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0548 - Testflug zur Erde

Titel: 0548 - Testflug zur Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Depot, als die Sonne schon untergegangen war. Nach mühevoller Suche hatte er eine medizinische Notbox gefunden, die für siganesische Bedürfnisse eingerichtet war. Damit war es ihm gelungen, sein gebrochenes Bein besser zu versorgen. Jetzt konnte er schon wieder recht gut gehen, wenngleich der Heilungsprozeß erst begonnen hatte.
    Bowo hielt nich nicht lange am Ausgang des Depots auf, sondern flog gleich zum Heerlager hinunter. Er stellte fest, daß ein großer Teil der Transporter bereits abgeflogen war.
    Vermutlich zog die Kolonne an der westindischen Küste hoch, um über den Pandschab und den Karakorum in das Tarim-Becken vorzustoßen.
    Der Siganese hatte im Depot einen Rückenhubschrauber gefunden. Er benutzte dieses Gerät jetzt, um seinen Antigrav so weit wie möglich zu schonen. Darüber hinaus hatte er sich Zusatzbatterien beschafft, um gerüstet zu sein, wenn er sich dem Zug nach Norden anschloß. Obwohl seine Energiereserven also ausreichend waren, verzichtete er auf den Deflektorschirm und vertraute auf den Schutz der Dunkelheit.
    Ein luxuriöser Schweber erregte seine Aufmerksamkeit, da er von mehreren Robotern bewacht wurde. Ovo Bowo näherte sich ihm von oben. Durch die transparenten Scheiben konnte er Masko Batala und vier seiner Männer erkennen. Der metallene Schädelknochenersatz schimmerte hell. Er gab dem Grönländer ein roboterhaftes Aussehen.
    Ovo Bowo schaltete auf den lautlosen Antigrav um und ließ sich auf den Schweber herabsinken. Jetzt benutzte er auch seinen Deflektorschirm, verzichtete jedoch sofort wieder darauf, als er die Reaktion der Roboter bemerkte. Die Automaten hatten ihn geortet.
    Der Siganese ließ sich auf den weichen Boden fallen, nachdem er sämtliche Geräte ausgeschaltet hatte. Er hoffte, daß die Kampfmaschinen nicht über Feinstortungsgeräte verfügten.
    Mit angehaltenem Atem beobachtete er, wie einer der Roboter sich ihm näherte, sich dann erst nach Norden, dann nach Süden wandte und schließlich bewegungslos an der Stelle verharrte.
    Bowo war sicher, daß im Schweber jetzt ein Warnlicht aufleuchtete. Ein menschlicher Wächter hätte aus Unsicherheit vielleicht auf eine Warnung verzichtet, ein Roboter konnte das nicht.
    Der Siganese wartete noch einige Minuten ab, dann kroch er bäuchlings bis zum Schweber, rannte daran entlang bis zur nächsten Biegung und zog sich hinter das Fluggerät zurück.
    Der Roboter reagierte nicht. Er hatte offensichtlich nichts bemerkt. Aufatmend lehnte der Siganese sich gegen die Panzerplastverkleidung des Schwebers. Er überlegte, wie er in die Kabine kommen konnte, ohne gesehen zu werden.
    Er entschied sich für einen Weg, der aus der Sicht der Insassen am unwahrscheinlichsten war - das Abschußrohr des Raketenwerfers. Da mit einem Kampf jetzt auf gar keinen Fall zu rechnen war, brauchte er nicht zu befürchten, daß Batala eine Rakete abfeuerte. Wieder verzichtete er auf alle energetischen Hilfsmittel und klomm an einer Leiste nach oben, welche die äußeren Strömungsverhältnisse des Luftfahrzeuges verbessern sollte. Trotz seines gebrochenen Beines kam er sehr schnell voran.
    Danach hatte er eine deckungstreie Platte von zwei Metern Breite zu überqueren. Da er auch jetzt kein Aggregat benutzen wollte, hatte er erhebliche Schwierigkeiten zu überwinden.
    Normalerweise konnte er schnell laufen. Mit seinem gebrochenen Bein aber war er erheblich behindert. Er beschloß, es zunächst zu versuchen. Sollte es sich zeigen, daß er den Weg nicht schaffen konnte, dann blieb ihm immer noch die Möglichkeit, auf den Rückenhubschraüber oder den Antigrav zurückzugreifen.
    Er rannte los. Sein Bein begann schon nach den ersten Schritten zu schmerzen doch er ließ sich nicht aufhalten. Die Roboter reagierten nicht. Sie orteten ihn nicht. Ovo Bowo atmete auf.
    Die Anstrengung hatte sich gelohnt. Heftig nach Atem ringend, rutschte er auf der anderen Seite der Platte zwischen zwei Kühllamellen an der Öffnung des Abschußrohres. Er benötigte einige Minuten, um sich so weit zu erholen, daß er sich in das Rohr schwingen konnte. Der Sturz ins Dunkle begann. Er streckte das gesunde Bein weit vor und preßte die weit ausgebreiteten Arme fest gegen das Rohr. Dennoch prallte er hart auf. Er glaubte, sich sein Bein noch einmal gebrochen zu haben. Der Schmerz betäubte ihn und ließ ihn ohnmächtig werden.
    Als er wieder zu sich kam, wußte er überraschenderweise sofort, wo er war. Er tastete das Rohr ab, bis er die Einkerbungen fand, die ihm die

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