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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Frühstück.
    Während ich die dritte Tasse Kaffee trank, rief ich die im Kommunikator gespeicherten Bordnachrichten ab und verfolgte die Meldungen auf dam Bildschirm. Ich erfuhr, daß sich Perry Rhodan immer noch mit der MARCO POLO innerhalb des Schwarms befand und daß die fünfzig Korvetten der INTERSOLAR vollzählig zurückgekehrt waren.
    Das erinnerte mich wieder an das grauenhafte Schicksal der Arkoniden Nachkommen auf Urtaplan und an das der sechshundert Millionen Steinzeit - Lebewesen auf einem anderen von den Ockergelben befallenen Planeten.
    Plötzlich schmeckte mir der Kaffee nicht mehr. Ich ließ ihn stehen, schleuderte den Häusmantel in Richtung des Servo - Roboters und öffnete den Einbauschrank, um eine Bordkombination anzuziehen. Dabei fiel mein Blick auf den Raumanzug, den ich gestern angehabt hatte. Er war, während ich schlief, vom servo - Roboter gereinigt, desinfiziert und gewattet worden.
    Hastig griff ich in die Außentasche in der ich das dosenförmige Lebewesen namens Hron verstaut hatte.
    Es war noch da!
    „Du hast dich lange nicht um mich gekümmert, Tatcher", übermittelte es mir.
    „Tut mir leid", erklärte ich, „aber wir Menschen müssen in gewissen Abständen schlafen."
    „Aber so lange!"
    „Wenn du mich kritisierst, lege ich dich einfach auf den Tisch, dann wirst du unsichtbar und kannst auch nicht mehr mit mir sprechen", sagte ich.
    „Ich wollte dich nicht kritisieren. Wo befinden wir uns eigentlich?"
    Ich merkte, wie mir heiß wurde. Eigentlich hätte ich dem Kommandanten melden müssen, daß ich ein fremdartiges Intelligenzwesen an Bord gebracht hatte. Doch dann würde er es sehen wollen, und wie sollte ich ihm etwas zeigen, das nur ich zu sehen vermochte!
    Woher - kommst du, Hron?" fragte ich.
    „Aus Liith, Tatcher."
    „Und du hast die Form einer Dose? Oder steckst du in der Dose?"
    „Ich verstehe nicht. Was ist eine"Dose?"
    „Etwas, das so aussieht wie du."’ „Wie sehe ich denn aus, Tatcher?"
    Ich ging zum Feldspiegel und hielt Hron davor.
    „Sich da hinein! So siehst du aus!"
    Doch im nächsten Moment verschlug es mir den Atem, denn als ich selbst in den Feldspiegel blickte, sah ich zwar mich, aber nicht Hron. Ich sah zwar Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, sah auch, daß sie auseinanderstanden, aber nicht, was sie festhielten.
    In diesem Augenblick begann ich, an meinem Verstand zu zweifeln. Ich zuckte zusammen, als Hron sich abermals meldete.
    „Das war ziemlich einfältig von dir, Tatcher. Wie konntest du annehmen, ich könnte mich in einem Spiegel sehen, wenn nur du mich sehen kannst!"
    Ich atmete auf.
    „Du hast recht, Hron. Aber wir Menschen sind eben gewohnt, das, was wir mit unseren Augen sehen, auch in einem Spiegel sehen zu können."
    „Sei kein Narr, Tatcher", erwiderte Hron. „Wenn du mich mit deinen Augen sehen könntest, würden andere Menschen mich ebenfalls sehen. Oder meinst du, du hättest andere Augen als andere Menschen?"
    „Na ... natürlich nicht", stammelte ich verwirrt.
    Als der Türmelder summte, steckte ich Hron schnell in eine Brusttasche meiner Bordkombination, dann aktivierte ich die Blickschaltung, die den Türöffner betätigte.
    Leutnant Riev Kalowont trat ein, in eine frische Bordkombination gekleidet und mit einem feucht gezogenen Scheitel in den dunklen Haaren, der an Korrektheit nichts zu wünschen übrigließ.
    „Hallo, Tatcher!" sagte er matt und winkte kraftlos. „Wie fühlen Sie sich?"
    „Ausgeruht", antwortete ich und deutete auf einen Sessel.
    Riev schüttelte den Kopf und blieb stehen.
    „Ich möchte mich nicht erst setzen, Tatcher, weil ich auf dem Weg in die Kommandozentrale bin." Er blickte mich neugierig an.
    „Meinen Sie, daß wir die Sache mit Hron vergessen können oder möchten Sie nicht lieber mit unserem Chefpsychologen darüber reden?"
    Ich seufzte.
    „Wenn Sie wissen wollen, ob ich mich geistig gesund fühle, dann kann ich Ihnen nur mit einem klaren Ja darauf antworten.
    Bisher ist es unserem Commander nicht gelungen, meine sehr stabile geistige Gesundheit zu ruinieren."
    „Commander Rorvic beabsichtigt nichts dergleichen", erklärte Riev eifrig. „Wahrscheinlich sollten Sie doch einige Sitzungen mit Professor Dr. Truk vereinbaren, da Ihre Vorurteile gegenüber Rorvic anscheinend auf einer Allergie beruhen."
    „Ich werde mich einmal mit ihm unterhalten", log ich, um das Thema abzuschließen. „Aber erst werde ich ebenfalls in die Kommandozentrale gehen. Ich bin gespannt, ob

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