0546 - Menschen unter Cynos
so?"
„Kein Kommentar", entgegnete der Cyno abweisend und unterbrach die Verbindung.
Der Albino wandte sich wieder uns zu.
„Otech kennt sich recht gut im Vokabular terranischer Diplomaten aus, finde ich."
Er musterte mich.
Nanu, Captain Hainu, Sie sehen ja ganz grün im Gesicht aus!
Was ist los?"
„Mir ist schlecht", antwortete ich und stöhnte. „Es ist sehr schade, aber ich fürchte, ich kann den Einsatz nicht mitmachen, Commander."
Rorvic watschelte auf mich zu und tätschelte mir die Wange.
Aber, aber! Wie Sie gehört haben, gibt es nichts, was die Cynos nicht besäßen oder nicht beschaffen könnten.
Man wird auf dem Cyno-Schiff Ihre Beschwerden sicher schneller kurieren können als hier, wo das einzige, was wir in überreichlichem Maße besitzen, der Mangel an intelligentem Personal ist."
Er drehte mir unauffällig das Ohr um und flüsterte: „Spielen Sie kein Theater, Tatcher. Sie konnten es nicht erwarten, mich loszuwerden, nun sind Sie erschrocken weil Sie mich begleiten dürfen. Glauben Sie nur nicht, ich lasse zu, daß Sie sich in der Krankenstation aalen, während das übrige CYD-Kommando sein Leben riskiert."
Laut erklärte er: „Es geht ihm schon wieder besser, unserem Kleinen.
Oberstleutnant Batriaschwili, Sie als Fachmann sorgen dafür, daß wir die notwendige Geheimausrüstung mitnehmen, Major Nonderver und Leutnant Kalowont werden die instandgesetzte BUTTERFLY startklar machen - und Captain Hainu begleitet mich zu meiner Unterkunft, wo noch einiges vorbereitet werden muß."
„Was denn beispielsweise?" flüsterte ich wütend.
„Der Futterautomat für Philemona - unter anderem", erwiderte Rorvic mit gönnerhaftem Lächeln.
3.
Langsam glitt die BUTTERFLY auf das scheibenförmige Cyno-Schiff zu. Backbords leuchtete und fIimmerte der Kristallschirm des Schwarms wie eine Zusammenballung angestrahlter gigantischer Seifenblasen, und steuerbords stand scheinbar unbeweglich das Sternenmeer des galaktischen Südwest - Sektors.
Riev Kalowont streifte mich mit:einem eigentümlichen Blick, dann wandte er sich Rorvic zu und sagte: „Bevor wir uns von den Cynos einschleusen lassen, Commander, muß ich noch eine Meldung erstatten."
Der fette Albino gähnte.
„Ja?" fragte er gelangweilt.
„Es handelt sich um Tatcher", fuhr R- iev fort. „Während der Erprobung des neuen Ortungsgerätes fanden wir ein unsichtbares Objekt aus einer glasähnlichen Substanz. Tatcher kroch in das Ding hinein und behauptete, darin etwas gefunden zu haben, das er ‘Hron, das durch Gedanken spricht’ nannte."
„Aha!" machte Rorvic.
Ich grinste und berührte unauffällig die Außentasche meines Kampfanzuges, in der ich Hron untergebracht hatte. Das seltsame Wesen gab mir zwar Rätsel auf, aber ich hoffte, durch engeren Kontakt eher hinter sein Geheimnis zu kommen, als wenn ich es in einem Schrankfach meiner Kabine einschloß.
Rorvics Einsilbigkeit machte Kalowont unsicher. Nach einigem Zögern meinte er: „Tatcher sprach mit Hron, Commander!"
„Das ist sein gutes Recht", erklärte Dalaimoc.
„Aber es gibt diesen Hron überhaupt nicht!" Rievs Stimme wurde schrill.
„Was Sie nicht sagen, Riev!"
Kalowont seufzte.
„Aber, Sir, begreifen Sie denn nicht! Tatchers Geist muß gelitten haben. Sein Verstand arbeitet nicht mehr einwandfrei."
Dalaimoc Rorvic bewegte den Kopf und - warf Riev einen verweisenden Blick zu.
„Ich muß doch sehr bitten, Leutnant Kalowont!" sagte er.
„Wärmen Sie nicht ständig Dinge auf, die längst allgemein bekannt sind. Tatchers Verstand hat noch nie einwandfrei gearbeitet. Das ist auch gar nicht möglich, weil der Bursche statt eines normalen Gehirns nur eine verschrumpelte Dattel besitzt."
„Und Sie haben anstelle eines Gehirns nur eine verschimmelte Wassermelone!" fuhr ich das fette Scheusal an.
„Captain a Hainu!" rief Batriaschwili entsetzt. „Wie sprechen Sie mit einem Vorgesetzten?"
„Wie er es verdient", gab ich zurück.
Dalaimoc Rorvic grinste still in sich hinein und sagte phlegmatisch: „Sie werden Tatcher nicht ändern, Peltrow. Er hatte entweder eine schwere Jugend oder überhaupt keine, auf jeden Fall ist es zu spät, aus ihm einen richtigen Menschen zu machen."
„Sehen Sie sich einmal im Spiegel an, Rorvic!" protestierte ich.
„Was Ihnen da entgegenblicken wird, hat viel weniger Ähnlichkeit mit einem Menschen als ich."
Unser Commander seufzte.
„Ein Spiegelbild ist immateriell, kann also niemandem entgegenblicken, Captain
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