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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gutgemeinter Rat von mir.«
    Zwanzig Minuten vergingen. Zwanzig Minuten lähmenden Schweigens. Der Fahrgast saß da, als hätte ihn der Schlag getroffen. Er regte sich nicht. Nur an seinem unsteten Blick erkannte der Taxifahrer, daß der Mann nicht tot war.
    Auf einmal bewegte er sich.
    Es war in dem Augenblick, als aus dem gegenüberliegenden Parkhaus ein weißer Peugeot 504 TI rollte. Der weiße Wagen fuhr an einem Blumenkiosk vorbei, ließ einem Autobus die Vorfahrt und bog dann in die Straße ein.
    »Folgen Sie dem Peugeot!« verlangte Murdock Vidor.
    Endlich kriege ich was zu tun, dachte der Taxifahrer, und ein erfreutes Grinsen legte sich über sein Gesicht.
    »Das ist ja wie im Krimi.«
    »Fahren Sie!«
    »Sind Sie so was wie ein Privatdetektiv? Sie können mit meiner Verschwiegenheit rechnen.«
    »Halten Sie den Mund und fahren Sie endlich!« sagte Murdock Vidor unwirsch.
    »Keine Sorge, den Peugeot verlieren wir nicht. Ich bin auf Londons Straßen zu Hause. Zwanzig Jahre fahre ich Auto. In meinen Adern fließt nicht Blut, sondern Benzin.« Der Fahrer lachte meckernd.
    Dann folgte er dem Peugeot, und er hatte wirklich keine Schwierigkeiten, dranzubleiben.
    Der weiße Wagen erreichte Paddington und bog in die Chichester Road ein. Ein Hund lief über die Straße, und der Taxifahrer mußte scharf abbremsen.
    »Verdammt, was soll das?« fuhr ihn Murdock Vidor an.
    »Haben Sie den Hund nicht gesehen?«
    »Na und?«
    »Ich konnte ihn doch nicht überfahren.«
    »Warum nicht?«
    Der Fahrer schaute entgeistert in den Innenspiegel. Es überlief ihn eiskalt. »Ich… ich bin ein Tierfreund«, rechtfertigte er sich.
    »Der Peugeot bleibt stehen. Halten Sie auch an«, verlangte Vidor.
    Der Taxifahrer gehorchte. Sein Fahrgast wurde ihm immer weniger geheuer.
    Vidor lehnte sich zurück. Er betrachtete das Haus, in dem Tony Ballard mit dem blonden Mädchen verschwunden war. Das kalte Feuer des Hasses loderte in seiner Brust, und er spürte, wie die Bestie aus ihm hervortreten wollte.
    In seiner Erregung fiel ihm nicht auf, daß er sich tatsächlich verwandelte.
    Das dumpfe Knurren, das sich seiner Kehle entrang, veranlaßte den Taxifahrer, wieder einen Blick in den Spiegel zu werfen.
    Was er sah, ließ ihn an seinem Verstand zweifeln. Das gab's doch nicht! In seinem Wagen saß ein Ungeheuer!
    Bin ich denn übergeschnappt? fragte sich der Dicke und wischte sich hastig über die Augen, und als er erneut in den Spiegel sah, stellte er erleichtert fest, daß der Mann hinter ihm ein Mensch und kein Monster war.
    Doch Murdock Vidor fühlte sich entdeckt. Wenn sein Geheimnis gewahrt bleiben sollte, mußte er gegen den Taxifahrer etwas unternehmen.
    ***
    Zitternd und schluchzend lag das nackte Mädchen neben dem Bett.
    Der Feuerzauber war vorbei, aber Virginia Baynes hatte nicht den Mut, aufzustehen. Vielleicht fehlte ihr auch die Kraft dazu, sie wußte es nicht.
    Was geschehen war, war der reine Wahnsinn!
    Virginia konnte es immer noch nicht fassen. Zwei Männer mit Maschinenpistolen, maskiert… Und nun lag Frank tot auf dem Bett. Wenn sie aufstand, würde sie ihn sehen, und ihr würde bestimmt schlecht werden.
    Wie lange wollte sie hier noch herumliegen? War es nicht vernünftiger, aufzustehen, sich hastig anzuziehen und das Apartment zu verlassen?
    Und die Polizei?
    Sollte sie die Polizei verständigen? Man würde herausfinden, daß Frank nicht allein gewesen war, denn Virginia hatte nicht die Nerven, all ihre Spuren zu verwischen. Irgend etwas würde sie bestimmt übersehen, deshalb war es wohl besser, sich gleich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
    Aber man würde von ihr verlangen, daß sie am Tatort blieb, und das war für sie ausgeschlossen!
    Erst mal aufstehen…
    Vorsichtig erhob sich das Mädchen, als befürchtete es, die Killer könnten noch da sein, doch die Wohnung war leer. Nur sie war da - und natürlich Frank. Gott, wie er aussah.
    Virginia streifte ihn nur mit einem ganz kurzen Blick, aber das reichte schon. Sie wirbelte herum und rannte ins Bad, konnte sich gerade noch über die Wanne beugen, und dann kam alles hoch, was sie im Laufe des Tages gegessen hatte.
    Sie spülte das Erbrochene mit der Handbrause weg und wusch sich das blasse Gesicht. Ihr Magen schmerzte, und sie war so kraftlos, daß sie sich auf den Wannenrand setzen mußte.
    Es hieß, daß Frank Geschäfte machte, die nicht immer ganz sauber waren. Virginia war das egal gewesen. Sie konnte Frank trotzdem gut leiden. Wenn er mit dem Gesetz auf

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