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0545 - Der Maskenträger

Titel: 0545 - Der Maskenträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein. Die Luft, die in den Höhlengang strömte, erschien Alaska zunehmend frischer zu werden.
    Ab und zu sprach er mit dem Knöchernen und stellte ihm Fragen. Der Götze Cryt Y'Torymona schien der uneingeschränkte Herr über die auf dieser Welt lebenden Wesen zu sein. Irgendwo mußte es riesige industrielle Ballungszentren geben. Dort wurden Raumschiffe und Waffen hergestellt. Der Planet - Alaska nannte ihn GEPLA-II - war die fünfte von insgesamt vierzehn Welten, die um eine rote Riesensonne kreisten. Die Schwerkraft lag 0,21 Gravos über dem Standard, die Achsenrotation betrug 29 Stunden, als Alaska im Käfigtransmitter rematerialisiert war, hatte gerade der Tag begonnen.
    Auf GEPLA-II gab es sieben Kontinente. Der größte davon war Kreiqti, dort befanden sich auch die Werften für Kampfraumschiffe. Fast alle Industrien, erfuhr Alaska, arbeiteten vollautomatisiert.
    Das wichtigste Volk auf GEPLA-II waren die Lacoons. Sie waren auf Veranlassung des Heiligen Götzen vor Jahrtausenden menschlicher Zeitrechnung auf diesen Planeten gebracht worden. Die Kampftruppen des Götzen bestanden fast ausschließlich aus Lacoons.
    Das Gespräch der beiden Flüchtlinge wurde unterbrochen, als sie vor sich einen schwachen Lichtschimmer bemerkten.
    Sie beschleunigten ihre Gangart und entdeckten bald darauf das Ende der Höhle.
    Benommen von der Helligkeit des Tages, standen Alaska und Konasco-Cy an einem steilen Abhang. Die Höhle hörte wie abgeschnitten direkt an der Steilküste auf. Alaska blickte einen etwa fünfhundert Meter hohen Abhang hinab. Tief unter ihnen lag eine Bucht, in der er Gebäude und Hafenanlagen erkannte. Das Meer besaß eine bleigraue Farbe, es war aufgewühlt und warf sich in langen Brechern auf die Felsen tief unter den beiden Flüchtlingen.
    „Atschanischto!" rief Konasco-Cy und deutete zur Hafenstadt hinab.
    Der Transmittergeschädigte sah zahlreiche Schiffe im Hafen liegen. Sein Herz schlug schneller.
    „Wo liegt Nimquo?" fragte er seinen Verbündeten.
    „Hoch oben im Norden", erklärte der Knöcherne. „Unmittelbar am Pol. Niemand, der nicht die Zustimmung des Heiligen Dämons besitzt, gelangt dorthin."
    Alaska schloß sekundenlang die Augen und lauschte auf das Rauschen des Meeres. Als er sie wieder öffnete, hatte der Knöcherne sich bereits an den Abstieg gemacht. Es war nicht ungefährlich, die Steilküste hinabzuklettern, aber wegen der Ortungsgefahr wagte Alaska nicht, den Antigravprojektor einzuschalten.
    In der Nähe der Stadt flogen ein paar Gleiter. Saedelaere glaubte nicht, daß nach ihnen gesucht wurde. Trotzdem mußten sie damit rechnen, daß die Verantwortlichen in Atschanischto gewarnt waren. Ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen konnten sie sich nicht in die Stadt wagen.
    Man würde sie sofort gefangennehmen oder töten.
    Auf einem schmalen Plateau legte der Knöcherne eine Pause ein. Ein paar Dutzend Meter unter ihnen verlief die Küstenstraße.
    „Sie führt nach Tarschten", erklärte der Knöcherne. „Dort befinden sich Großlabors und eine Energiestation. Es ist für uns eine völlig uninteressante Stadt."
    „Welche Pläne hast du?" wollte Alaska wissen.
    „Ich will nach Kellsonqua", eröffnete ihm sein Begleiter. „Auf diesem Kontinent leben besonders viele Lacoons. Sie werden dort in Kasernen für ihre Aufgabe als Kämpfer ausgebildet."
    „Und warum", fragte Saedelaere irritiert, „willst du dorthin?"
    „In Kellsonqua leben auch viele Angehörige meines Volkes", erklärte Cy. „Ich kann bei ihnen Unterschlupf finden, bis die Sache bereinigt ist. Allerdings befürchte ich. daß der Heilige Dämon versuchen wird, mein Volk zu zwingen, mich zu verraten."
    Nach einem kurzen Zögern schlug Alaska vor: „Komm mit mir nach Nimquo!"
    „Wir würden niemals lebend dort ankommen. Und selbst wenn uns das gelänge, was sollten wir dort?"
    „Den Götzen ausschalten", sagte Saedelaere lakonisch.
    Konasco-Cy sah ihn auf seltsame Weise an. Saedelaere hatte den Verdacht, daß sein Begleiter ihn für wahnsinnig hielt.
    Die Lacoons, die Konasco-Cy hatten entkommen lassen, verloren ihre militärischen Würden und wurden für unbestimmte Zeit in den,Kerker geworfen. Der Pilot des Gleiters, der die beiden Flüchtlinge entdeckt und dann wieder verloren hatte, wurde erschossen. Nach dem Cryt Y'Torymona auf diese Weise seinem Ärger Luft gemacht hatte, empfing er Salton Urq, den militärischen Oberkommandierenden von Kreiqti. Salton Urq war damit gleichzeitig Feldherr auf allen anderen

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