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0546 - Menschen unter Cynos

Titel: 0546 - Menschen unter Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hainu."
    Er hob energisch die Hand, als ich etwas darauf erwidern wollte.
    „Ich untersage Ihnen, das Thema weiter zu verfolgen. In höchstens zehn Minuten sind wir bei dem Cyno-Schiff, bis dahin muß ich noch allerlei durchdenken."
    Er ließ die Lider zur Hälfte herabsinken und fixierte einen imaginären Punkt an der durchsichtigen Kanzelwandung.
    Bestimmt döste er wieder nur vor sich hin. Möglicherweise war dieses Dösen das er als „Meditieren" ausgab, ein erstes Anzeichen einer fortschreitenden Gehirnerweichung. Man würde den Albino gut beobachten müssen, damit er kein irreparables Unheil anrichtete.
    Als die Cynos uns mit einem Traktorstrahl in einen Schleusenhangar ihres Schiffes zogen, tastete ich verstohlen nach der alten Kanne, die ich unter meinem Kontursessel verborgen hatte.
    Doch diesmal erwachte Dalaimoc ohne mein Dazutun. Überraschend behende öffnete er seine Anschnallgurte und stand auf.
    Peltrow Batriäschwili warf dem Commander einen verwunderten Blick zu, denn es war nicht üblich, sich loszuschnallen oder gar seinen Platz zu verlassen, bevor ein Einschleusungsmanöver abgeschlossen war - und das bedeutete, bevor sich das Außenschott nicht geschlossen und die Hangarschleuse nicht mit Luft gefüllt hatte.
    Aber Rorvic ignorierte den Blick nicht nur, er klatschte sogar in die Hände und rief: „Bewegen Sie sich, meine Herren. Die Cynos sollen nicht denken, wir vertrauen ihren Fähigkeiten und technischen Möglichkeiten nicht. Man muß Vertrauen zeigen, um Vertrauen zu gewinnen."
    Ich schob meine Hand in die Außentasche, in der Hron verborgen war, und flüsterte: „Was sagst du zu diesem Monstrum, Hron?"
    „Mit wem flüstern Sie da, Tatcher?" fragte Peltrow argwöhnisch.
    Ich grinste.
    „Mit Hron natürlich."
    „Da sehen Sie es!" rief Kalowont. „Da, in dieser Tasche hat er das Ding versteckt!"
    Dalaimoc Rorvic wirbelte herum und starrte Leutnant Kalowont durchdringend an.
    „Was soll dae, Riev?" fragte er lauernd. „Erst behaupten Sie, Tatchers Verstand sei getrübt, weil er mit einem Wesen gesprochen hätte, das es gar nicht gab - und nun sagen Sie, das nichtexistente Wesen steckte in Tatchers Außentasche."
    Riev Kalowont sank in seinem Sessel zusammen.
    „Er bringt mich um den Verstand! Dieser Marsianer bringt mich um den Verstand!" jammerte er.
    Rorvics Gesicht verfinsterte sich. Mit energischen Schritten karn der Albino zu mir, riß meine Hand aus der Außentasche und steckte seine fleischige Pranke hinein. Er wühlte in der Tasche herum - und plötzlich zuckte er zusammen.
    Im nächsten Augenblick stand Batriaschwili neben uns und hielt mir seinen Paralysator an den Kopf.
    „Was hat dieser schrumpfhäutige Kerl angestellt, Sir?"
    erkundigte er sich bei Rorvic.
    Dalaimoc nahm die Hand aus meiner Außentasche, musterte sie und schüttelte den Kopf. Seine Miene drückte Verwunderung aus.
    Ich weiß nicht, Peltrow", antwortete er. „Wahrscheinlich überhaupt nichts. Ich hatte sekundenlang das Gefühl, als stürzte ich in einen bodenlosen Abgrund. Anscheinend muß ich mal meinen Blutdruck überprüfen lässen. Die ständigen Aufregungen mit Ihnen ruinieren meine Gesundheit."
    „Mit mir, Sir ...?" fragte Peltrow erschrocken.
    „Mit wem sonst?" entgegnete der Tibeter. „Meinen sie, ich hätte nicht den impertinenten Blick bemerkt, mit dem Sie mich musterten, als ich mich etwas verfrüht losschnallte? Und dann springen Sie mit schußbereiter Waffe auf mich zu, es ist ein Wunder, daß ich keinen Herzschlag bekommen häbe."
    Peltrow Batriaschwili schluckte und verstaute den Paralysator hastig wieder im Gürtelhalfter. Rückwärts gehend, sagte er: „Ja, nakürlich, Sir. Ich bitte um Entschuldigung."
    Commander Rorvic rieb sich das Kinn. Er wirkte einen Atemzug lang verstört, was ich bei ihm noch nie erlebt hatte. Aber dann faßte er sich wieder und sagte: „Was zeigen die Meßinstrumente an, Major Nonderver?"
    Der Epsaler bllckte auf.
    „Schleusentore geschlossen, Luftdruck und Temperatur im Hangar normal, Sir."
    „Gut", erwiderte Rorvic, „dann steigen wir aus, und zwar in folgender Reihenfolge: Ich, Tatcher, Peltrow, Riev - und zuletzt Bescrilo. Bescrilo, Sie sorgen dafür, daß kein Unbefugter in die BUTTERFLY eindringt, auch nicht mit parapsychischen Kräften."
    Er schnallte den Waffengurt ab und ließ ihn fallen, wo er gerade stand. Wir hängten unsere Waffengurte über die Lehnen unserer Kontursitze. Zwischen uns war ausgemacht, daß wir das Cyno-Schiff unbewaffnet

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