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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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plötzlich ruhigen Wasser, tauchte im Schein der Stirnlampe
eine abgeschliffene Felswand auf, und es sah so aus, als ob es sich dabei um
einen nach oben führenden Schacht handelte. Larry kam aus den Überraschungen
nicht mehr heraus. Er schwamm in den Schacht, ließ sich langsam nach oben
gleiten und tauchte plötzlich auf. Sein Kopf befand sich im Freien! Eine
schartige Felsplatte wurde zu einem natürlichen Ufer, gegen das dunkles, kaltes
Wasser plätscherte. Er hatte den Eingang zu einer Höhle gefunden. Und sie war
nicht mit Wasser gefüllt - sondern mit einer Luftblase.
    Obwohl abgekämpft und ermattet, stieg Larry sofort an Land und sah
sich die neue Umgebung mit aufmerksamen Blicken an.
    Es war die Höhle, in der sich Walt Mitchell befunden hatte. Da gab
es das Boot, den Generator und die inzwischen erloschene Birne, weil der
Dieseltreibstoff für den Generator aufgebraucht war.
    Jeder Muskel und jede Sehne des Agenten waren zum Zerreißen
gespannt, als er daranging, die Umgebung zu erkunden. Er passierte den
Durchlaß, fand den schmalen Zugang zu einer zweiten Höhle und ging den
Todesweg, den Richard Delugan vor ihm gegangen war. Er stieß auf das alte,
vermoderte und verschimmelte Wrack, auf die Truhe, in der der schwerverletzte
Mitchell zu Tode gekommen war, und fand Richard Delugans Leiche, nahezu bis auf
das Knochengerüst abgenagt.
    Am rechten Handgelenk baumelte noch die Kette mit der silbernen
Erkennungsmarke, die den Wissenschaftler identifizierte.
    Larry Brent ging den Weg zurück, den er gekommen war. Er hatte
genug gesehen und konnte die Dinge, die hier vorgefallen waren, rekonstruieren.
Aber die Klärung der Schicksale brachte ihn bis zu diesem Moment noch keinen
Schritt weiter.
    Wo hielt sich das Monster verborgen?
    Mehr als einmal wich der Amerikaner vom Hauptweg ab und suchte
einen abzweigenden Gang, um dort nachzusehen. Aber meistens handelte es sich
bei diesen Wegen um Sackgassen, um breite Felsspalten, die in kleinere Höhlen
führten.
    X-RAY-3 erreichte wieder die bizarre Felsenhöhle, die dem
Ungeheuer offensichtlich als eine Art Hauptaufenthaltsraum diente. Hier lagen
die meisten Fischreste herum, die Berge von aufgebrochenen Muscheln.
Unwillkürlich wandte Larry den Blick in die vordere Ecke und erinnerte sich
daran, daß dort die Kamera auf dem Felsblock gestanden haben mußte, die das
grausige Schauspiel gefilmt hatte, als Mitchell das Opfer des Ungeheuers wurde.
    Die plötzliche Wasserbewegung, das Prusten und Brodeln ließ ihn
herumwirbeln.
    Das Blut stockte in seinen Adern, als er sah, was da aus dem
Wasser stieg.
    Larry Brent hatte die Konfrontation mit dem Ungeheuer gesucht und
gefunden. Aber sie war anders, als er sie sich vorgestellt hatte.
    Der massige grüne Körper glitt mit einer erstaunlichen Wendigkeit
aus dem Wasser.
    Das Ungeheuer war nicht allein. Auf den schuppigen, kräftigen
Armen lag das tote Weibchen.
    Der männliche Teil hatte die Partnerin gefunden - in den Wassern
des Loch Ness aufgespürt.
    Und das Makabre an diesem Bild war das kleine Mädchen, das noch
immer von den starren Armen des toten Weibchens an die Brust gepreßt wurde!
    Larry Brent erschauerte.
    Der grüne Riese, der Unheimliche vom Loch Ness, erblickte den
Zweibeiner, öffnete das breite Fischmaul und ließ ein gutturales Knurren hören.
Achtlos, als hätte die tote Gefährtin auf seinen Armen plötzlich
    jegliche Bedeutung verloren, ließ er den Körper einfach fallen.
Der grüne Leib knallte schwer auf den Muschelberg, so daß die trockenen Schalen
schallend zerbrachen.
    Die großen Hände mit den Schwimmhäuten gespreizt, den Rüssel
drohend gehoben und die spitzen Ohren hochgeklappt, näherte sich das
ungewöhnlichste Lebewesen, das Larry Brent jemals gesehen hatte.
    X-RAY-3 wußte, daß es sinnlos war, dieses Monster auf Tuchfühlung
an sich herankommen zu lassen. Nur McLotch war ihm bisher entkommen. Alle
anderen Menschen, die mit ihm zusammengetroffen waren, waren ihm zum Opfer
gefallen. Es wäre falsches Heldentum gewesen, jetzt noch etwas zu riskieren.
    Der PSA-Agent hob die Harpune, legte den Finger um den Abzugshebel
und drückte ab. Kaum hörbar zischte der fingerdicke und ebenso lange Pfeil
durch die Luft und bohrte sich in den Schuppenpanzer des Ungeheuers. Für
Sekunden stand es wie erstarrt. Die Linke kam hoch, zerrte an dem im Fleisch
steckenden Fremdkörper, riß ihn mit einem ohrenbetäubenden Aufbrüllen heraus
und kam taumelnd auf den Agenten zu. Das Gift wirkte nicht - oder

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