner Suche nach dieser Shirona schon fündig geworden, und die Angriffe waren nur ihre Reaktion darauf. Das würde übrigens auch den Schlag gegen Merlins Stern erklären. Diese Shirona und sein Amulett scheinen sich ja gar nicht zu mögen.«
    »Du meinst, wir hätten vielleicht die… Operationsbasis Shironas vor uns? Ihr Versteck?«
    »Ich werde mich hüten, das mit Sicherheit zu behaupten«, erwiderte Tendyke. »Vielleicht steckt auch etwas ganz anderes dahinter. Wir haben eine Menge zu tun, um dieses Puzzle richtig zusammenzusetzen…«
    ***
    In einem stark renovierungsbedürftigen alten Haus in der Einsamkeit hielt eine blonde, rotgekleidete Frau ein Amulett in den Händen; das vierte der insgesamt sieben, die Merlin einst geschaffen hatte. Es war schwach geworden in den letzten Stunden. Es mußte sich erst von der abgeforderten Anstrengung erholen, mußte seine Energien erneuern.
    Die Nebelgeister dagegen waren zufrieden. Sie waren gestärkt worden, stärker denn je

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