0538 - Die Panikmacher
hätten .. „ „Zur Sache. bitte", sagte Dr. Serenti energisch. „Was kann ich für Sie tun, meine Herren?"
Wir wissen, daß Sie Untersuchungen an den Regulationsviren durchführen", erklärte der Ertruser. „Nun setzt sich die Mannschaft der CMP-18 aus 54 Männern, sechs Frauen und einer unbekannten Zahl von Kaninchen zusammen. Wir können uns vorstellen, daß Sie für Ihre Experimente den tierischen Teil der Besatzung besser verwenden können, als Major Matatsi es bei einem möglichen Einsatz kann."
Khomo Serenti stellte keine weiteren Fragen. Er hatte schon begriffen.
Dr. Jacobi wird sich über die Tiere freuen. Sie finden ihn in der virologischen Abteilung."
„Danke", sagte Matatsi und eilte davon. Er war froh, sich zurückziehen zu können, weil er das Gefühl hatte, mit seinem Kaninchen fehl am Platz zu sein.
Kasom?" fragte er. „Meinen Sie nicht auch, daß die Mediziner schon längst andere Möglichkeiten gefunden haben, ihre Viren zu testen, als ausgerechnet an Kaninchen?"
Sie gingen über einen schmalen Gang bis zu einer Panzertür auf der ein stilisierter Totenschädel über zwei flach gekreuzten Knochen Lebensgefahr anzeigte. Kasom drückte einen Knopf.
Ein Monitorschirm erhellte sich neben der Tür. Das Gesicht von Dr. Jacobi erschien im Bild. Ungehalten über die Störung, fragte er: „Sie wissen hoffentlich, was Sie tun?"
Kainoro Matatsi hob das Kaninchen hoch, so daß der Arzt es sehen konnte. Toronar Kasom lachte dröhnend, als er das verdutzte Gesicht Jacobis sah. Die Panzertür öffnete sich.
Die beiden Männer betraten einen Vorraum. Der Virologe kam ihnen durch eine Glastür entgegen. Er öffnete sie so hastig, daß sie gegen die Schulter des Ertrusers prallte und beängstigend klirrte.
„Reden Sie nicht", sagte Dr. Jacobi, bevor die beiden Offiziere noch etwas sagen konnten. „Ich habe schon begriffen. Glauben Sie denn wirklich, die Medizin sei im Jahre 1980 stehengeblieben? Wir haben mittlerweile synthetische Biomasse, die für virologische Tests und Untersuchurrgen zwölfmal besser geeignet ist als jedes Kaninchen."
Er winkte ihnen auffordernd zu und ging ihnen voran ins Labor.
Er führte sie zu einem meterhohen Bildschirm auf dem sie ein Lebewesen erblickten wie sie es noch niemals zuvor gesehen hatten.
„Das ist das Regulationsvirus", erklärte Dr. Jacobi. „Wir haben es isoliert und unter dem Elektronenmikroskop fotografiert."
Das Gesicht des Wissenschaftlers spiegelte äußerste Gelassenheit wider. Nur in seinen Augen funkelte ein Licht, das verriet, wie stolz er über seine Arbeit war. Dr. Jacobi war wesentlich kleiner als Toronar Kasom. Sogar Kainoro Matatsi überragte ihn noch um einige Zentimeter. Dr. Jacobi hatte ein auffallend schmales Gesicht mit tiefliegenden Augen, einer rundlichen Nase und einem von Narben entstellten Mund. Die sichelförmigen Einschnitte hatte er bei einem Unfall davongetragen. Sein Bartwuchs war selbst mit modernsten Salben nicht ganz zu beherrschen. Die Wangen des Virologen schimmerten blauschwarz, weil der Bart stets zu schnell nachwuchs. Von der inneren Lidfalte beider Augen bis zu den Schläfen hin lief ein dünner, grüner Strich. Auch er stammte von dem Unfall her, bei dem sich ihm die Unterkante einer Schutzbrille tief in die Haut eingeschnitten und sie für alle Zeiten eingefärbt hatte.
Toronar Kasoms Blicke richteten sich auf den Bildschirrn.
Das Regulationsvirus verhinderte bei den Gelben Eroberern die Geburtenteilung und verursachte eine unkontrollierte Zellwucherung. Es sah aus wie eine von Brandblasen überzogene Kugel, die in einem Schleim schwamm. Zwischen den Blasen schienen unzählige Augen zu sitzen, die die drei Männer drohend anstarrten.
„Das ist kein besonders schöner Anblick", sagte Matatsi erschauernd.
„Sie brauchen keine Angst vor dem Virus zu haben", - entgegnete der Wissenschaftler lächelnd. „Es ist für uns Menschen vollkommen harmlos."
„Wissen Sie das ganz genau?"
„Darüber gibt es nicht den geringsten Zweifel. Bereits mehrere Besatzungsmitglieder sind mit dem infizierten Plasma auf Kokon in Berührung gekommen. „ Er schüttelte den Kopf- um seine Feststellung noch zu unterstreichen. „Theoretisch könnten die isolierten Viren eine humanpathogene Wirkung haben, aber daran glaube ich in diesem Fall überhaupt nicht „ Einer der Assistenten kam zu Dr. Jacobi. Er war sichtlich erregt „Würden Sie bitte einmal kommen um sich die Züchtungen anzusehen?"
Der Virologe blickte ihn
Weitere Kostenlose Bücher