Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Niemand achtete mehr auf den etwas zerrupft wirkenden Mann, der da an der Wand lehnte und mit gesenktem Kopf die Silberscheibe in seinen Händen anstarrte. Außerdem hatte die Abenddämmerung eingesetzt. Schon bald würde es finster sein…
    Er versuchte Merlins Stern wieder auf die Vergangenheitsschau und auf das feuerspeiende Drachenungeheuer einzustimmen. Doch diesmal - reagierte das Amulett anders als bisher…
    Es zeigte ihm nicht die jüngste Vergangenheit! Es zeigte ihm den Drachenmann, so wie Zamorra ihn gesehen hatte, aber aus seiner Umgebung »herausgeschnitten«.
    Nur das Wesen selbst, nichts sonst.
    Alles andere blieb gestaltloser, flächiger Hintergrund.
    »Was soll das?« murmelte Zamorra überrascht.
    Das Bild wechselte. Übergangslos zeigte es einen Sauroiden von der Echsenwelt beziehungsweise jetzt vom Silbermond!
    Dann verschmolzen die beiden Figuren miteinander. Aus dem Sauroiden wurde ein anschwellendes, erschreckendes Monstrum!
    »Was bedeutet das? Handelt es sich etwa doch um Sauroiden?«
    Richtig erkannt, teilte ihm das künstliche Bewußtsein im Amulett in seiner lautlosen, telepathischen Art mit. Etwas, über das wir nur spekulieren können, zwingt sie von drüben hierher, zur Erde. Und dabei unterliegen sie einer spontanen Mutation. Sie verändern sich. Vielleicht verlieren sie ihr Selbst, auf jeden Fall aber ihre Gestalt. Sie werden zu wahnsinnigen, amoklaufenden Bestien.
    »Woher bist du dir so sicher darüber?« fragte Zamorra. »Woher willst du wissen, daß sie nicht aus einer ganz anderen Welt stammen?«
    Merlins Stern antwortete nicht darauf. Das hieß, für das Amulett-Bewußtsein war die Sache so klar, daß sich jede Antwort einfach erübrigte.
    »Es ist unmöglich«, widersprach Zamorra. »Sie können nicht vom Silbermond kommen. Der befindet sich drei Minuten weit in der Zukunft und außerden in Julians Traum. Es gibt keine Möglichkeit, von dieser Welt in unsere zu wechseln, wenn Julian Peters das nicht steuert.«
    An deiner Stelle wäre ich mir nicht so sicher, widersprach das Amulett. Du solltest ihn einmal fragen. Die Fakten sind jedenfalls unumstößlich.
    Der Parapsychologe seufzte.
    »Was ich nicht ganz verstehe, ist, warum du mir das jetzt in solch epischer Breite darlegst. Vorhin, in Ombres Wohnung, hast du dich verweigert, aktiv zu werden.«
    Das andere trägt die Schuld daran. Hast du immer noch nicht begriffen, daß ich nicht in seiner Nähe sein will? ES wird immer stärker! Du ignorierst meine Wünsche. Vielleicht sollte ich dich wirklich verlassen. Ich kann dir so nicht dienen, wenn das andere mich stört.
    »Du meinst Ombres Amulett?«
    Merlins Stern antwortete wieder nicht.
    Zamorra befestigte die Silberscheibe wieder an der Kette. »Jemand muß also zum Silbermond, um dort nachzusehen, was los ist«, überlegte er halblaut. »Wie kommen wir dorthin? Über Julian. Wo finden wir Julian? Praktisch überhaupt nicht. Höchstens Angelique hat vielleicht Kontakt. Und Angelique ist verschwunden. - Verdammt, wir können doch nicht einfach nur dastehen und Däumchen drehen, während immer mehr der veränderten Sauroiden herüberkommen und hier Amok laufen…«
    Vielleicht gab es die Möglichkeit, eines der entstehenden Weltentore zu nutzen und den Silbermond zu erreichen, während gleichzeitig ein Sauroide zur Erde geschleudert wurde. Aber die Unwägbarkeiten waren zu groß. Erstens ließ sich nicht vorausberechnen, wo das nächste dieser schwarzen Tore entstehen würde, zweitens war nicht sicher, ob es auch in beiden Richtungen funktionierte - und drittens war es möglich, daß ein menschlicher »Reisender« ebenso verändert werden würde wie die Sauroiden!
    Dieses leuchtende Schwarz…
    Plötzlich wußte Zamorra wieder, woher er es kannte…
    Damals, als es diè Meeghs noch gab …
    Jene furchtbaren Helfer der MÄCHTIGEN …
    Die entsetzlichen Energiefelder, die rasenden Wirbel, die entstanden, wenn die Meeghs die Waffen ihrer Dimensionsraumschiffe benutzten!
    Es gab schon längst keine Meeghs mehr. Durch den goldenen Schädel der Ansu Tanaar waren sie seinerzeit ausgelöscht worden.
    Aber Merlins Zeitparadoxon, als er den Silbermond aus der Vergangenheit holte, hatte sie in einer falschen Zeitebene vorübergehend wieder in die Wirklichkeit geholt. Auch in der Echsenwelt waren sie aufgetaucht.
    Und als Julian den Regenbogen aufspannte, der als Brücke zwischen der Echsenwelt und dem Silbermond diente, da war es Zamorra und auch Nicole so gewesen, als sei etwas Schwarzes

Weitere Kostenlose Bücher