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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versucht, ihm mehr über Shao zu entlocken, war jedoch auf Granit gestoßen.
    Jetzt wartete er auf Sinclair und Suko. Die entsprechenden Vorbereitungen waren getroffen worden, es kam nur darauf an, daß Gigantus auch mitspielte.
    Nach einer Ruhepause von etwa drei Stunden kehrte er in den Wohnraum zurück. Der KGB-Mann war darauf vorbereitet gewesen. Er hockte vor dem Bildschirm und schaute sich einen alten Film an.
    Plötzlich erschien Gigantus in der Tür. Sein Fischgesicht regte sich nicht. Er hatte den Kopf leicht vorgestreckt und gedreht, damit er zum Fenster schauen konnte.
    Durch die Scheibe schaute er in den weiten russischen Himmel, den ein untergehender Sonnenball allmählich rot färbte.
    Per Fernbedienung schaltete Wladimir den Apparat aus und erhob sich aus seinem Sessel. »Kann ich etwas für Sie tun? Möchten Sie vielleicht eine Kleinigkeit essen?«
    »Nein, ich habe keinen Hunger.«
    Golenkow verzog das Gesicht. »Auch nicht auf Kaviar oder Lachs?«
    Gigantus schüttelte den Kopf. Er hatte die langen Finger seiner Hände ineinander »verknotet« und starrte Wladimir an, der sich unter diesen Blicken ziemlich unwohl fühlte.
    »Ist was?«
    »Ich will die Frau. Sie wird kommen. Das hat sie mir gesagt.«
    »Dann hatten Sie Kontakt?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Sie mag mich«, flüsterte der Zwerg. »Sie wird erscheinen, und wir werden die Macht übernehmen. Wehe dem, der dann nicht auf unserer Seite steht. Wehe ihm…«
    Golenkow holte eine Zigarette aus der Packung. Er mußte seine Gedanken ordnen und fragte, als das Stäbchen brannte: »Auf welcher Seite stehe ich denn?«
    »Hoffentlich auf meiner.«
    Der Russe lachte. »Sie sind gut. Natürlich stehe ich auf Ihrer Seite. Habe ich das nicht deutlich genug bewiesen?«
    »Sie haben mich nach Moskau geholt.«
    »Das stimmt. Hier sind Sie nicht so eingeschlossen. Hier können Sie sich erholen und…«
    »Sie wollen etwas von mir.«
    Golenkow nickte. »Ja, das ist richtig. Sie sollen für uns arbeiten, mehr nicht.«
    »Und wenn ich nicht will.«
    »Dann lassen Sie es bleiben.«
    Gigantus schüttelte seinen übergroßen Schädel. »Ich glaube Ihnen nicht. Ich glaube Ihnen kein Wort. Sie belügen mich, aber das merke ich sehr genau.«
    »Das ist Ihre Ansicht. Ich sehe das anders.«
    »Wie denn?«
    Gigantus lächelte nur. Zu einer Antwort bequemte er sich nicht.
    Dafür änderte sich sein Blick. Er trat in das Zimmer hinein und kümmerte sich nicht mehr um Golenkow. Im Raum stand ein Stehpult. Wladimir hatte es von seinen Großeltern geerbt. Von diesem Möbelstück wurde Gigantus wie magisch angezogen.
    Der KGB-Mann tat nichts. Er stand da und schaute. Die Luft in dem Zimmer hatte sich seiner Ansicht nach verändert. Sie wirkte wie elektrisch geladen. Knisternd und fast über seine Haut streichelnd. Andere Erklärungen fielen ihm nicht ein.
    Jedenfalls war das nicht normal…
    Vor dem Stehpult hatte Gigantus seine Schritte gestoppt. Draußen war die Sonne verschwunden. Gewaltige Tücher krochen über den Himmel. Sie brachten die Dämmerung, der sehr rasch die Nacht folgen würde.
    »Was haben Sie?« fragte Golenkow, der seine Zigarette im Ascher zerstampfte.
    »Ruhe!«
    Das eine Wort reichte aus. Wladimir hatte ebenfalls vernommen, daß sein Schützling mit einer völlig anderen Stimme gesprochen hatte. Sie hatte heiserer geklungen.
    Irgend etwas hatte er vor, das wußte Golenkow. Nur hütete er sich, ihn noch einmal anzusprechen. Auf leisen Sohlen veränderte er seine Stellung und baute sich so auf, daß er dem Zwerg ins Gesicht blicken konnte. Vor dem Stehpult stand noch ein Hocker. Eine Hilfe für kleine Menschen. Sie war von Gigantus benutzt worden. Sein Fischgesicht schaute über die leicht angeschrägte Platte des Stehpults hinweg.
    Noch immer bewegten sich seine Augen nicht. Aber die Pupillen, sonst kaum zu sehen, hatten einen anderen Glanz bekommen. Wenn Wladimir nicht alles täuschte, schimmerten sie leicht silbrig, als hätte jemand kleine Plättchen darüber gelegt.
    Ruckartig hob Gigantus die Arme und stützte sich mit den Ellenbogen auf das Stehpult. Die Fingerspitzen beider Hände schauten sich dabei an.
    Wladimir Golenkow wußte nicht, was sich da anbahnte. Er rechnete allerdings damit, etwas Entscheidendes zu erleben.
    Plötzlich heulte Gigantus auf. Es war ein kurzer, schmerzvoller Ton. Vergleichbar mit einem Tierlaut. Er drückte den Kopf in den Nacken, schaute gegen die Decke, hielt den Mund weit geöffnet und heulte noch einmal.
    Diesmal

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