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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Höllenkomplizen.
    Atax hob die Arme. Waagrecht streckte er sie von sich, die Handflächen nach unten gekehrt, und von ihnen lösten sich violette Dämpfe, die langsam zu Boden sanken und sich ausbreiteten. Sie unterwanderten den Nebel, der auf dem Todesmoor lag und näherten sich, gelenkt von Atax' Willen, jener Stelle, wo die Bestie ihr unrühmliches Ende fand.
    Der Nebel zerriß, und Atax konnte genau verfolgen, was passierte. Die violetten Dämpfe fanden sich zusammen, vereinigten sich wenige Zentimeter über dem Schlamm zu einer Gestalt.
    Und diese Gestalt sah aus wie Murdock Vidor!
    Ein fürchterliches Scheusal schwebte über dem tödlichen Sumpf. Es hatte riesige Pranken mit gefährlich scharfen Krallen, und struppiges Haar, das wirr von seinem Schädel abstand.
    Dies war der von Atax geschaffene Geist, der Murdock Vidor neu beleben sollte.
    »Nun beginne!« befahl Atax, der auch der Geschlechtslose genannt wurde. Seine Stimme war weder die eines Mannes noch die einer Frau. »Hol ihn aus dem Sumpf! Bring ihn zu mir!«
    Und das violette Geistwesen tauchte ein in den zähen Morast, trocknete ihn mit übernatürlicher Hitze in weitem Umkreis aus, machte ihn fest und rissig. Ein längliches Loch war zu sehen, nichts weiter. Der violette Geist führte Atax' Befehl aus.
    Er legte Murdock Vidors reglose Gestalt in der Tiefe des Moors frei und sickerte in seinen Körper. Unaufhaltsam wühlten sich die violetten Dämpfe in den toten Leib, verdrängten die Starre aus ihm und strafften die Muskeln. Der Körper der Bestie zuckte.
    Als die Dämpfe völlig in ihm aufgegangen waren, ging ein neuerlicher Ruck durch das schreckliche Wesen.
    »Komm!« rief Atax. »Komm zu mir!«
    Und Murdock Vidor gehorchte. Eine fahlgelbe Glut erhellte mit einem Mal seine Augen, und als sich die schorfigen Lippen hoben, wurden gewaltige Reißzähne sichtbar.
    Aus der Tiefe des Todesmoors stieg ein markerschütterndes Gebrüll.
    Murdock Vidor gab sein erstes Lebenszeichen.
    Und dann tauchte seine Pranke auf. Er krallte sich im hart gewordenen Morast fest und zog sich hoch. Sein Schädel erschien, und Atax sah die abstoßende Fratze der Bestie.
    Vidor verließ sein Grab.
    In seinen Brustmuskeln pulsierte eine rote Glut, während er sich langsam zu seiner vollen Größe aufrichtete.
    Atax nickte zufrieden.
    Er hatte Verwendung für Murdock Vidor. Die Bestie aus dem Todesmoor war zwar kein mächtiger Dämon, aber immerhin ein starker grausamer Schwarzblütler, dem die Seele des Teufels viele Aufgaben übertragen konnte.
    Vidor würde bedingungslos gehorchen, denn er war ihm zu Dank verpflichtet. Wenn Atax ihm nicht neues, höllisches Leben verliehen hätte, wäre er im Moor geblieben und in Vergessenheit geraten.
    Atax bot ihm die Möglichkeit, wieder von sich reden zu machen, die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen!
    Dafür konnte er uneingeschränkten Gehorsam verlangen.
    Die Seele des Teufels sprach zu Vidor in einer Sprache, die auf der Erde fremd war.
    »Du trägst von nun an meinen Höllenatem in dir! Spürst du die Kraft, die er dir verleiht?«
    »Ja«, knurrte das Wesen in derselben Sprache. »Er macht mich stark! Stark für die Rache!«
    »Ich habe dich schon einmal zurückgeholt, doch ich war mit dem, was du getan hast, nicht zufrieden.«
    »Diesmal bin ich stärker. Du wirst keinen Grund haben, noch einmal unzufrieden zu sein. Laß mich jene bestrafen, die es wagten, mich zu bekämpfen.«
    »Gut«, sagte Atax. »Du sollst deine Rache haben, aber überlege dir genau, was du tust. Diese Rache soll eine Prüfung für dich sein. Wenn du sie ohne meine Hilfe bestehst, mache ich dich zu meinem Verbündeten. Solltest du noch einmal versagen…«
    »Das werde ich nicht!«
    »Solltest du noch einmal versagen«, wiederholte Atax unbeirrt, »erkläre ich dich für vogelfrei, und jeder Höllenhund kann dich jagen und töten.«
    Die Bestie senkte ergeben ihr mächtiges Haupt. »So soll es sein.«
    ***
    Frank Keith war betrunken. Er lag auf dem breiten französischen Seidenbett, und eine Flasche Sekt steckte im Eiskübel, der auf dem Nachttisch neben zwei halbvollen Gläsern stand. Im Schlafzimmer wiegte sich Virginia wie eine Schlange.
    Sie tanzte so etwas wie den Tanz der sieben Schleier, dieses Mädchen mit dem leuchtenden Kupferhaar.
    Genau genommen war es nichts anderes als ein heißer Strip, den Frank Keith schon fast nicht mehr aushielt.
    Er hatte das Girl in sein Apartment geholt, weil ihm nach schönem, jungem warmem Fleisch war.

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