0548 - Testflug zur Erde
ahnt man nichts von unserem geplanten Angriff. Noch haben wir alle Trümpfe in der Hand. Und unsere Aussichten werden gerade dann am besten sein, wenn die JOHN MARSHALL landet, denn dann wird sich die ganze Aufmerksamkeit auf dieses Raumschiff richten. Zugleich muß Imperium-Alpha den HÜ-Schirm öffnen.
Das ist die beste Gelegenheit für uns, den Flottenraumhafen mit Atomraketen einzudecken."
Masko Batala antwortete nicht sogleich. Er brummte zustimmend und schien noch über die Worte seines Helfers nachzudenken.
„Du hast recht", sagte er dann. „Zudem schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Falls es uns nicht gelingt, Fuß auf der Erde zu fassen und hier alle Macht an uns zu bringen, dann steht uns ein Ultraschlachtschiff für die Flucht in den Weltraum zur Verfügung. Mit der JOHN MARSHALL können wir alle Welten erobern, die wir anfliegen."
*
Die Kampfverbände Masko Batalas zogen nach Norden.
Der Grönländer bot etwas über fünfzigtausend Männer auf, wie Bowo erfuhr, als er ein Gespräch belauschte. Er befand sich noch immer im Führungsschweber der Batalaser. Er hätte sich kein besseres Versteck suchen können. Hier vermutete ihn niemand. Zudem erhielt er hier alle wichtigen Informationen.
Ovo war zuversichtlich. Er sah zwar zunächst noch keine Möglichkeit, Imperium-Alpha ein zweitesmal per Funk zu benachrichtigen, war aber doch davon überzeugt, daß sich eine solche Gelegenheit später noch ergeben würde.
Wie er vermutet hatte, bewegten sich die Truppen an der Westküste Indiens nach Norden, überflogen kurz nach Mitternacht die Thar-Wüste und erreichten schon im Morgengrauen das Tarim-Becken.
Der Sturm auf Imperium-Alpha konnte beginnen. Die Entfernung zum Flottenraumhafen schmolz schnell zusammen.
Ovo Bowo hatte sich zu einer kurzen Ruhepause in das Lautsprechergehäuse zurückgezogen und war eingeschlafen.
Schmerzen in seinem Bein und der Lärm aus dem Funkgerät weckten ihn. Mehrere Männer im Schweber schrien aufgeregt durcheinander. Zunächst konnte der Siganese überhaupt nichts verstehen. Dann fiel das Wort: JOHN MARSHALL.
Wenig später wurde klar, daß Oberst Tamika, der Kommandant des Schiffes, schon jetzt die Landung im Imperium-Alpha einleitete. Bowo lächelte triumphierend Masko Batala kam zu spät. Obwohl er während der Nachtstunden das Marschtempo seines Kampfverbandes immer wieder gesteigert hatte, war er immer noch zu langsam gewesen.
Jetzt berieten die sieben Männer des Führungsstabes äußerst hitzig, wie sie vorgehen sollten. Masko Batala vertrat die Ansicht, daß sie nur dann Erfolg haben konnben, wenn sie schon jetzt angriffen. Er wollte Imperium-Alpha mit Atomraketen beschießen, wenn das Ultraschlachtschiff landete. Den anderen Männern war dieser Plan noch zu riskant, weil die Bodenkampftruppen nicht schnell genug nachstoßen konnten, wenn der Hochleistungs - Überladungsschirm zusammenbrach.
„Was hilft es uns, wenn Imperium-Alpha sturmreif ist", schrie einer der Männer, „wenn wir anschließend nicht wenigstens zehntausend Mann in den Kampf werfen können?"
„Also gut", sagte Masko Batala ruhig. „Dann schlage ich vor, daß wir diese zehntausend Mann jetzt sofort nach vorn schicken.
Sie sollen sich so nahe wie möglich an den Flottenraumhafen herankämpfen, während die anderen Verbände mit der bisherigen Geschwindigkeit nachrücken Wir schlagen zu, denn wir haben nur diese eine Chance. Wenn Imperium-Alpha erst einmal fünftausend einsatzfähige Männer und Frauen mehr hat, dann ist es zu spät für uns."
Ovo Bowo verließ das Lautsprechergehäuse. In der Deckung seines Deflektorschirmes arbeibete er sich bis unter das Armaturenbrett vor. Hier fand er eine ausreichend große Öffnung in der Verschalung, durch die er bis in die unmittelbare Nähe des Funkgerätes kommen konnte. Währenddessen ging die Beratung der Batalaser weiter. Der Grönländer hatte eine Sturmspitze vorausgeschickt. Der Angriff auf Imperium-Alpha hatte begonnen.
Der Siganese nahm den Helm seines Kampfanzuges ab und löste in halbstündiger Arbeit ein Antennenkabel heraus. Er setzte es als Verbindungsstück zwischen seinem eigenen Funkgerät und der Hochleistungsantenne des Kampfschwebers ein. Dann wartete er ab, bis das Bordgerät ausgeschaltet wurde. Nachdem Masko Batala bis dahin nur auf Funkempfang geschaltet hatte, verbot er jetzt jeglichen Funkverkehr.
Ovo Bowo nahm einen Kaubonbon aus seiner Vorratstasche und steckte ihn sich in den Mund. Dieses
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