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0538 - Die drei aus dem Totenhaus

0538 - Die drei aus dem Totenhaus

Titel: 0538 - Die drei aus dem Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte.
    Zombies waren für sie etwas Grausames, sie mochte das Wort nicht, sie haßte den Begriff nahezu. Obwohl sie nicht an die lebenden Toten glaubte, fürchtete sie sich vor ihnen. Zuviel Schreckliches war in den letzten Jahren über Zombies geschrieben und auf der Leinwand gezeigt worden. Alles nur erfunden, glaubte sie, und dennoch fürchtete sie sich vor diesem Begriff.
    »Zombies«, hauchte sie mit einer kaum verständlichen Stimme.
    »Nein, daran glaube ich einfach nicht. Sie… Sie wollen sich hiermit nur einen Scherz erlauben …«
    Der Kapuzenmensch schüttelte den Kopf. Der Stoff warf dabei Falten und rann wie Wellen an seinem Schädel entlang. »Ich scherze nicht, denn ich muß sie töten.«
    »Die Zombies?«
    »Richtig.«
    Mandy beugte sich etwas vor. »Aber sind die nicht schon längst tot? Ich meine, wenn ich mich an die Filme erinnere, die…«
    »Zombies sind lebende Tote und wollen Menschen. Das kann ich dir sagen.«
    »Wollen die auch mich?«
    »Ja!«
    »Nein, Mr. Unbekannt, ich habe nie etwas mit einem Zombie zu tun gehabt. Hören Sie mal, ich bin zwar kein Engel, aber dem Teufel habe ich nie gedient.«
    »Es wird sich ändern, Mandy!«
    »Was wird sich ändern?«
    »Du wirst es erleben. Ich bin gekommen, um dich zu warnen. Gleichzeitig will ich dich beschützen, und deshalb verlasse ich jetzt dein Haus. Aber ich werde draußen sein und es beobachten. Ich habe sie gerochen, gespürt, sie sind in der Nähe. Du solltest niemals über mich lachen. Wenn ich gegangen bin, stell dich ans Fenster und schaue hinaus. Vielleicht hast du Glück und kannst etwas sehen.« Er nickte ihr zu, drehte sich um und ging davon, wobei die Axt wieder im Rhythmus seiner Armbewegung schwang.
    Der Unheimliche verließ den Raum, die Tür ließ er offen, aber Mandy Waynright hörte, wie die Haustür mit einem dumpf klingenden Knall ins Schloß fiel.
    Obwohl der Unheimliche sie verlassen hatte und sie sich eigentlich hätte erheben können, blieb sie sitzen. Sie starrte ins leere Zimmer, schüttelte den Kopf und begann von einem Augenblick zum anderen schrill zu lachen.
    Es mußte einfach raus. Das war der nackte Wahnsinn, ein Alptraum, eine Halluzination, einfach irre.
    Mandy lachte und lachte, beugte sich dabei vor, schüttelte den Kopf. Sie schaffte es sogar, sich mit beiden Handflächen auf die Oberschenkel zu schlagen.
    Abrupt stoppte ihr Gelächter. Ebenso hastig stand sie auf. Sie spürte den plötzlichen Schwindel, ihr Kreislauf war überlastet, die letzten Ereignisse hatten ihn stark mitgenommen.
    Sie brauchte einen Schluck. Whisky oder Kognak, das war jetzt die Medizin.
    Mandy ging zu der Lampe und drehte am Regler, die Lampe nahm an Helligkeit zu und strahlte auch den Barschrank an, der in der Nähe stand.
    Sie öffnete eine Klappe. Die Batterie der Flaschen stand in einer Reihe, darüber die Gläser.
    Mandy entschied sich für Kognak. Sie goß einen Dreifachen in den Schwenker und prostete sich selbst zu. Dann trank sie in zwei Schlucken das Glas leer.
    Die Flüssigkeit wärmte den Magen durch. Sie brachte auch ihren Kreislauf wieder auf Vordermann. Mandy fühlte sich etwas besser, als sie zum Sessel schritt und sich hineinfallen ließ. Dabei starrte sie auf die ausgestreckten Beine und drehte das Glas in ihrer rechten Hand. Es war noch ein Schluck, der getrunken werden mußte.
    Sie genoß ihn, hielt die Augen geschlossen, dachte nach. Vor allen Dingen über den Besuch des Kuttenträgers.
    Mandy arbeitete im ältesten Gewerbe der Welt. Da war ihr nichts Menschliches mehr fremd, sie hatte schon verdammt viel erlebt, kannte die Tricks der Zuhälter, aber daß jemand in einer Kutte und mit einer silbernen Axt bewaffnet bei ihr erschien, das war ihr neu.
    So etwas hatte es nie gegeben, wenn sie sich erinnerte. Daß sie unmittelbaren Kontakt zu Zuhältern gehabt hatte, lag schon einige Jahre zurück, inzwischen gehörte Mandy zu der Klasse Callgirls, die über ihren Kolleginnen schwebten. Sie konnte sich jedoch nicht vorstellen, daß ein Zuhälter neuerdings so auftrat.
    Also war der Besucher ein anderer Beschützer gewesen, das jedenfalls hatte er gesagt, wobei sich Mandy fragte, weshalb er sie beschützen wollte und vor wem.
    Vor den Zombies!
    Da war es wieder, dieses verdammte Wort, das sie so sehr haßte.
    Zombies, das waren lebende Tote, Leichen, die aus ihren Gräbern kamen, um Menschen zu jagen.
    So jedenfalls hatte sie es in den Filmen gesehen, aber die hatten sie auch angewidert.
    Mandy lachte auf.

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