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0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens

Titel: 0546 - Ihr Traum vom Reich des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John schon lange mit Ihnen reden. Es hat nur irgendwie nie geklappt.«
    »Ja, ich weiß, leider.«
    »Aber jetzt geht alles seinen normalen Weg. Sagen Sie, haben Sie etwas Neues erfahren?«
    »Und ob. Hochinteressante Dinge, aber das werde ich Mr. Sinclair in allen Einzelheiten berichten.«
    »Sie gestatten, daß ich dabei zugegen bin?«
    »Selbstverständlich.«
    Die beiden hatten den Lift betreten und ließen sich in die Höhe schießen. Kyra lehnte mit dem Rücken an der Wand. Sie schaute zu Boden. Gerade ihre Fußspitzen schien sie besonders interessant zu finden. Suko nahm an, daß es eine Geste der Verlegenheit war.
    »Sie haben Neuigkeiten erfahren?«
    »Und ob.«
    »Was wissen Sie?«
    Kyra schaute ihn an. »Diese… diese Architektin hat sich mit mir in Verbindung gesetzt.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Aber es war ein Mann!« Sie starrte den Inspektor an, der keine Antwort mehr gab, da sie ihr Ziel erreicht hatten. Die Alutüren der Kabine schwangen zur Seite.
    Suko ließ der Frau den Vortritt. Sie stand im Flur und schaute sich um. »Wohin, bitte?«
    »Nach links.«
    »Danke.«
    Der lange Flur war nicht leer. Zwei andere Mieter kehrten von der Arbeit zurück. Schwitzend und ziemlich geschafft. Als sie ihre Wohnungen betreten hatten, standen Suko und Kyra vor Johns Tür.
    Der Inspektor klingelte. Kyra wurde unruhig, weil nach zehn Sekunden noch niemand geöffnet hatte. »Da kann doch etwas nicht stimmen«, flüsterte sie. »Ihr Kollege erwartet mich.«
    Suko lächelte, obwohl ihm nicht danach zumute war. Er schellte noch einmal.
    Abermals blieb alles ruhig. Jetzt geriet auch Suko ins Schwitzen.
    Als Kyra fragte, was man tun sollte und sogar vorschlug, die Wohnung aufzubrechen, griff Suko in die Tasche. »Ich habe einen Ersatzschlüssel«, erklärte er. »Damit schaffen wir es.« Er bückte sich dem Türschloß entgegen und bat die Frau, zurückzutreten.
    Es war eine Sache von Sekunden, da hatte Suko die Tür aufgeschlossen und stieß sie nach innen.
    Er stand auf dem Sprung, die Hand nahe der Beretta. Er hatte die Waffe nur deshalb nicht gezogen, weil er die Frau nicht beunruhigen wollte. Vor ihm lag der schmale Flur. Er war leer wie die Geldbörse eines kleinen Angestellten kurz vor Monatsende.
    Stille umfing sie.
    Kein Radio spielte. Es waren weder Schritte noch andere Geräusche zu hören, die darauf hätten schließen lassen, daß sich in der Wohnung ein Mensch befand.
    Suko gab Kyra Benson mit einer Handbewegung zu verstehen, daß sie zurückbleiben sollte.
    Sehr leise und angespannt betrat er die Wohnung. Die Tür zum Living-room war geschlossen.
    Mit wenigen Schritten hatte Suko sie erreicht – und stand wie angegossen auf der Schwelle.
    Was er sah, war furchtbar!
    ***
    Das Zimmer war normal geblieben und hatte sich trotzdem auf schreckliche Art und Weise verändert.
    Die Gefahr für den im Sessel schlafenden John Sinclair ging von den Wänden aus. Sie hatten sich nicht nur selbständig gemacht, auch ihre Farbe war eine andere geworden.
    Ein tiefes Blau hielt sie umfangen, ein ebensolches Blau wie das der Steine, in denen die drei jugendlichen Schläger gefangen worden waren. Zur gleichen Zeit stellte Suko fest, daß sich die Wände und die Decke verdoppelt hatten. Sie waren zu Schatten geworden, die von fünf Seiten auf den schlafenden Geisterjäger zuglitten. Was geschehen würde, wenn sie ihn erreicht hatten, darüber brauchte Suko nicht länger nachzudenken. Wahrscheinlich würden sie erstarren und John Sinclair ebenso umfangen wie die drei Schläger.
    Noch waren sie nicht dicht und hatten John nicht erreicht. Er befand sich in einem kleinen Leerraum, und Suko zögerte nicht eine Sekunde. Er jagte los, hinein in die blaue Wand, spürte nicht einmal einen Widerstand, nur ein kaltes Streicheln auf seinem Gesicht, war bei John und riß ihn aus dem Sessel hoch.
    Das war genau der Moment, in dem er erwachte!
    ***
    Hände umschlossen mich wie Klammern. Die Griffe schmerzten in meinen Achselhöhlen. Ich wurde in die Höhe gerissen, konnte aber nichts dagegen tun, hörte ein Keuchen, spürte Blei in den Gliedern und öffnete die Augen. Dann fiel ich zu Boden.
    Suko hatte mich fallen gelassen. Er huschte wieder an mir vorbei, lief in das Wohnzimmer und schaute sich dort kopfschüttelnd um.
    Es war alles wieder normal.
    Ich richtete mich auf, blieb noch auf dem Boden hocken und rieb meine Augen. »Ist das eine Art, harmlos schlafende Menschen zu wecken, Alter? Reiß dich mal zusammen.«
    Suko lachte mich hart

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