0547 - Verdammt für alle Ewigkeit
Gangster versuchten einen fliegenden Dämon aus der Luft zu schießen? Willow würde das nicht glauben.
»Ich habe zu wenig davon mitbekommen«, wich er aus - nicht einmal an der Wahrheit vorbei.
»Ein Bandenkrieg?«
»Wie kommen Sie darauf?« mischte Nicole sich spöttisch ein. »Ich denke, Mister Odinsson ist ein ehrenwerter und hochgestellter Mitarbeiter des Secret Service! Wie könnte es möglich sein, daß er mit Verbrechern zusammenarbeitet und in einen Bandenkrieg verwickelt ist?«
Der Sergeant murmelte einen bitteren Fluch, »Ihre goldhaarige Freundin hat doch selbst angedeutet, daß Odinsson mit dem organisierten Verbrechen zu tun hat! Und noch was… den Haftbefehl gegen Sie gibt’s gar nicht. Ich glaube, ich kann es Ihnen jetzt ruhig verraten. Der Commander…«
Er verstummte.
Irgendwo schrillten die Sirenen von Polizeifahrzeugen.
»Haben Sie Unterstützung angefordert?« fragte Zamorra.
Willow nickte.
»Ich denke, wir werden Haus und Hinterhof problemlos betreten können«, sagte Nicole. »Wenn ich mich nicht gewaltig täusche, dürfte es da jetzt nur noch Tote geben. Aber Sie sollten uns den Vortritt lassen.« Dabei deutete sie auf Zamorra und sich.
»Wieso?« fragte Willow bitter. »Warum müssen Sie das bloß fragen?« seufzte Nicole. »Wissen Sie was? Vertrauen Sie uns einfach. Und erkundigen Sie sich bei Scotland Yard. Sprechen Sie mit einem Superintendenten namens Sir James Powell. Erwähnen Sie den Namen Zamorra. Wir sind dort bekannt. Sir James wird Ihnen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für uns vorlegen…«
»Vom Yard und seinen mittleren Beamten hat der Commander nie viel gehalten«, murmelte Willow. »Aber vielleicht glaube ich Ihnen auch so. Nur, warum wollen Sie unbedingt zuerst auf den Hof und ins Gebäude? Das stinkt nach Spurenbeseitigung.«
»Bleiben Sie dicht hinter uns«, bat Zamorra. »Dann haben Sie uns unter Kontrolle. Die Betonung dabei liegt allerdings auf hinter!«
Sergeant Willow zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen.«
Nicole klopfte auf den zerknautschten Kofferraum des Bentley. »Das ist ein Odinsson-Wagen«, sagte sie. »Was wird eigentlich daraus, wenn wir dem Kerl das Handwerk legen?«
Willow zuckte abermals mit den Schultern.
»Unser bisheriger Wagen wurde durch eine Bombe zerstört, die vermutlich einer von Odinssons Leuten gelegt hat. Meine Befugnis müßte eigentlich ausreichen, diesen Wagen zu konfiszieren, oder? Gewissermaßen als Ersatzfahrzeug.«
»Wenn Sie ihn beschlagnahmen, fällt er an die Krone«, sagte Willow. »Das müßte Ihnen doch klar sein. Aber vielleicht wird er Ihnen als Dienstwagen zur Verfügung gestellt.«
Zamorra grinste. »Auch ’ne Lösung. Schade, daß Sie nicht gerade ein Blaulicht mit Magnetfuß zur Hand haben. Dann könnten wir jetzt unter sträflicher Mißachtung der Verkehrsregeln zum Haus zurückfahren und wären sicher noch vor Ihrer angeforderten Verstärkung da, Sir.«
Nicole tippte sich an die Stirn.
»Spinner«, sagte sie. »Das schaffen wir auch so - unter strengster Beachtung der Verkehrsregeln. Einsteigen, Gentlemen. Wir fahren zurück.«
***
Gerret entdeckte eine Telefonzelle. Ein Taxi herbeirufen und sich zum Hotel bringen lassen, in dem Zamorra logierte… über kurz oder lang würde der Parapsychologe dort auftauchen. Dann würde Gerret den Schlußstrich ziehen und Zamorra in seine Gewalt bringen, um ihn langsam und leidend sterben zu lassen.
Man versprach ihm ein Taxi innerhalb der nächsten Viertelstunde.
Gerret trat wieder in die Stadtluft hinaus. Er war müde. Plötzlich spürte er sein Alter. Die vielen Jahrzehnte, die hinter ihm lagen. Was hatte ihm seine Langlebigkeit gebracht? Er war mächtig geworden, aber nicht unsterblich. Immer noch fehlte das letzte. Die Erfüllung des Daseins. In ihm nagte die Unrast und die Ungeduld. Zamorras Tod würde sie beenden - hoffte er.
Er wartete.
Er hatte gelernt zu warten. Ein Dutzend Jahre hatte er warten müssen nach seiner Niederlage an der Quelle des Lebens, bis er Zamorra endlich wieder entgegentreten durfte. Er verstand die Wächterin der Quelle nicht, daß sie ihn so lange daran gehindert hatte, mit Zamorra abzurechnen. Immerhin hatte Zamorra sich gegen sie gestellt!
Vielleicht, dachte Gerret, wäre es besser gewesen, wenn Zamorra ihn damals getötet hätte. Wenn er schon bei den Prüfungen obsiegte…
Es wäre ihnen beiden vieles erspart geblieben.
Die Schicksalsschläge, die die Wächterin der Quelle Zamorra auferlegt hatte, wogen Gerrets
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