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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontinenten.
    Als der Lacoon eintrat, schwebte der Heilige Götze in einem Antigravfeld. Sein Körper war - wie immer bei solchen Anlässen - hinter einem Silberschild verborgen.
    Das schwere Atmen des Dämons war deutlich zu hören.
    Mit Unbehagen blickte Salton Urq zur Folterwand hinüber.
    Auf dem Boden waren Blutspuren zu sehen.
    Cryt Y'Torymona deutete den Blick richtig und lachte leise.
    „Noch ist es nicht soweit", meinte er. „Aber du wirst bestraft werden, wenn sich die Fehlschläge häufen. Es sind deine Soldaten, die immer wieder versagen. Es waren auch deine Soldaten, die den Fremden und den Knöchernen entkommen ließen."
    Salton Urq verbeugte sich demutsvoll, zum Zeichen dafür, daß er diese harte Kritik unwidersprochen hinnahm. Seit seiner Berufung zum Oberkommandierenden hatte er ein relativ ruhiges Leben geführt; erst durch das Erscheinen der Fremden war die Beschaulichkeit gestört worden.
    „Ich entnehme den Berichten deiner Soldaten, daß der Offizier des Einsatzkommandos nur fliehen konnte, weil ihm dieser seltsame Fremde zu Hilfe kam", fuhr der Götze fort. „Was weißt du über dieses Wesen?"
    „Nicht viel", gab Salton Urq zu. „Wir nehmen an, daß es zusammen mit den vier Soldaten aus dem Transmitter kam."
    „Das würde bedeuten, daß dieses Wesen ein Medium ist."
    „Ja", sagte Salton Urq. „Es ist aber auch möglich, daß dieses Wesen aus der Moscheira kommt. Sie wurde nie völlig erforscht und ..."
    „Still!" schrie der Götze. „Diesen Unsinn kannst du dir sparen.
    Was sagten die Soldaten, die aus dem Transmitter kamen?"
    „Sie waren ziemlich sicher, daß der Fremde zusammen mit ihnen ankam. Ich hatte nur kurze Funkverbindung mit ihnen. Da sie erst später ihre völlige Aktivität zurückgewannen, konnten sie ihn nicht töten. Er erschoß sie, als sie ihn angriffen."
    Salton Urq spürte den Reizimpuls seines Senders auf der Haut und hob den Kopf.
    „Ich bekomme eine Nachricht aus der Nähe von Atschanischto", berichtete er dem Götzen.
    Er wartete gespannt, bis die Sendung vorüber war.
    Cryt Y'Torymona hörte ihn erleichtert seufzen.
    „Sie haben die Spur des Fremden und des Knöchernen wiedergefunden und erwarten meine Befehle." Er verdrehte den Hals. „Wir werden die beiden Flüchtlinge töten."
    „Nein!" widersprach Cryt Y'Torymona. „Der Fremde interessiert mich. Er scheint klug und stark zu sein. Vielleicht wäre er ein guter Spielpartner."
    Der Oberkommandierende gab durch nichts zu erkennen, was er von dieser Idee hielt.
    „Wir werden ihn gefangennehmen", entschied er und dachte kummervoll daran, daß eine solche Aktion nicht ohne Verluste abgehen würde.
    Zu Salton Urqs Überraschung sagte der Dämon dann: „Laßt die beiden in Ruhe. Es genügt, wenn ihr sie beobachtet und mir ständig über ihre Schritte berichtet."
    Der Lacoon war bestürzt. Früher oder später würden die beiden Flüchtlinge von Bewohnern irgendeiner Stadt entdeckt und angegriffen werden. Das bedeutete zusätzliche Schwierigkeiten.
    Salton Urq sah sich bereits gegen Artgenossen kämpfen, um das Leben der Flüchtlinge zu retten.
    „Du kennst jetzt meine Wünsche", sagte die Stimme hinter dem Silberschild. „Es wäre gut für dich, wenn du sie erfüllen könntest."
    Vergeblich versuchte Salton Urq, den Schild mit seinen Blicken zu durchdringen. Er wußte, wie der Götze aussah, denn sein Ebenbild stand als metallene Statue auf vielen Plätzen dieser Welt. Trotzdem hätte er seinem Herrn gern einmal von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden. Es hieß, das wäre nicht ungefährlich. Gerüchte wollten wissen, daß der Heilige Dämon in der Lage war, andere Wesen allein mit der Kraft seiner Blicke in den Hyperraum zu schleudern.
    „Du kannst gehen", sagte der Götze.
    Salton Urq zog sich in gebeugter Haltung aus dem Spielzimmer zurück. Draußen rief er seine Leibwache und erklärte ihr, was sie zu tun hatten. Dann bestellte er seinen Gleiter. Er wollte nach Atschanischto fliegen, um sich an der Beobachtung der beiden Flüchtlinge zu beteiligen. Wahrscheinlich mußte er schnelle Entscheidungen treffen, deshalb war es besser, wenn er am Ort des Geschehens weilte.
    Er fragte sich, was die beiden Wesen vorhatten.
    Bisher waren sie mehr oder weniger blindlings geflohen.
    Inzwischen hatten sie jedoch Zeit gehabt, einen Plan zu entwickeln. Sie wußten inzwischen sicher, daß ihnen nicht viel Möglichkeiten blieben.
    Der Aufwand, den Salton Urq und seine Soldaten jetzt treiben mußten, erschien

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