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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Urlaub.«
    »Danke, John, ich wußte, daß ich mich auf dich verlassen kann. Eines ist sicher. Auch wenn Shao sich von mir verabschiedet hat, ich werde sie zurückholen…«
    Dagegen hatte ich keine Einwände…
    ***
    Früher einmal, vor zwei Jahren, hatte Li Chai in einer der häßlichen Mietskasernen gewohnt, die am Stadtrand von Moskau standen. Da hatte sie mit einem Zimmer zufrieden sein müssen. Doch sie hatte diese Bleibe immer nur als eine Durchgangsstation angesehen und auf bessere Tage gehofft.
    Die waren gekommen.
    Es gab in Moskau genügend Lokale, wo Ausländer verkehrten.
    Besonders Diplomaten. Westliche vor allen Dingen, und die standen oft auf Chinesinnen. Li Chai, die es mit der Moral nie so genau wie mit dem Geld genommen hatte, verdingte sich als Callgirl. Sie wurde bekannt, nicht nur bei den westlichen Diplomaten und Reportern. Wenn diese ihren Russischen Kollegen etwas Gutes tun wollten, vermittelten sie Li Chai weiter.
    Davon hatte auch die CIA Wind bekommen. Einer ihrer Leute hatte Li Chai besucht und sie angeworben. Sie bekam im Monat tausend Dollar zugeschickt und sollte dafür die Augen offenhalten.
    Ihre Tips waren nie regelmäßig abgegeben worden. Hin und wieder fing sie einige Worte auf. Beschwerden waren auch nicht gekommen, und die letzte Sache hatte sie eigentlich schon wieder vergessen. Sie war nur froh, aus der Taiga entflohen zu sein. Der Rückflug war ihr tatsächlich wie eine Flucht vorgekommen.
    Von der Mietskaserne in eine Wohnung in Citynähe. Das war ihr Traum, der bald keiner mehr sein sollte, denn durch Beziehungen bekam sie ein schickes Apartment nicht weit von den Botschaftsgebäuden entfernt. Es lag im dritten Stock eines sechsetagigen Hauses mit Blick auf den Fluß.
    Hier empfing sie viele Kunden, doch die anderen Mieter kümmerten sich nicht darum. Man sah sich auch kaum.
    An diesem späten Nachmittag hatte sich wieder ein Kunde angesagt. Ein Amerikaner aus der Botschaft. Ob es stimmte, wußte sie nicht, es war ihr auch egal.
    Li Chai hatte sich schon frisch gemacht und das Rollo heruntergelassen. Die Couch im Wohnraum war ein Mittelding zwischen Sofa und Bett. Da konnte man es schon treiben.
    Um Stimmung zu machen, gab sie dem Zimmer rotes Licht. Sie stülpte einfach rot gefärbtes Glas über die Lampen. Amerikaner mochten das. Sie waren oft Kitschig-Romantisch.
    Ihr Gast war auf die Minute pünktlich. Als es klingelte und sie eine Frage stellte, gab er das Codewort durch:
    »Alabama.«
    »Ich drücke auf.« Sie war es gewohnt, daß sich die Kunden mit gewissen Codeworten anmeldeten, nicht jeder wollte erkannt werden. Bevor sie die Wohnungstür öffnete, warf Li Chai noch einen Blick in den Spiegel. Was sie sah, würde sicherlich auch ihrem Gast gefallen. Sie hatte sich das hellrote Etwas übergeworfen, das zwar Kleid hieß, diesen Begriff aber nicht verdiente. Mehrere dünne Stoffbahnen lagen übereinander, dennoch war zu erkennen, daß sie darunter nichts trug. Bis auf die hochhackigen Schuhe natürlich.
    Sie stolzierte zur Tür, schaute durch den Spion und sah den Mann am Rand der Nische stehen.
    Sie lächelte. Welch ein Gegensatz zu diesem Zwerg! Der Gast war groß, hatte braunblondes Haar, das gekämmt-ungekrümmt auf seinem Kopf wuchs. Er trug eine leichte dunkle Jacke und eine helle Hose. Das beige Hemd war weit geschnitten. Der Stoff glänzte matt.
    Bevor er klingen konnte, öffnete sie. »Kommen Sie herein«, sagte sie lächelnd und schaute erstaunt auf die Blumen, die der Mann hinter seinem Rücken hervorgezaubert hatte.
    »Für Sie«, sagte er.
    Es waren gelbe Rosen. So etwas hatte Li Chai noch nie erlebt.
    Selbst die älteren Herren verzichteten auf derartige Geschenke.
    »Wie komme ich zu der Ehre?«
    Der Mann lächelte und schob sich in die schmale Diele. »Ich besuche letztendlich eine gute Mitarbeiterin.«
    »Wie bitte?«
    Er ging in den Wohnraum und schaute sich mit dem Blick eines Profis um. »Sie können mich übrigens Mark nennen.«
    Li Chai stellte die Blumen in die Vase. »Ja, gern. Wie Sie heißen, weiß ich ja.« Plötzlich kam ihr die Kleidung unpassend vor. »Wie sagten Sie noch? Mitarbeiterin?«
    »Ja, ich möchte mich für den Tip bedanken, der uns in Washington erreicht hat.«
    »Ah…« Li dehnte das Wort. »Jetzt verstehe ich. Sie sind von der…«
    Mark Baxter ließ sie nicht aussprechen. »Von der Firma.«
    »Gut. Und kommen aus den Staaten? Einfach so?«
    »Es gibt gewisse Wege, die mir das erlauben. Glasnost macht Furore.«
    Sie

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