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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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selbst eingreifen wollen; deshalb - und natürlich, um inkognito zu bleiben - hatte er schließlich den Dämon Ariston beauftragt, das 4. Amulett zu beschaffen. Aber Ariston packte alles zu umständlich an; er war viel zu vorsichtig, und deshalb kam er nicht voran.
    Wenn die Aktion nicht ausufern und schließlich vielleicht noch fehlschlagen sollte, mußte Lucifuge Rofocale selbst Zuschlägen. Denn ein zweiter Versuch würde sicher nicht funktionieren.
    Wenn Zamorra erst einmal spitzkriegte, daß ihm jemand das Amulett rauben wollte, und vielleicht sogar, wer dieser Jemand war, würde er sich ganz besonders absichern. Und möglicherweise würde er seinerseits sogar versuchen, Lucifuge Rofocale dessen Amulett abzujagen.
    Schließlich brauchte er dann nur zwei und zwei zusammenzuzählen, um darauf zu kommen, daß Lucifuge Rofocale selbst eines der anderen Amulette besaß! Warum sonst sollte der Erzdämon sich die Mühe machen, ausgerechnet an diese in Zamorras Besitz befindliche Silberscheibe zu gelangen? Denn all die Jahre über hatte er sich niemals an dem Siebengestirn von Myrrian-ey-Llyrana interessiert gezeigt…
    Lucifuge Rofocale versetzte sich in die Welt der Menschen…
    ***
    Die schnelle Ortsveränderung der Zielperson kam dem Caris-Zombie sehr gelegen; sie verkürzte den Abstand zwischen ihm und der Beute beträchtlich. Der Zombie brauchte praktisch nur umzukehren und fast wieder dorthin zu gehen, von wo er gekommen war. Das Opfer kam ihm geradezu entgegen.
    Somit konnte der Auftrag des Voodoo-Meisters schon in den nächsten Minuten ausgeführt werden…
    ***
    »Da!« stieß Nicole überrascht hervor. Sie sah Zamorra, wie er sich auf dem Gehsteig krümmte und wand. »Das ist doch nicht möglich…«
    Ausgerechnet jetzt war natürlich nirgendwo ein Parkplatz frei. Raffael stoppte trotzdem. Verbotenerweise in zweiter Reihe, was zu einem sofortigen Hupkonzert anderer Autofahrer und zu einem prachtvollen Mini-Stau führte, denn diese Straße war wesentlich dichter befahren als jene in dem Stadtviertel, in dem sich das Hotel befand.
    Nicole sprang aus dem BMW.
    Im gleichen Moment überstürzten sich die Ereignisse.
    Merlins Stern begann zu vibrieren. Jetzt, da die geschlossene Fahrzeugkarosserie nicht mehr teilweise abschirmend wirkte, registrierte das Amulett die Nähe Schwarzer Magie. Vorher hatte es vielleicht nicht unmittelbar darauf angesprochen, weil nicht Nicole das Angriffsziel der Magie war. Oder hatte sie das schwache Vibrieren und die unmerkliche Erwärmung der Silberscheibe einfach ignoriert, weil sie mit ihren Gedanken ganz woanders gewesen war?
    Der Dämon befand sich in der Nähe! Und er war es, der mit seiner Magie Zamorra attackierte!
    Nicole hatte es noch nicht ganz registriert, als sie sah, wie Zamorra, der in seinem Zustand die Annäherung des BMW nicht einmal wahrgenommen hatte, die Hand ausstreckte.
    Und im gleichen Moment löste sich das Amulett von Nicole und flog ihm zu.
    Und der Dämon griff an!
    Ein gigantischer, schwarzer Drache mit riesigen Fledermausschwingen schälte sich aus dem Nichts, enttarnte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen und stürzte sich mit ausgestreckten Klauen auf Zamorra hinab, noch ehe das Amulett in seiner Hand reagieren und eine schützende Sphäre aufbauen konnte. Es kam nicht einmal zu einem Angriffsschlag gegen den Dämon.
    Blitzartig griff der Drache zu, packte den aufschreienden Zamorra - und entriß ihm das Amulett!
    Nicole kam nicht einmal auf die Idee, das 4. Amulett zu einem Angriff einzusetzen. Vielleicht, weil sie sich noch nicht daran gewöhnt hatte, es bei sich zu tragen, vielleicht aber auch nur vor Überraschung.
    Statt dessen riß sie die Strahlwaffe aus der Handtasche.
    Noch während der Drache wieder emporraste, um in der Luft zu verschwinden, verschob Nicole die Justierung des Blasters mit leichtem Daumendruck von Betäuben auf Laser und schoß.
    Schrill fauchend zuckten die Laserblitze hinter dem Dämon her, trafen ihn und setzten seine schwarze Lederhaut in Brand.
    Ein schrilles Kreischen ertönte.
    Gleichzeitig bäumte sich Zamorra auf - und sank wieder in sich zusammen. Regungslos blieb er am Boden liegen.
    Nicole feuerte immer noch. Aber der Dämon machte sich bereits wieder unsichtbar.
    Für wenige Augenblicke war nur noch das Feuer am Himmel zu sehen, dann verschwanden auch die Flammen.
    Nicole fand kein Ziel mehr, auf das sie schießen konnte.
    Da hechtete etwas Dunkles auf sie zu.
    Eine nach Brand und Tod riechende Gestalt warf sich

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