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0537 - Der Voodoo-Drache

0537 - Der Voodoo-Drache

Titel: 0537 - Der Voodoo-Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mit Zamorras Amulett. Das wird zwar vor Gericht keine Beweiskraft haben, aber vielleicht zeigt es uns, in welche Richtung die Ermittlungen geführt werden müssen.«
    »Ich klopfe derweil mal die Zeugen auf ihre Glaubwürdigkeit ab«, versprach Flambeau. »Ich habe zwar in einer Stunde einen Termin am Gericht, aber danach hab’ ich ein wenig Zeit und Laune. Mal schauen… die Beamten, die heute nacht mit den Zeugen geredet und den Verhaftungseinsatz erst möglich gemacht und eingeleitet haben, werde ich auch mal interviewen.«
    Robin seufzte. »Als ob wir alle nicht auch ohne diese Sache schon genug zu tun hätten. Aber man gönnt uns ja sonst nichts…«
    ***
    Ariston überlegte, wie er an Zamorras Gefährtin herankommen konnte. Ärgerlicherweise hatte Annette Caris gestern nur die ausgekämmten Haare Zamorras besorgen können. Nichts Persönliches von Duval… und es gab jetzt kaum noch eine Möglichkeit, dieses Versäumnis gutzumachen. Denn Duval war gewarnt.
    Vielleicht jedoch konnte Annette Caris dem Dämon noch einmal behilflich sein.
    Er sandte einen Impuls aus, um sie wieder zu… beleben!
    Oder was ein Dämon wie er so »beleben« nennt…
    ***
    Robin hatte das Siegel wieder entfernt. Nicole rief das Amulett.
    Verblüfft sah der Chefinspektor, wie die Silberscheibe von einem Moment zum anderen in ihrer Hand auftauchte. »Wie hast du das gemacht?« fragte er.
    »Kann ich dir nicht erklären«, bedauerte sie. »Es funktioniert einfach, ohne daß jemand weiß, wie. Ich werde jetzt versuchen, mir ein Bild von den Geschehnissen der letzten Nacht zu machen - im wahrsten Sinne des Wortes.«
    »Mit diesem Stück Metall?«
    Sie nickte. »Laß dich überraschen. Wenn du genau hinschaust, wirst du die Bilder sehen können. Aber wie ich in Flambeaus Büro schon sagte: es wird vor Gericht nicht verwertbar sein. Es wird nur Hinweise geben.«
    »Dann mach mal.«
    Nicole aktivierte das Amulett und stimmte es auf die »Zeitschau« ein. Dann versetzte sie sich in Halbtrance. In der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe verwandelte sich der stilisierte Drudenfuß in einen winzigen »Bildschirm«, der Nicoles unmittelbare Umgebung zeigte, also das Hotelzimmer. Noch sah es so aus wie in der Wirklichkeit, wie in der Gegenwart. Aber Nicole steuerte das Bild jetzt rückwärts.
    Ihr war nicht sehr wohl dabei. Sie fürchtete sich davor, Zeugin des grauenhaften Mordes zu werden. Aber sie mußte wissen, wer der Täter war, was sich wirklich in diesem Zimmer abgespielt hatte!
    Obgleich etwas ungeduldig, weil zusätzlich zu diesem Fall auch noch eine Menge anderer Arbeit auf Robin wartete, sah der Chefinspektor zu.
    Das winzige Bild, an dessen Größe man sich durchaus gewöhnen konnte, zeigte eine Art rückwärtslaufenden Film im Schnelldurchlauf. Die jüngsten Stunden brachten schließlich nichts Wichtiges. Erst die Zeit vor dem Auffinden des Mordopfers war von Interesse.
    Und dann sahen sie den Mörder!
    Den Drachen…
    ***
    In ein Etwas, das einmal ein Mensch gewesen war, kam Bewegung.
    Die mumifizierte, teilweise zerstörte Gestalt richtete sich auf. Sie war in diesem Moment allein in dem Untersuchungsraum. Dr. Mathieu, der Mediziner, der anhand der Autopsie die möglichst genaue Todeszeit herausfinden sollte, befand sich gerade außerhalb. Die einstige Annette Caris war jetzt nur noch ein Zombie, dem Voodoomeister noch bedingungsloser gehorchend als zu Lebzeiten.
    Eine Art Roboter.
    Die untote Gestalt »sah« sich um, orientierte sich. Dann schritt sie zum Fenster. Etwas Unerklärliches sagte ihr, daß es nicht gut war, die Tür zu benutzen und vielleicht den Lebenden über den Weg zu laufen. Die ersten Schritte waren schwankend und unkoordiniert; der Zombie mußte erst lernen, sich zu bewegen.
    Ein Fausthieb zerschmetterte das Fensterglas. Ob das Klirren von jemandem gehört wurde, interessierte den Zombie nicht. Er schwang sich nach draußen, störte sich nicht an scharfkantigen Glassplittern, die sich noch im Rahmen befanden.
    Der Zombie tappte davon.
    Minuten später gab ein fassungsloser Mediziner Alarm, und niemand wollte begreifen, wieso ein so übel zugerichteter Leichnam einfach verschwinden konnte - zumal die Glasscherben bewiesen, daß kein perverser Leichendieb von außen durch das Fenster eingedrungen sein konnte, um die mumifizierte Tote zu stehlen.
    ***
    Nicole stoppte den Zeitlauf und richtete die »Aufmerksamkeit« des Amuletts auf die Gestalt des Drachen.
    Robin atmete tief durch. »Das ist unglaublich«,

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