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0537 - An Bord der MARCO POLO

Titel: 0537 - An Bord der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurde von den Emotionauten wieder ausgerichtet. Weiterhin wuchs unmerklich in Fahrtrichtung die rote Sonne.
    Atlan erklärte, was vorgefallen war.
    Korom-Khan hob die SERT-Haube und sagte laut: „Eigentlich wären wir vorbeigeflogen, wie ich jetzt erst sehen kann. Aber dieser Planet hat uns abgelenkt. Ich bin direkt darauf zugeflogen."
    „Schon gut!" Rhodan winkte ab.
    Dies war das zweite Geheimnis des Schwarms, das sie erkannt hatten. Zuerst der Schirm, in dem sie gefangen gewesen waren, jetzt die tödlichen Sirenenbilder des Planeten. Wäre die MARCO POLO mit ihm zusammengeprallt, hätte sie der HÜ-Schirm nicht retten können. Nur knapp waren sie dem Tod entgangen.
    Rhodan sagte: „Unser Ziel ist nach wie vor Kokon. Leiten Sie einen Linearsprung ein, Khan. Wir schleusen die Beiboote in der Nähe der Sonne wieder ein. Funkstation!"
    „Hier!"
    „Geben Sie durch, was ich eben sagte."
    „Verstanden."
    Die Flut der hypnotischen Bilder war verschwunden. Die hundert Beiboote hörten die Anordnungen und programmierten, als. sie sich weiter vom Mutterschiff entfernten, den neuen Kurs und das Ziel. Dann, mit 0,7 LG, führte die MARCO POLO ein Linearmanöver durch und erschien dreißig Lichtminuten vor der roten Sonne wieder im Normalraum.
    „Ortung?"
    Die riesigen Antennen des Schiffes kreisten bereits und suchten den Weltraum im Innern des Schirmes nach fremden Objekten ab. Nichts war zu sehen, kein einziges Echo zeigte sich auf den Tastern. Dann erschienen nacheinander die Beiboote.
    Sie wurden nach einem wohldurchdachten Plan eingeschleust.
    Der HÜ-Schirm schloß sich wieder.
    Rhodan sagte: „Halbe Alarmbereitschaft. Im Augenblick haben wir Ruhe. Wir können jetzt geradezu gemütlich handeln."
    Atlan trocknete sich die schweißnasse Stirn ab. Zu viel war in den letzten Stunden geschehen. Sie hatten sogar jedes Zeitmaß verloren.
    „Kokon?" fragte er.
    Sandal war über den Planeten der Schienen informiert.
    „Ja. Wir bringen mit der neuerwachten Mannschaft das Schiff in Ordnung, nehmen Positionsbestimmungen vor und erholen uns von den Strapazen."
    „Ich bin ebenfalls dafür!" sagte der Arkonide laut.
    Er verließ die Schleuse.
    Sandal sah ihm nach, dann musterte er die Einrichtung dieses runden Raumes im Schiffsmittelpunkt. Auch er wußte, daß sich die Situation entscheidend geändert hatte. Mehr als achttausend Menschen, die alle über ihren Verstand verfügten, befanden sich jetzt innerhalb des Schwarms. Es würden nicht mehr winzige, höchst gefährdete Stoßtrupps gebildet werden müssen, sondern man konnte in breitem Rahmen darangehen, die Geheimnisse des Schwarms aufzudecken.
    Und wenn sie angegriffen wurden, konnten sie sich mit Hilfe dieses Schiffes verteidigen.
    Auf den Schirmen der Panoramagalerie leuchtete die riesige rote Sonne. Überall im Schiff liefen die Anlagen an. Der Organismus der MARCO POLO, der aus zahllosen ineinandergreifenden Aktionen bestand, lebte wieder auf. Nach den ersten Pannen und Störungen würde diese stählerne Stadt zuverlässig funktionieren.
    „Schade!" sagte Sandal und verließ die Zentrale, um sich in seine Kabine zurückzuziehen. Er würde Cascal und Tahonka treffen, und natürlich Chelifer.
    Er sagte noch einmal: „Schade. Die Zeit der Kameradschaft und der Abenteuer ist endgültig vorbei. Ab jetzt sind wir nichts anderes als ein riesiges Heer."
     
    10.
     
    Joaquin Manuel Cascal lag in seinem Sessel. In seiner Kabine war es ruhig; beinahe zu ruhig. Auf der Schreibplatte lag eine eingeschaltete Lesespule.
    „Die Zeit des Provisoriums ist vorüber, Joak!" sagte Cascal leise zu sich selbst.
    Jetzt befand sich das Riesenschiff innerhalb des zehntausend Lichtjahre langen Schwarms. Das war ein Vorteil und - ein Nachteil.
    „Zwar sind eine Menge interessanter Leute an Bord gekommen", sagte Joak, der die Leitung der Funkabteilung sehr gern an ihren einstigen Inhaber wieder zurückgegeben hatte. Er war im Augenblick ohne richtige Beschäftigung.
    Er war genau der Mann, der einen solchen Zustand genießen konnte.
    Aber seit einiger Zeit hatte er etwas gegen Raumschiffe. Er sehnte sich nach Luft und Sonne, nach Boden unter den Füßen und nach Wind im Haar.
    „Dieser Toolen Mac - Sowieso", brummte er. „Man müßte ihn kennenlernen. Ich glaube, das ist der Typ Mann, mit dem man trinken und lange Geschichten erzählen kann."
    Sie litten alle unter dem gleichen Grund für das Unbehagen.
    Der Schwarm.
    Eine Art kleiner Galaxis, die Teile der Galaxis bereits durchstoßen

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