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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Kriegsfuß stand, war das seine Angelegenheit.
    Er erzählte ihr nichts, und sie wollte nichts hören.
    Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß - und bringt mich nicht in Schwierigkeiten…
    Sobald Virginia wieder einigermaßen bei Kräften war, wankte sie aus dem Bad und sammelte ihre Sachen im Schlafzimmer ein. Keinen zweiten Blick warf sie mehr auf den blutüberströmten Körper, der mit verrenkten Gliedern auf dem Bett lag.
    Sie zog sich im Wohnzimmer oberflächlich und umständlich an, schloß die Knöpfe ihres Kleides falsch, aber das fiel ihr nicht auf, betrachtete unschlüssig das Telefon und rief schließlich doch die Polizei an.
    »Hallo«, sagte sie mit dünner Stimme, als sich am anderen Ende ein Mann meldete. »Ich… ich habe einen Mord zu melden…«
    »Einen Mord, den Sie verübt haben?«
    »Um Himmels willen, nein!«
    »Wer ist das Opfer?«
    »Frank Keith.«
    »Adresse?«
    Virginia nannte sie.
    »Und wie ist Ihr Name?«
    Statt darauf einzugehen, platzte es aus dem Mädchen heraus: »Es waren zwei Männer. Sie trugen Nylonstrumpfhosen und hatten Maschinenpistolen. Sie schossen Frank brutal zusammen. Er hatte nicht die geringste Chance. Es war entsetzlich. Ich dachte, diese Kerle würden auch mich… Oh, mir wird schon wieder schlecht…«
    »Sie haben vergessen, mir Ihren Namen zu nennen, Miß«, sagte der Beamte.
    Virginia ließ den Hörer in die Gabel fallen und mußte noch einmal ins Bad laufen.
    ***
    Vicky Bonney und ich betraten das Wohnzimmer. Es war Besuch da. Obwohl ich mich freute, Cruv, den häßlichen Gnom von der Prä-Welt Coor, zu sehen, gab es mir gleichzeitig auch einen Stich, denn die Anwesenheit des Kleinen erinnerte mich daran, daß sich die Hölle meinen langjährigen Freund und Partner, den Industriellen Tucker Peckinpah, geholt hatte. [2] Das war ein verdammt schmerzhafter Schlag, den wir da hinnehmen mußten, und es war fraglich, ob wir Peckinpah jemals wiedersehen würden.
    Im Raum befanden sich außerdem Mr. Silver, der Ex-Dämon, und Boram, der weiße Nessel-Vampir. Ich hatte mit dieser Nebelgestalt schon einmal gekämpft und dabei nicht besonders gut ausgesehen.
    Ein Spruch des Zauberers Angelo d'Alessandro drehte Boram um, und seither stand er auf meiner Seite, und Schwarzblütler mußten sich vor ihm höllisch in acht nehmen.
    Und noch jemanden erblickte ich.
    Einen Mann mit wulstigen Lippen, dunklen Augen und völlig kahlem Schädel. Er hätte ein Double von Telly Savallas sein können.
    Sein Name war Dean McLaglen, wie mir Cruv sagte, und mir war, als hörte ich diesen Namen nicht zum erstenmal. Wenn ich mich recht entsann, hatte ihn Peckinpah schon mal erwähnt.
    Ich schüttelte ihm die Hand. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. McLaglen.«
    »Ganz meinerseits«, sagte Dean McLaglen mit einem freundlichen Lächeln.
    »Mr. McLaglen ist Tucker Peckinpahs Anwalt«, klärte mich Cruv auf.
    Jetzt wußte ich, wieso mir der Name nicht fremd war. Peckinpah beschäftigte ein Heer von Anwälten, das meiste Vertrauen brachte er aber Dean McLaglen entgegen, wie mir nun einfiel.
    »Schlimme Sache, was mit Mr. Peckinpah passiert ist«, sagte der Rechtsanwalt ernst.
    Cruv hatte es zu verhindern versucht, doch es war ihm nicht gelungen. Der Gnom litt darunter, denn schließlich war er Peckinpahs Leibwächter gewesen. Es hatte mich viele Stunden und viele Worte gekostet, um dem Knirps auszureden, er wäre ein Versager, denn dafür hatte er sich nach dem Unglück, das Peckinpah widerfahren war, gehalten.
    Selbst jetzt peinigten den Kleinen noch Gewissensbisse.
    Und wir wußten nicht, wie wir das, was geschehen war, rückgängig machen konnten.
    »Ich hoffe, Sie können Mr. Peckinpah bald helfen, Mr. Ballard«, sagte Dean McLaglen.
    Ich nickte. »Ja, das hoffe ich auch, das hoffen wir alle.«
    »Ich weigere mich, zu glauben, daß Tucker Peckinpah nicht mehr lebt.«
    »Genau wie wir«, sagte ich.
    »Und ich bin zuversichtlich, daß Sie ihn retten werden.«
    Ich wollte, ich könnte deine Zuversicht teilen, dachte ich.
    »Bis dahin werde ich versuchen, Mr. Peckinpahs Interessen zu wahren«, sagte der Rechtsanwalt. »Ich werde angebahnte Geschäfte abschließen, soweit mir das möglich ist, und die diversen Unternehmungen meines Klienten so leiten, wie er es tun würde. Selbstverständlich weiß ich, daß ich Peckinpah in geschäftlichen Dingen nicht das Wasser reichen kann, aber ich werde bemüht sein, in seinem Sinn zu handeln, damit er sein Imperium intakt übernehmen kann, wenn er

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