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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Oberinspektor John Sinclair wohnte, wußte sie genau. Mit einem Taxi wollte sie hinfahren. Sie telefonierte noch einmal. Man versprach, ihr den Wagen so rasch wie möglich zu schicken.
    Kyra wußte, daß die Taxen in London rasch ihr bestelltes Ziel erreichen. Deshalb verließ sie das Haus und baute sich vor der Tür auf, um dort zu warten.
    Ständig schaute sie sich scheu um, weil sie davon ausging, daß sie beobachtet wurde. Sie hegte auch einen bestimmten Verdacht. Wenn sie jemand unter Kontrolle hielt, dann war es ein Mann namens Glarion.
    Ein Mann?
    Kyra lachte in sich hinein, als sie daran dachte. Nein, das war kein Mann, es war auch keine Frau. Dieser Schönling mit der blauen Haut, der sie vor einem Café angesprochen hatte, war beides. Mann und Frau – ein Zwitter.
    Eine Gestalt, die in der Mittleren Periode eines längst versunkenen Kontinents gelebt hatte und es dort als Architekt namens Merete zu einem gewaltigen Ruhm bringen konnte.
    Glarion und Merete!
    So lauteten die beiden Namen für eine Person. Und sie war es auch gewesen, mit der Luke Benson, Kyras verstorbener Mann, Kontakt gehabt hatte. Sie hatte Luke den Weg aus dieser Welt in eine andere gewiesen. Nicht direkt ins Jenseits, wie Luke nach seiner Rückkehr stets erklärt hatte. Nein, durch den von John Sinclair zerstörten Spiegel in der Wohnung war es Luke, dem Verstorbenen, gelungen, immer wieder zurückzukehren, und Merete hatte ihm dabei zur Seite gestanden.
    Das Taxi kam. Der Fahrer hielt, und Kyra nickte, als sie sein fragendes Gesicht sah. Sie stieg in den Fond und nannte dem Driver, einem Farbigen, die Adresse.
    »Ist gut, Madam. Wird aber etwas dauern.«
    »Wieso?«
    Der Farbige grinste. »Der Verkehr, das wissen Sie doch. Er ist heute wieder besonders schlimm. Man merkt überhaupt nicht, daß Ferien angebrochen sind. Wer von den Einheimischen aus London flüchtet, wird durch Touristen ersetzt.«
    »Da sagen Sie was!«
    Der Driver fuhr an. Er redete während der Fahrt, was bei Londoner Taxifahrern recht selten ist. Als er merkte, daß Kyra nur einsilbig antwortete, stellte er seine Kommentare ein.
    Die Frau spürte in ihrem Innern eine starke Nervosität. Das übertrug sich auch auf ihre Hände, die sie nie ruhig halten konnte. Sie spielten mit dem Schnappverschluß der dunklen Handtasche, öffneten ihn, schlossen ihn wieder, bevor das Spiel von vorn begann.
    Im Stau steckend, heizte sich der Wagen erst richtig auf. Die Sonne knallte vom Himmel, der mit einer leichten Dunstschicht überzogen war. Kyra fühlte sich schon bald wie in einer Sauna, während es sich der Fahrer bequem gemacht hatte und seinen Kopf durch die Fensteröffnung steckte. Auch er atmete nur Abgase ein.
    Endlich ging es weiter.
    Wieder schaute sie auf die Uhr. Kyra Benson hatte John Sinclair versprochen, so rasch wie möglich bei ihm zu erscheinen. Hoffentlich konnte sie den Zeitplan einhalten.
    Sie rollten vor, stoppten, rollten weiter. Auf der Oxford Street klappte es überhaupt nicht mehr.
    Kyra war es leid. Sie wollte den Rest des Wegs zu Fuß gehen. Sinclair wohnte schließlich in Soho.
    Der Driver grinste, als er das Geld entgegennahm. »So ist das nun mal in London.«
    »Ich hätte lieber die U-Bahn nehmen sollen.«
    »Kann sein.«
    Sie ging und wand sich durch die Blechschlange der wartenden Wagen. Der Fahrer schaute der ganz in Weiß gekleideten Frau nach und nickte anerkennend. Die hatte genau die richtige Figur für ihn.
    Nicht zu schlank, sondern an gewissen Stellen gut ausgebaut.
    Daran dachte Kyra nicht. Sie war froh, als sie die beiden Hochhäuser sah. In einem davon wohnte John Sinclair. In der Halle unten saß ein Portier. Er schaute auf, als Kyra das Haus betrat.
    »Wohin möchten Sie?« rief er aus seiner Kabine.
    »Zu Mr. Sinclair.«
    »Sie sind angemeldet, nicht?«
    »Ja.« Kyras Antwort klang unwirsch.
    »Moment noch.« Der Portier griff zum Hörer des Haustelefons, es war nicht nötig, denn ein anderer erschien und beugte sich fast in die Loge hinein.
    »Lassen Sie das mal, es geht schon in Ordnung.«
    »Hallo, Inspektor. Wenn Sie das sagen…«
    »Klar.« Suko drehte sich um und nickte der Frau zu. »Guten Tag, Mrs. Benson.«
    »Suko!« flüsterte sie.
    »Ja, wer sonst!« Er deutete auf die Lifts. »Wollten Sie tatsächlich zu John Sinclair?«
    »So ist es. Wir haben miteinander telefoniert. Ich habe mich entschlossen, zu ihm zu kommen.«
    »Okay, fahren wir gemeinsam hoch. Ich wohne nämlich auch hier, müssen Sie wissen. Außerdem wollte

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