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0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

0541 - Buddhas schreckliche Botschaft

Titel: 0541 - Buddhas schreckliche Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gehe zu ihm«, sagte Seljopin. »Ich will endlich erfahren, was da läuft.«
    »Ja, das ist gut.«
    Sie ließen Seljopin allein gehen, der sich etwas unwohl fühlte, weil er wußte, daß ihm Gigantus überlegen war. Als er den Raum betrat, schaute er sofort auf die Finger des Mannes.
    Sie waren wieder normal geworden…
    »Hallo«, sagte Seljopin. »Du hast geschrieben, wie wir sahen?«
    »Ja.«
    »Eine sehr alte Schrift.«
    »Richtig.«
    »Woher kennst du sie?«
    »Ich kenne sie eben.«
    Der Schriftexperte nickte. »Ja, das haben wir gesehen. Aber du mußt sie doch gelernt haben. Und was waren das für Worte, die du geschrieben hast? Kannst du sie erklären?«
    »Nein. Oder ja. Es war eine Botschaft. Buddha hat sie mir eingegeben, er wußte mehr als ich. Aber bald werde ich sein Wissen besitzen.«
    Seljopin trat einen Schritt zurück. »Was hast du gesagt? Buddha?«
    »So ist es.« Gigantus stand auf. »Ich will mich jetzt ausruhen. Und ich will morgen abend eine Frau haben, versteht ihr? Es muß eine Chinesin sein. Klein, hübsch, mit großen Brüsten. Ich werde euch bald mehr sagen, aber ich will sie haben.«
    Er ließ Seljopin stehen wie einen Schulbuben und ging davon. Der Wissenschaftler begriff überhaupt nichts mehr, trug den Wunsch seinen Kollegen vor, die sich die Haare rauften.
    »Woher kriegen wir jetzt ein Weib?« fragte jemand.
    »Das ist mir egal«, erklärte Seljopin.
    »Besorgt ihm eine Chinesin. Sonst macht er nichts mehr.«
    Sie nickten vor sich hin. Einer griff zum Telefon. »Ich rufe Moskau an.«
    »Sollen die eine Chinesin schicken?«
    »Nein, die kriegen wir auch noch. Aber wir arbeiten schließlich für den KGB. Die wollen Gigantus doch als lebende Spionage-Bombe. Sie wollen auch etwas tun…«
    »Denke an die Chinesin.«
    »Verdammt, daran denke ich nur, Genosse Seljopin.«
    ***
    Im KGB-Hauptquartier, in dem die Meldungen einliefen, hatte man zuerst gelacht, danach milde gelächelt, anschließend nur gestaunt.
    Der Sektionschef Mittleres Asien war fast vom Sessel gerutscht, als er die Nachrichten las, die jeden Tag eintrafen. Wenn alles stimmte, was die Kollegen da schrieben, dann war den Sowjets tatsächlich ein Genie in die Arme gelaufen.
    Und dieses Genie durfte unter keinen Umständen unter fremde Kontrolle geraten oder in andere Hände gelangen. Deshalb wurde Gigantus beschützt wie ein Staatsschatz.
    Sie forschten bei ihm weiter, gaben immer wieder Meldungen durch und rüttelten die Zentrale auf, als die Berichte über die paranormalen Fähigkeiten des Mannes eintrafen.
    Das wiederum war für den Sektionschef unerklärlich. Er bezeichnete sich als einen alten Praktiker und hatte mit diesen Dingen nicht viel im Sinn, weil er sie nicht begriff.
    Aber er wußte auch, daß es eine Person beim Geheimdienst gab, die sich in etwa auskannte.
    Der Mann hieß Wladimir Golenkow und gehörte zur neuen Gruppe von Agenten und Mitarbeitern, die nicht unbedingt auf Konfrontationskurs gingen, sondern mehr zu Glasnost hin tendierten.
    Dem Sektionschef gefiel dies zwar nicht, er mußte es akzeptieren.
    Außerdem hütete er sich, öffentlich seine Meinung bekanntzugeben.
    Gorbatschow hatte schon einige der Alten in die Wüste geschickt.
    Dieses Schicksal wollte er nicht erleiden.
    Er bat Golenkow zu sich.
    Das geschah an einem Tag, wo die Sonne über Moskau stand und den Kreml in einem goldenen Licht erstrahlen ließ. Die KGB-Zentrale residierte zwar nicht im Kreml, aber selbst dieser Komplex verlor im Sonnenschein etwas von seiner alten, stumpfen Graufarbe.
    Als Golenkow eintraf, bot ihm der Sektionschef einen Wodka an.
    »Danke, Genosse, das ist sehr nett, aber nicht so früh am Morgen.«
    »Akzeptiert.« Der Sektionschef legte seine Hände zusammen und schaute den vor seinem Schreibtisch sitzenden Golenkow an. Er sah einen durchtrainierten, großen, blonden Mann vor sich, dessen Gesicht eine leichte Sonnenbräune zeigte. Wladimir Golenkow war als Zivilist erschienen. Seine Offiziersuniform hatte er im Schrank hängenlassen. Er trug bequeme Kleidung, wie sie im Westen hergestellt wurde. Man hatte eben so seine Beziehungen.
    Der Sektionschef, wegen der Wärme hatte er seine Jacke mit den Orden ausgezogen, nickte Golenkow zu. »Wir haben ein großes Problem, Genosse!«
    Golenkow bewies mit seiner Antwort, daß er zu den Schnelldenkern gehörte. »Darf ich von Ihrem letzten Wort auf den Namen Gigantus schließen, Genosse?«
    »So ist es. Sie kennen ihn?«
    »Ich habe von ihm gehört. Er ist zwar geheim,

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