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0547 - Der Vampir-Gnom

0547 - Der Vampir-Gnom

Titel: 0547 - Der Vampir-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verhältnismäßig großen Kopf. So jedenfalls war er ihnen beschrieben worden, als sie die Hälfte des Honorars abgeholt hatten. Die zweite Hälfte würden sie nach beendeter »Arbeit« bekommen.
    Sie drückten die Türen des Daimler leise ins Schloß. Schon das geringste Geräusch konnte sie verraten. Das Licht im Wagen erlosch.
    Dunkelheit umgab sie wie ein Mantel.
    Die Nacht steckte voller Geräusche. Im Gras raschelte es, Grillen zirpten, der Wind war nur lau. Von irgendwo her wehte der Geruch von frisch gemähtem Gras in ihre Nasen. Es war keine sehr feuchte Nacht, auch wenn Wolken am Himmel standen und den fast vollen Mond nur hin und wieder erkennen ließen.
    Auch jetzt glotzte er blaß auf die Erde nieder. Efrim streckte ihm einen Finger entgegen. »Das ist der Mond. Für Vampire wichtig, verstehst du?«
    »Natürlich weiß ich das. Auch Dracula kam stets bei Vollmond. Ich habe die Filme damals gesehen. Sie haben mir immer gut gefallen.« Clear grinste wieder. Er amüsierte sich auch über den ernsten Ausdruck auf dem Gesicht seines Killerpartners.
    »Nimm es nicht zu leicht, Gunnar. Nimm es um Himmels willen nicht zu leicht!«
    »Klar.« Clear, um einen Kopf größer als Täte, winkte ab. »Hast du die Lampe?«
    »Klar.«
    »Dann geh vor.«
    Noch brauchten sie die Stableuchten nicht. Ihr Auftraggeber hatte ihnen den Weg genau beschrieben. Sie mußten ihn einhalten. Wenn sie das geschafft hatten, war alles okay.
    Die Straße führte am Rand des Geländes vorbei. Sie tauchten nun ein in die Hügellandschaft. In der Ferne wuchs der düstere Wald.
    Davor lag ihr Ziel. Ein altes, felsiges Höhlengebiet, das vor einigen hundert Jahren Banditen als auch Freischärlern als Schlupfwinkel gedient hatte, denn die schottische Obrigkeit und auch die Clans hatten oft genug Jagd auf sie gemacht.
    Nach einigen Schritten fiel das Gelände ab. Sie näherten sich einer Senke, wo auch die Eingänge der Höhlen liegen mußten.
    Zum erstenmal leuchtete Efrim mit der Lampe. Der Strahl war ebenso bleich wie der Mond. Täte ließ ihn wandern. Lautlos glitt er an den Rändern der Senke entlang. Das Felsgestein reflektierte das Licht. An einigen Stellen war es so blank, als hätten fleißige Hände es geputzt.
    Auch den beschriebenen Eingang entdeckten sie. Er war erst beim zweiten Hinsehen zu erkennen, weil Buschwerk vor ihm hochwuchs und ein sperriges Hindernis bildete.
    »Kommt er dort raus?« fragte Gunnar.
    »Keine Ahnung.«
    »Dann warten wir hier.«
    »Nein.« Täte schüttelte den Kopf. »Wir werden uns zu beiden Seiten des Eingangs aufbauen.«
    »Ist denn schon Mitternacht?«
    Täte schaute auf die Uhr. »Noch zwei Minuten.«
    »Vampire sind meist pünktlich«, sagte Gunnar mit spöttischer Stimme und verließ seinen Platz.
    Efrim Täte folgte ihm mit Blicken. Er hatte seine Stirn in sorgenvolle Falten gelegt. Die Sache gefiel ihm nicht. Als Killer durfte er sich keine Gefühle leisten, aber er besaß Instinkte. Die warnten ihn vor gewissen Dingen, den Auftrag nicht zu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen.
    Er tat es nicht, aber Gunnar Clear war da anders. Wahrscheinlich hatten ihn die Erfolge in den letzten Jahren verwöhnt oder auch unvorsichtig gemacht, jedenfalls war es für ihn ein Kinderspiel, diesen Gnom ins Jenseits zu schicken.
    Efrim dachte da anders. Was im ersten Moment so leicht aussah, stellte sich oft genug als schwierig heraus. Seinen eigenen Revolver hatte er unter dem dunklen Jackett gelassen. Statt dessen hielt er den Eichenpflock in der Rechten.
    Er war ziemlich schwer, glatt gehobelt und vorne spitz. Damit konnte man einen Körper schon durchstoßen, das war sicher.
    Gunnar zischte ihm zu. Er winkte auch. »Ich glaube, er ist unterwegs.«
    »Ich komme.« Efrim huschte auf den Höhleneingang zu. Er stellte sich Gunnar gegenüber auf und spitzte die Ohren. Noch war nichts zu hören, vielleicht hatte sich sein Kumpan auch getäuscht, dessen Gesicht in der Dunkelheit glänzte. Auch der schwere Revolver in seiner rechten Hand schimmerte.
    Durch die Nase holten beide tief Luft, dann hielten sie den Atem an, denn aus dem Innern der Höhle drangen tatsächlich Geräusche.
    Schritte…
    Ihre Umgebung lag in absoluter Stille. Selbst das Zirpen der Grillen war nicht mehr zu hören.
    Efrim hob eine Hand und wies dann mit dem gekrümmten Zeigefinger auf sich. Zugleich hob er den Pflock.
    Gunnar nickte zum Zeichen, daß er verstanden hatte. Er wollte Täte die Initiative überlassen und als Rückendeckung agieren,

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