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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entschlossen, den Albino auf die einzig wirksame Art zu wecken, die ich kannte ...
     
    *
     
    Bevor ich Rorvics Kabine aufsuchte kehrte ich in meine Kabine zurück, um mir einige wichtige Utensilien zu holen.
    Der eine Gegenstand war der Impulsschlüssel mit dem kopierten Öffnungskode für Rorvics Unterkunft, der zweite Gegenstand war eine alte verbeulte Kanne, in der Einwohner eines rückständigen Planeten vielleicht einmal Tee oder so etwas wie Kaffee gekocht hatten.
    Als ich aus meiner Kabine trat, begegnete ich Professor Truk.
    Er saß in einem Sessel, den er auf das Transportband gestellt hatte. In der Rechten hielt er einen stabförmigen Kodegeber. Als Bernard Truk mich sah, drückte er auf einen Sensor des Kodegebers, und das Transportband hielt.
    „Hallo, Captain a Hainu!" rief Truk, wobei er über sein ganzes Gesicht strahlte. „Wie geht es Ihnen?"
    Ich versuchte, die Kanne hinter meinem Rücken zu verstecken.
    Freundlich lächelnd erwiderte ich: „Gesundheitlich geht es mir gut, Professor. „ „Na ja", meinte Truk, „was besagt schon Ihre Meinung über sich selbst. Alles ist relativ, auch ‘gut’ und ‘schlecht’. Solange sich Ihre Psychose nicht schlimmer auswirkt, als daß Sie meist eine alte Kanne mit sich herumtragen, will ich nichts sagen. Aber wenn sich Ihr Zustand verschlimmern sollte, werden wir mal miteinander reden müssen."
    „Ja, Professor", erwiderte ich. „Entschuldigen Sie, ich habe es eilig. Ich bin im Auftrag des Staatsmarschalls unterwegs.
    Außerdem haben wir Vollalarm."
    Bernard Truk wölbte indigniert die Brauen.
    „Wollen Sie mir unterstellen, ich wüßte das nicht, Captain a Hainu? Also das ist doch ..."
    Ich wartete nicht ab, was er noch alles auf dem Herzen hatte, sondern lief in die Richtung, in der Rorvics Kabine lag.
    Mit Hilfe des heimlich angefertigten „Zweitschlüssels" öffnete ich das Schott von Rorvics Behausung. Der Vorraum war von einem seltsamen Duft erfüllt. In regelmäßigen Abständen ertönte gedämpft ein elektronischer Gong, und aus einer goldenen Schale kräuselte weißer Rauch zur Decke empor.
    Als etwas Weiches durch meine Beine strich und dabei eigenartig klagende Laute ausstieß, erschrak ich so, daß ich stürzte und die Kanne fallen ließ.
    Aus den Augenwinkeln nahm ich eine große Katze mit rotbraunem Fell wahr, die kreischend fortlief und mich aus einem Winkel wübend anfauchte.
    Benommen rappelte ich mich auf. Ich hatte bei Rorvic noch nie eine Katze gesehen, und ich konnte mir auch nicht vorstellen, woher sie gekommen war, aber bei dem Tibeter war beinahe alles möglich.
    Auf weltere Überraschungen gefaßt, schlich ich in den Wohnraum. Dalaimoc Rorvic saß mit untergeschlagenen Beinen auf einem schmuddeligen kleinen Teppich. Die Augen waren halb geöffnet, aber ganz offensichtlich nahm der Albino nichts von seiner realen Umgebung wahr. Er war wieder einmal in tiefe Meditation versunken.
    Ich holte tief Luft und schrie: „Commander Rorvic!"
    Er rührte sich nicht.
    Ich drehte mich um und hob die Kanne auf, dann trat ich bis dicht vor Rorvic, holte aus und schmetterte ihm das Gefäß mit aller Kraft an den Hinterkopf, dessen kahle Fläche unter einem dünnen Olfilm mehrere blaue, gelbe und grüne Flecke aufwies.
    Dalaimoc Rorvic holte tief und geräuschvoll Luft, blies sie wieder aus und sagte phlegmatisch: „Ja ...?"
    Ich versteckte die Kanne hinter meinem Rücken, und zwar hängte ich sie in einen Karabinerhaken der Bordkombination.
    Dann trat ich in Rorvics Gesichtskreis.
    „Staatsmarschall Bull wünscht Sie dringend in der Funkzentrale zu sehen, Commander", erklärte ich. „Neben uns ist ein großes Raumschiff der Cynos angekommen, und die Besatzung verlangt Sie zu sprechen."
    „Sie drücken sich wieder ungenau aus, Hainu", sagte Rorvic mit tiefer, unendlich gelangweilt klingender Stimme. „Es ist kaum anzunehmen, daß die gesamte Besatzung mit mir sprechen will."
    Mit keiner Miene und schon gar nicht mit einem Wort zeigte der Tibeter, ob er überrascht war, daß die Cynos ihn zu sprechen wünschten.
    In der offenen Wohnzimmertür erschien die Katze Sie blieb zögernd stehen und miaute kläglich.
    Tasten Sie Philomena ein Schälchen Milch und eine Portion ungewürztes Schabefleisch, Hainu!" befahl Rorvic.
    „Das werde ich nicht tun!" widersprach ich. „Die INTERSOLAR ist klar zum Gefecht und ..."
    „Papperlapapp!" unterbrach Rorvic mich. „Mehr oder weniger sind wir seit Monaten gefechtsklar, aber wir werden uns nicht

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