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0536 - Götzendämmerung

Titel: 0536 - Götzendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leid."
    „Wir haben nichts gesehen", sagte Alpha knapp. „Und jetzt verschwinde von hier."
    „Danke, Kameraden." Der berauschte Springer kam mühsam auf die Beine und torkelte davon.
    Alpha hatte inzwischen das Kabinenschott geöffnet. Er sah an die dreißig Mädchen in der altertümlichen Tracht dieser Welt. Bei seinem Anblick kreischten sie auf und wichen bis ans andere Ende der Kabine zurück.
    Alpha schloß schnell die Kabine, um die Mädchen nicht unnötig zu erschrecken. Dann durchsuchte er die angrenzenden Großkabinen. Überall bot sich ihm der gleiche Anblick. In jeder Kabine waren fast drei Dutzend Mädchen untergebracht.
    „Sklavenhändler!" sagte Alpha mit einer Mischung aus Wut und Abscheu.
    Es kam selbst im 35. Jahrhundert noch vor, daß verbrecherische Raumfahrer Menschen von unterentwickelten Planeten verschleppten und an Pionierwelten verkauften.
    Sklaven waren oft immer noch billiger als Roboter.
    Diese Art von Menschenhandel war jedoch die abscheulichste.
    Die Springer ließen sich von den Tonarern junge, hübsche Mädchen als Opfer ausliefern und beabsichtigten offensichtlich, diese an Pionierwelten zu verkaufen, auf denen Frauenmangel herrschte.
    „Es war schon richtig, daß wir uns noch nicht zur GOOD HOPE holen ließen", sagte Beta grimmig. „Jetzt werden wir uns einmal den Springerpatriarchen vornehmen."
    Alpha öffnete beinahe routinemäßig noch eine letzte Kabine.
    Er war überrascht, hier keine Mädchen anzutreffen, sondern einen jungen Mann mit einer Armprothese, der von Trantus-Tona zu stammen schien. Als er die beiden Männer in den Druckanzügen erblickte, stürzte er sich mit einem Wutschrei auf sie.
    Dabei schrie er in einem Kauderwelsch aus Arkonidisch und Inter-kosmo: „Gebt mir Nyryla zurück!"
    Die Zwillingsbrüder hatten Mühe, den Mann zu bändigen.
    Als sie ihn endlich zu Boden gezwungen hatten und auf seinem Körper knieten, sagte Alpha zu ihm: „Keine Angst, wir tun Ihnen nichts. Wir sind gekommen, um die falschen Götter für ihre Schandtaten zu bestrafen. Wollen Sie sich mit uns verbünden?"
    Cleran Raklanka begriff sofort. Er musterte die Zwillingsbrüder eine Weile mit durchdringenden Blicken, dann schien er zu dem Entschluß gekommen zu sein, daß er ihnen vertrauen konnte.
    Er entspannte sich und hörte staunend zu, was ihm Alpha in wenigen, aber blumenreichen Worten über die Welt bei den Sternen und den sogenannten Sternengöttern zu sagen hatte.
    Cleran begriff, daß es auch nur Menschen waren, manche gut, manche böse, die nur auf einer höheren Entwicklungsstufe standen.
    Cleran dachte mit einem schwachen Lächeln an seinen gefallenen Freund Aklirio, der immer gesagt hatte: „Es gibt für alles eine Erklärung." Eine solche hatte Cleran eben für die Existenz der Sternengötter erhalten.
    „Gleich wird die Sonne untergegangen sein, dann beginnt die Götzendämmerung", sagte Alpha. „Machen wir uns auf den Weg in die Kommandozentrale, um ein Blutvergießen zu vermeiden."
     
    18.
     
    „Letzter Aufruf an die beiden Yanarsaren: Sofort in die Kommandozentrale kommen!"
    Raga Yanar wollte sich von der Rundrufanlage abwenden, als wie aus weiter Ferne ein Stimmengewirr an sein Ohr drang. Es schien aus dem Park zu kommen. Er ging zu der halbrunden Panoramasichtscheibe und blickte hinaus.
    Er zuckte zusammen.
    „Der Pöbel stürmt das Schiff!" meldete er bestürzt.
    „Was soll der Blödsinn?" ließ sich Losho Yanar aus dem Hintergrund vernehmen.
    „Kommt her und seht euch das an", rief Raga Yanar aufgeregt.
    „Der Pöbel hat die Tore des Palastgartens aufgebrochen und wälzt sich durch den Park auf das Schiff zu."
    Losho und Shavi Yanar eilten zu ihm. Durch die Panoramasichtscheibe hatten sfe einen guten Überblick über den Park. Sie sahen, daß sich aus Richtung des Haupttors eine unübersehbare Menschenmenge dem Schiff näherte. Es mußten Tausende sein. Allen voran ritten an die hundert mit Schwertern und Lanzen bewaffnete Ritter in voller Rüstung. Es stand außer Zweifel, daß sie es auf das Schiff abgesehen hatten.
    „Wir hätten schon lange Schluß machen sollen", jammerte Raga Yanar, der ängstlichste der drei Brüder. „Ich habe euch immer davor gewarnt, die Tonarer zu stark auszubeuten, aber ihr konntet nicht genug bekommen. Jetzt wird sich ihr ganzer Haß gegen uns entladen."
    Shavi Yanar lachte höhnisch.
    „Laßt sie nur kommen", sagte er unbeeindruckt. „Wir werden ihnen eine gehörige Lektion erteilen, daß sie sich wieder in ihre

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