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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bull runzelte unwillig die Stirn und musterte den Commander kritisch.
    Ich begreife Sie manchmal nicht, Commander Rorvic. Warum nehmen Sie denn Captain a Hainu überhaupt mit, wenn er nur eine Belastung darstellt?"
    „Aber er stellt nur teilweise eine Belastung dar, Sir", entgegnete Dalaimoc. „Ich brauche ihn, weil der Gegner uns oft nach ihm einschätzt und uns damit gewaltig unterschätzt." Er blinzelte mir verstohlen zu.
    Wir zuckten alle zusammen, als Bescrilo Nonderver sich lautstark räusperte. Es ist immer wieder eine Art Schock, unverhofft der Lautäußerung eines Überschweren von Epsal ausgeliefert zu werden.
    „Ich melde mich ebenfalls zu diesem Einsatz", erklärte der Kosmonaut.
    Daraufhin stellten sich Kalowont und Batriaschwili ebenfalls freiwillig zur Verfügung. Ich grinste still in mich hinein, denn schlußendlich würde Dalaimoc doch allein zu den Cynos gehen müssen. Diese Lebewesen ließen sich bestimmt nicht darauf ein. ein speziell zu ihrer Untersuchung gegründetes terranisches Spezialkommando vollzählig auf eines ihrer Raumschiffe zu lassen.
    Staatsmarschall Bull schüttelte den Kopf.
    „Normalerweise würde ich Ihren Vorschlag ablehnen, Commander Rorvic." Er grinste versteckt.
    „Nachdem ich in rund anderthalb Jahrtausenden mühsam gelernt habe, einen Einsatz sorgfältig und mit Hilfe positronischer Logik und Wahrscheinlichkeitsberechnungen zu planen, soll ich mich nun auf die impulsiven Eingebungen einiger junger Männer einlassen und damit zu den Methoden meiner eigenen Jugend zurückkehren."
    Dalaimoc Rorvic trat zum Getränkeautomaten, tastete sich einen Becher Milch und trank ihn schmatzend aus. Die anwesenden Ortungs technos erröteten bei diesem Benehmen.
    „Also ...", begann der Albino abermals und wischte sich den Mund mit dem Ärmel ab, „... ich bin sicher, Staatsmarschall, daß Sie sich manchmal gern - an frühere Zeiten erinnern, in denen Sie Ihr Verhalten noch nicht in ein starres Schema zwärigen mußten."
    „Das muß ich auch heute noch nicht", entgegnete Bull. „Ich zwinge mich nur zur Selbstdisziplin, um das Risiko für die Leute, die ich in Einsätze schicke, so niedrig wie möglich zu halten."
    Er lächelte.
    „Aber ich habe Ihren Wink schon verstanden, Rorvic.
    Wenn Sie sich darüber im klaren sind, daß die Begründung der Cynos für ihre Einladung möglicherweise nur ein Vorwand ist, dann haben Sie meine Zustimmung."
    Ich bin mir darüber klar", erwiderte Rorvic. „Möglicherweise versuchen die Cynos einen Trick, aber ich glaube es nicht.
    Der Einsatz des CYD-Kommandos auf Heytschapan hat bewiesen, daß diese Wesen zwar ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen haben. Das wissen sie auch. Folglich könnte es sein, daß sie den wenig guten Eindruck, den sie letztlich hinterließen, wettmachen wollen, indem sie uns ihre Macht besonders überzeugend demonstrieren."
    Bull nickte ernst.
    „Rufen Sie die Cynos an und versuchen Sie, ihr Einverständnis zur Mitnahme des gesamten CYD-Kommandos zu erhalten."
    Dalaimoc Rorvic gab dem Cheffunker einen Wink. Der Offizier stellte - die Verbindung zum Schiff der Cynos her.
    Sekunden später erschien das Abbild Otechs im Tr ivideokubus.
    „Wie haben Sie sich entschieden, Comrnander Rorvic?" fragte der Cyno.
    „Ich nehme Ihre Einladung an - alerdings unter der Bedingung, daß meine vier engsten Mitarbeiter mitkommen dürfen."
    „Einverstanden" erwiderte Otech.
    „Gut", meinte Rorvic, „Wir kommen in etwa einer Stunde zu Ihnen. Haben Sie einen freien Hangar, in dem wir unsere Space-Jet parken können?"
    Otech zögerte kurz, dann bejahte er.
    „Und wie ist es mit Lebensmitteln?" fragte Rorvic weiter.
    „Sie sehen zwar aus wie Menschen, aber Sie sind vermutlich keine. Wahrscheinlich unterscheidet sich Ihre Nahrung von der unseren wie die eines besconischen Waldesels von der einer glucaischen Regenbogenqualle."
    Der Cyno lächelte. Es wirkte amüsiert, obwohl ich sicher war, daß das Wesen sich nicht wirklich amüsierte, sondern durch gesteuerte Reaktionen den Schein des Menschseins zu wahren versuchte.
    „Sie werden bei uns an Bord alles finden, was Sie benötigen, Commander Rorvic. Es gibt nichts, was wir nicht besäßen oder nicht beschaffen könnten."
    Dalaimoc grinste.
    „Darauf komme ich bei Gelegenheit zurück. Bis nachher also, Mr. Otech. Oder besitzen Sie einen Rang?"
    „Ich bin Kommandant der ASA."
    „Aha. Ich glaube, das hatten Sie schon einmal gesagt. Haben Sie keinen militärischen Dienstgrad oder

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