Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0538 - Die drei aus dem Totenhaus

0538 - Die drei aus dem Totenhaus

Titel: 0538 - Die drei aus dem Totenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
jetzt wissen Sie alles.«
    Ich nickte.
    »Und was sagen Sie?«
    Zunächst einmal nichts. Ich schaute mich im Lokal um. Mittlerweile waren mehrere Gäste eingetroffen. Es ging auf den Mittag zu, man wollte etwas essen.
    »Sind Sie eigentlich sicher, daß dieser Kapuzenmensch den anderen geköpft hat?«
    »Ja.«
    »Wieso?«
    »Weil in meinem Garten noch die kopflose Leiche liegt«, flüsterte sie heiser.
    Kopflose Leiche! Das war für mich ein Stichwort. Wieder dachte ich an Suko, der gerufen worden war, um sich drei kopflose Leichen anzuschauen. Wenn Mandys Bericht stimmte, hatten wir inzwischen einen vierten Torso. Dahinter steckte System.
    »Sie sind sprachlos?«
    »Ich denke nur nach.«
    »Über mich und meinen Bericht?«
    »Auch.«
    »Glauben Sie mir denn?«
    »Jedes Wort.«
    Mandy atmete sichtlich erleichtert auf. »Himmel, da bin ich direkt froh. Ich hatte schon Furcht davor, daß Sie mich auslachen oder einsperren lassen würden.«
    »Sie scheinen ein schlechtes Bild von der Polizei zu haben, Mandy.«
    »Das stimmt.«
    »Lassen wir das. Die Leiche liegt also noch in ihrem Garten?«
    »Ja, nahe des Hauses, zwischen den Büschen.«
    »Und wo wohnen Sie?«
    »In Hammersmith.«
    Fast hätte ich mit der Faust auf die runde Tischplatte geschlagen.
    Hammersmith also. Das konnte einfach kein Zufall sein, nein, jetzt nicht mehr. Auf einem Friedhof in Hammersmith waren die drei kopflosen Leichen gefunden worden, und Suko hatte sich in ein Schauhaus begeben, das ebenfalls in Hammersmith lag.
    »Was haben Sie?« fragte Mandy, der mein ungewöhnliches Benehmen aufgefallen war.
    »Ich dachte soeben über etwas nach. Es geht mir um Hammersmith, und ich muß Ihnen sagen, daß nicht nur auf Ihrem Grundstück eine kopflose Leiche liegt.«
    »Wo denn noch?«
    »Auf dem Friedhof von…«
    »In dessen Nähe wohne ich doch!«
    »Na bitte. Aber kommen wir noch einmal auf die Gestalt zurück. Sie sind sicher, daß es sich um einen Zombie gehandelt hat?«
    Mandy leerte ihr Glas. »Was heißt sicher? Dieser Kapuzenmann hat es mir gesagt.«
    »Er kannte sich also aus?«
    »Ja, er wollte ihn jagen und hat ihn auch… nun ja, Sie wissen schon.«
    »Wenn es tatsächlich bei Ihnen eine lebende Leiche gewesen ist, können wir davon ausgehen, daß es sich bei den drei anderen Gestalten ebenfalls um Zombies gehandelt hat. Ferner ist es dann sicher, daß hier in London oder in Hammersmith jemand herumläuft, der Jagd auf lebende Tote macht. Ein Zombiejäger.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht fassen.«
    »Es wird wohl so sein.«
    Sie nickte. Ihre Zunge fuhr aus dem Mund und über die Lippen.
    »Und was sollen wir jetzt machen?« fragte sie leise. »Ich meine, wie geht es weiter?«
    »Das kann ich Ihnen sagen, Mandy. Zunächst einmal werden wir zu Ihnen fahren, weil ich mir den Torso anschauen möchte.«
    Sie bekam eine Gänsehaut. »Das ist klar.«
    »Außerdem muß er weggeschafft werden. Man kann ihn schließlich nicht dort liegenlassen.«
    »Das sehe ich ein.«
    »Gut, wir wollen keine Zeit verlieren.« Ich winkte der Bedienung zu, die sehr schnell an unseren Tisch kam. Ich zahlte für Mandy Waynright mit, die sich dafür bedankte.
    Bevor wir gingen, legte sie ihre Hand auf meine Finger. »John, ich habe furchtbare Angst vor den folgenden Stunden und auch vor der nächsten Nacht. Können Sie das verstehen?«
    »Und wie.«
    »Was soll ich denn tun?«
    »In der Wohnung oder im Haus bleiben.«
    Sie nicke. »Ich wohne tatsächlich allein. Mein Haus ist ein Geheimtip, wenn Sie verstehen.«
    »Alles klar.« Ich stand auf, auch Mandy erhob sich. Ihr schwarzer Rock reichte tatsächlich nur knapp bis über die Oberschenkel. Diese Tatsache zog besonders die Blicke der männlichen Gäste wie magisch an. In meinem Beisein schien ihr diese Tatsache unangenehm zu sein, denn sie bewegte unbehaglich die Schultern.
    Wir verließen das Lokal. Mandy war mit ihrem Wagen gekommen, einem Cabriolet.
    »Ich fahre hinter Ihnen her«, sagte ich.
    »Einverstanden.« Ihr zaghaftes Lächeln bewies mir, daß die Angst noch tief in ihr steckte…
    ***
    Die Fahrt durch London war eine Reise ins Verkehrschaos. Wir kamen oft genug nur im Schrittempo voran, wenn überhaupt. Erst auf der breiten West Cromwell Road wurde es besser.
    Natürlich hatte ich Zeit genug, über die Berichte des Callgirls nachzudenken.
    Wenn alles stimmte, was sie gesehen hatte, mußten wir uns mal wieder warm anziehen. Mir ging es nicht einmal so sehr um die Zombies, für mich war die

Weitere Kostenlose Bücher