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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wahrnahm.
    Müdigkeit überfiel sie. Ihre linke Hand rutschte vom Rücken des Stofftieres ab und blieb neben ihm flach liegen. Es fiel ihr schwer, jetzt noch die Augen offenzuhalten. Dabei hatte sie nicht einschlafen wollen, doch die Natur verlangte ihr Recht.
    Zum letzten Mal schaute sie mit offenen Augen gegen die Decke.
    Dabei wurde ihr bewußt, daß sich die Zimmerdecke verändert hatte.
    Schatten schwebten über sie hinweg.
    Es waren düstere Schleier, nicht glatt, sondern aufgeblasen und zu wolkigen Gebilden formiert.
    Schatten – Wolken? Dazwischen ein helleres Licht, das fern im Hintergrund leuchtete und seine Strahlen gegen die Wolken schickte? Was hatte das zu bedeuten? War es die Sonne? Aber bitte nicht in ihrem Zimmer.
    Wendys Gedanken glitten weg. Und mit ihr auch ihr Körper. Jedenfalls glaubte sie daran, denn sie schwebte plötzlich. Das Bett, der Fußboden, das gesamte Zimmer, alles veränderte seine Proportionen. Und Wendy sah sich selbst als Mittelpunkt.
    Sie träumte…
    Und sie sah dabei. Ihr Blick, ansonsten durch die Wände des Raumes eingeengt, flog frei in die Weite eines Landes hinein, von dem sie bisher noch nie etwas gehört hatte.
    Es war einfach wunderbar, in diese Welt hineinzublicken, die aus Wolken, einer dahinterstehenden Sonne und aus einem gleichzeitig dunklen Boden bestand.
    Wunderschön…
    Auf Wendys entspannten Gesichtszügen breitete sich ein Lächeln aus. Gleichzeitig sah sie sich im Traum, wie sie plötzlich vom Boden her aufstand und in das Land hineinging.
    Nein, nicht ging – Wendy schwebte über dem Boden und damit einem Ziel entgegen, das für sie sehr weit, aber gleichzeitig auch sehr nah war.
    Ein herrliches Ziel, eine Lockung, die an sie herangetragen wurde und der sie nicht widerstehen konnte.
    Schwang ihr da nicht eine Stimme entgegen, die sich zu einem Ruf verdichtete?
    Wendy überlegte. Ohne sich selbst Schwung zu geben, glitt sie tiefer in das Land hinein. Ihr Körper war schwerelos geworden. Die Träumende erlebte diese Bilder überdeutlich. Sie wollte einfach mehr erleben und der Sonne entgegengehen.
    Noch versteckte sich der Himmelskörper hinter dichten Wolkenbergen und glühte sie von der anderen Seite her an. Aber vor ihnen kristallisierte sich etwas anderes heraus.
    Gewaltige Gebilde. Sehr hoch, kantig und düster. Steine von immenser Größe. An den Spitzen abgeflacht, so daß sich dort oben kleine Plateaus befanden. Nach unten breiter werdend, als würden sie auf einem Sockel stehen.
    Die Steine strahlten etwas ab, das ihr Furcht einjagte. War sie beim Beginn des Traumes noch einigermaßen glücklich gewesen, so erlebte sie nun das krasse Gegenteil davon.
    Das Grauen schlug voll zu.
    Angst und Schrecken wehten ihr entgegen. Das kalte Gefühl des Horrors hielt sie umfangen wie eine dichte Decke. Sie bekam Angst wie nie zuvor in ihrem Leben, und dieses Gefühl übertrug sich auch auf den Körper der Schlafenden.
    Wendy bekam Schüttelfrost, der sie durchlief. Ihre Zähne klapperten aufeinander. Plötzlich wollte sie weglaufen, aber sie konnte nicht. Der Traum hielt sie gefangen.
    Statt dessen näherte sie sich den gewaltigen Steinen, diesen ungemein wuchtigen Monumenten, die in diesem Land einfach alles beherrschten. Sie waren die eigentlichen Herren in diesem Reich, das irgendwo zwischen den Zeiten oder Dimensionen seinen Platz gefunden haben mußte. Ein direkter Wahnsinn, eine Anhäufung von Schatten und bösen Gedanken. Beide überfielen die Schlafende und steigerten ihre Angst.
    Je mehr sie sich den Steinen näherte, um so kleiner und winziger kam sie sich vor. Nicht allein von der körperlichen Größe her, auch ihr Inneres besaß längst nicht mehr die Widerstandskraft wie sonst.
    Mächte und Kräfte, von denen sie bisher nie etwas gehört hatte, regierten diese Welt. Wie unsichtbare Tücher umwehten sie die düsteren Steine, deren flache Enden die Wolken zu berühren versuchten.
    Wendy ging ihnen weiter entgegen. Den Kopf hatte sie in den Nacken gelegt, damit sie an diesen Monumenten hochschauen konnte. Ihr Mund war halb geöffnet, sie sah sich selbst sehr gut im Traum und erkannte sogar ihre Gesichtsfarbe, die viel bleicher war als sonst.
    Wie eine lebende Tote ging sie tiefer in das Land mit der ungewöhnlichen Architektur hinein.
    Es war eine Welt voller Geheimnisse, prall gefüllt mit Schatten, vielleicht mit Seelen, die allesamt Botschaften verteilten und den Schrecken verdichteten.
    Als Warnung empfand sie dies nicht. Sie träumte von diesem

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