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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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1.
    Die Angst im Herzen der Hand
    Crysalgiras Garten im Untergrund der Insel Ghewanal
     
    Sergh da Teffron rannte, dass der bunte Kies unter seinen Füßen nur so wegspritzte. Er achtete nicht auf die Schönheit der Landschaft, die von Moosen und Ranken umschmeichelten Ruinen oder die Komposition der Farben in den Blütenmeeren.
    Denn hinter sich wusste er den Regenten. Den mächtigsten Mann des Großen Imperiums. Der mit einer knappen Geste über Leben oder Tod seiner Untertanen entschied. Den Arkoniden, in dessen Glanz sich da Teffron lange Zeit gesonnt hatte.
    Früher. Denn dass es mit seinem Posten als Hand des Herrschers vorbei war, stand außer Frage.
    Was war nur in ihn gefahren, den Regenten daran zu hindern, Stiqs Bahroff – einen Lakaien! – hinterrücks zu erschießen, ihn körperlich anzugreifen, wegzustoßen und die Waffe aus der Hand zu schlagen?
    Sergh da Teffron verfluchte sich dafür. Hätte er wenigstens den Strahler aufgehoben, anstatt in blinder Panik davonzustürmen. Dann hätte er ...
    Ja, was? Den Regenten erschießen können?
    Er verscheuchte den erschreckenden und doch so süßen Gedanken und sprang über eine Reihe kopfgroßer Steine, die den Wegesrand säumten. Da Teffron hetzte an einem Baum vorbei. Den herb-sauren Geruch der rosa Blüten nahm er nur unbewusst wahr. Der Stamm bot sich als Deckung an, aber gewährte er auch Sicherheit? Sollte er sich verstecken? Vor dem mächtigsten Mann der Galaxis, dem man nicht entkommen konnte, egal wo man sich versteckte.
    Er folgte seinem Instinkt, ignorierte den Baum und rannte weiter.
    Die Muskeln im Nacken verspannten sich. Er nahm sich nicht die Zeit, sich umzudrehen, aber in seiner Vorstellung sah er, wie der Regent den Strahler aufhob, auf ihn anlegte und ...
    ... abdrückte.
    Kurz nacheinander fauchte es dreimal auf. Strahlerschüsse.
    Da Teffron zuckte zusammen, geriet ins Straucheln, stürzte in ein Meer aus Blumen. Blütenstaub wirbelte in einer betörend duftenden Wolke auf.
    Sein Herz raste, obgleich er wusste, dass ihn die Energieentladungen nicht getroffen hatten. Der Regent musste vorbeigeschossen haben.
    Sergh da Teffron rollte sich ab, blickte zurück – und glaubte kaum, was er sah.
    Der Regent hatte gar nicht geschossen! Er lag auf dem Boden, am Eingang der Ruine, in der er vor wenigen Augenblicken Prinzessin Crysalgiras Leichnam zerstrahlt hatte. Leute eilten den Hügel herab, auf den reglosen Leib zu. Offenbar hatten sie sich hinter den Mauern einer etwas abseits gelegenen weiteren Ruine verborgen.
    Er war also doch keinem Irrtum aufgesessen, als er vorhin geglaubt hatte, Stimmen zu hören.
    Da Teffron sah einen großen, kräftigen Mann, eine zierliche Frau mit merkwürdig geformten Augen, eine Mehandor und eine gewaltige schwarze Raubkatze. Wer waren sie? Roboter wie Chergost, die auf die Prinzessin aufpassen sollten und die Vernichtung ihres Körpers gerächt hatten? Oder gar Bewohner dieses außergewöhnlichen Ortes?
    Doch dann fiel sein Blick auf zwei weitere Männer der Gruppe. Ihm stockte der Atem.
    Nein! Das war völlig unmöglich. Ausgerechnet sie konnten sich nicht in Crysalgiras Garten herumtreiben. Erst recht nicht miteinander. Und doch taten sie es.
    Atlan, der ihm den Zellaktivator überreicht hatte, den nun Stiqs Bahroff um den Hals trug.
    Und Perry Rhodan!
    Der Mensch von einem Planeten mit dem einfallslosen Namen Erde. Der Kerl, den er mehr hasste als alles andere im Universum, der Dieb der VEAST'ARK, seines ehemaligen Flaggschiffs, der Verführer der Naats und Auslöser einer Kette von Ereignissen, die in diesem Debakel mündeten, dem er gerade Herr zu werden versuchte. Wenn man eine kopflose Flucht so bezeichnen mochte ...
    In seinem Zorn wäre Sergh da Teffron am liebsten aufgesprungen, zu der Tempelruine zurückgerannt und hätte Rhodan das gegeben, was er verdiente: einen langsamen, schmerzhaften Tod. Ein sinnloser Gedanke. Er war unbewaffnet, allein und deshalb chancenlos.
    Während sich Rhodan über den Körper des Regenten beugte, traf da Teffron die Erkenntnis wie ein Blitz. Das Tarkanchar, das der Herrscher über das Große Imperium bei der Prinzessin so verzweifelt gesucht hatte – dieser verfluchte Mensch musste es an sich genommen haben. Gestohlen. Wieder einmal. Und erneut schien es, als käme er mit seinen schäbigen Diebereien durch.
    Trotz der Entfernung erkannte da Teffron die Kälte in da Gonozals Blick, als er auf den Regenten hinabschaute. Er trug ein Strahlergewehr. Offenbar war er es

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