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054 - Das Geheimnis der Mumie

054 - Das Geheimnis der Mumie

Titel: 054 - Das Geheimnis der Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dafür.«

    Coco kehrte in die Wirklichkeit zurück. Es war still. Zu ihrer Überraschung konnte sie die Augen öffnen und sprechen. Sie versuchte den Kopf zu heben, doch das gelang ihr nicht. Ihr Körper war noch immer gelähmt. Sie räusperte sich.
    »Sind Sie noch da, Susan?«, fragte sie.
    Keine Antwort.
    »Susan?« Ihre Stimme klang überlaut.
    »Ich höre Sie«, antwortete Susan. »Das Sprechen bereitet mir aber Mühe. Ich bin schwach. Bald werde ich sterben. Ich weiß es. Sie werden mein Gesicht mit Leinenbinden umwickeln, und ich werde ersticken.«
    »Sie wollten mir etwas sagen, Susan?«
    »Haben Sie Nefer-Amuns Botschaft gehört, Coco?«
    »Ja.«
    »Ich las die Hieroglyphen, die in die Wand eingemeißelt sind. Sie stammen von ehemaligen Nefer-Amun-Priestern. Die Priester glauben, dass irgendwann einmal Nefer-Amun endgültig zu den Lebenden zurückkehren wird, nicht nur als Astralleib. Sein Leib soll beseelt werden, und er wird die Herrschaft über die ganze Welt an sich reißen.«
    »Glauben Sie, dass das möglich ist?«
    »Nach all dem, was ich in den vergangenen Tagen erlebt habe, glaube ich alles. Die Priester zeichneten die Namen aller Menschen auf, die Nefer-Amun geopfert wurden. Die Namen sind auf der linken Wand verzeichnet. Dabei fiel mir etwas auf. In den ersten fünfzehn Jahren wurde Nefer-Amun monatlich ein Opfer dargebracht, später dann nur noch jährlich eines. Doch in den vergangenen drei Monaten wurden ihm mehr als fünfzig Frauen geopfert.«
    Coco überlegte kurz. Im September musste irgendetwas geschehen sein, das Nefer-Amuns Macht erschüttert hatte. Sein Ka war so schwach geworden, dass er nicht einmal mehr sein Grab hatte schützen können. Grabräuber waren eingedrungen und hatten einen Teil seiner Grabbeigaben geraubt; und er hatte nichts dagegen unternehmen können. Wahrscheinlich waren auch aus diesem Grund die Opferungen verstärkt worden. Und es schien, als hätte er jetzt seine alte Macht wiedererlangt. Nein, das stimmt nicht, dachte Coco. Da steckte mehr dahinter. Er brauchte noch immer Menschenopfer. Das bedeutete, dass er seine Macht nicht zurückgewonnen hatte. Und vielleicht war das ihre Chance.
    »Wo befindet sich Nefer-Amuns Körper?«, fragte Coco.
    »Genau uns gegenüber«, antwortete Susan leise. »Hinter dieser Wand liegt die Grabkammer, in der Nefer-Amun in einem Sarkophag ruht. Niemand darf die Grabkammer betreten – nur der Hohepriester, der durch einen Geheimgang hineingelangt. Er betritt die Grabkammer einmal im Jahr. Doch auch ihm ist es verboten, den Sarkophag zu berühren. Geöffnet darf er unter keinen Umständen werden, denn dann würde Nefer-Amun zu entartetem Leben erwachen. Niemand kann voraussehen, wie die Mumie reagieren würde.«
    »Das ist unsere Chance«, flüsterte Coco.
    »Ich verstehe nicht, was Sie damit meinen, Coco?«
    Coco schloss die Augen. Ihren Körper konnte sie noch immer nicht bewegen, aber das war jetzt gar nicht so wichtig.
    »Sagen Sie in den nächsten Minuten nichts, Susan! Ich muss mich konzentrieren. Es ist unsere einzige Chance. Ich hoffe, dass ich Erfolg haben werde.«
    »Was haben Sie vor? Sie können nichts …«
    »Schweigen Sie!«, sagte Coco bestimmt. Die ehemalige Hexe der Schwarzen Familie konzentrierte sich. Sie selbst konnte nichts unternehmen, aber wenn es ihr gelang, mit Kassim oder Abd-el-Baran Kontakt aufzunehmen, dann war noch nicht alles verloren. Die Voraussetzung dazu war, dass die beiden noch am Leben waren.

    Hu-Amun hatte Jean Cardin und Gamal Kassim aus ihrem tranceartigen Zustand befreit. Die beiden Männer befanden sich zusammen mit Abd-el-Baran und dreien seiner Leute in einer winzigen Kammer. Hu-Amun hatte ihnen gesagt, dass er sie verhungern lassen würde.
    Die Priester hatten ihnen alle Gegenstände gelassen, auch die Pistolen. Zwei der Männer hatten Maurerhammer und Schlegel bei sich, einer sogar eine Brechstange. Vergeblich hatten sie versucht, die Tür aufzubrechen.
    Die Luft in der kleinen Kammer war stickig. Es stank bestialisch. Vierzig Stunden befanden sie sich schon in der Kammer. Auf ihr Schreien und Klopfen hatte niemand reagiert.
    Die sechs Männer hatten die Hoffnung aufgegeben. Aus eigener Kraft konnten sie sich nicht befreien. Der Boden, die Wände und die Decke des Raumes waren magisch gesichert.
    Trotz eifrigster Bemühungen war es ihnen nicht gelungen, auch nur einen Stein aus den Wänden zu brechen. Die Unterhaltung war seit Stunden verstummt. Die Männer hockten oder lagen auf dem

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