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055 - Der Würger aus dem See

055 - Der Würger aus dem See

Titel: 055 - Der Würger aus dem See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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wird. Wir haben den Schlüssel in der Hand, Trane. Durch Mitchells Film,
der Ihnen in die Hände fiel. Kommen Sie!«
    X-RAY-3 nahm
Kontakt zu Morna Ulbrandson auf, die sich noch in Inverness befand. Die
Schwedin meldete sich aus dem China-Restaurant der Stadt.
    »Ich hoffe, daß dir die Bambussprößlinge nicht im Hals stecken bleiben«,
meinte Larry Brent. »Es wäre aber gut, wenn du dich ein wenig mit dem Essen beeilen
würdest.«
    »Das liegt mir aber gar nicht, Darling. Schnelles Essen führt zu
Nervosität und zu Magengeschwüren. Du hast mir erlaubt, kleine Spaziergänge zu
machen ... «
    »Ich erwähnte ausdrücklich den See, verehrtes Götterweib. Und des halb
möchte ich dich herzitieren.«
    »Bitten, meinst du?«
    »Meine ich. Es ist hier etwas geschehen, über dessen weitere
Entwicklung ich gern Bescheid wüßte. Es ist nämlich nicht ausgeschlossen, daß
ich mit meiner Theorie nicht ganz richtig liege.«
    »Was du nicht sagst«, staunte Morna. »Du gibst damit indirekt zu
er kennen, daß du irren könntest?«
    »Wir sind alle nur Menschen. Ich hoffe, heute abend mehr zu wissen
... «
    Mit knappen Sätzen wies er sie in das ein, was sich hier in Inverness
ereignet hatte.
    »Ich lasse die Nachspeise stehen - alles der PSA zuliebe«, meldete
sich noch einmal die Schwedin über das Taschenfunkgerät.
    »Und ich dachte schon, daß die Sympathie mir gilt... «
    Larry zuckte die Achseln.
    »Hatte ich nicht einen besonders großen Stein bei dir im Brett,
Sonny-Girl?«
    »Den Stein muß ich noch suchen.«
    X-RAY-3 fuhr mit dem Fischer an diesem Tag zum zweitenmal nach
Foyers zurück. Dort lag in einer Bucht der altmodische Kutter, der keineswegs
einen vertrauenswürdigen Eindruck machte.
    »Sie glauben, das Ding trägt uns noch?« fragte X-RAY-3 besorgt.
    Iwan Kunaritschew war hier zu ihnen gestoßen. Der Russe hatte eine
von den Forschern entwickelte Spezialharpune mitgebracht. Mit dieser Harpune
konnte man sowohl normale Speere abschießen als auch fingerdicke Pfeile, deren
Spitzen mit einem Betäubungsmittel präpariert waren, das erst wirksam wurde,
wenn der Pfeil einen Widerstand durch schlug. Die Durchschlagsstärke konnte man
an dieser ausgezeichneten Harpune ebenfalls einstellen, um dem vorgesehenen
Objekt keine unnötig tiefen Wunden beizubringen.
    Auf dem Fischkutter angekommen, übernahm Trane sofort das Steuer,
während Iwan Kunaritschew dem amerikanischen Freund behilflich war, die
Taucherkombination anzuziehen.
    Die Sauerstoffflaschen legte Larry nicht an. Nur die dünne,
enganliegende Gummihaut bedeckte seinen Körper.
    Aufmerksam beobachteten die Freunde, wie das steinige Ufer zurück fiel.
Das Fischerboot tuckerte hinaus auf den See. Weit und breit war keine
Menschenseele zu sehen.
    Der Russe sah ein wenig besorgt aus.
    » Du willst es
also riskieren?« fragte Iwan, als der Bezirk langsam in Sicht kam, den Larry
für seine Exkursion auserwählt hatte.
    X-RAY-3 nickte. »Ich hätte es gestern abend schon tun sollen«,
sagte er rauh. »Wir haben wertvolle Zeit verloren. Vielleicht hätte das in Inverness
doch nicht passieren müssen.«
    »Die Dinge waren zu undurchsichtig, Towarischtsch. Du hast keine
Schuld.«
    Eine Zeitlang
herrschte Schweigen zwischen den Männern. Sie starrten hinüber zum Festland, wo
die abgelegene Kate des toten Malers auf tauchte. '
    »Dort hat es begonnen«, murmelte Larry.
    Während der Fahrt von Inverness nach Foyers hatte Gerome Trane
anhand einer Seekarte vom Loch Ness ein paar markante Punkte eingezeichnet, die
X-RAY-3 näher unter die Lupe nehmen wollte.
    Dann hatte man den ersten Punkt erreicht. Der tuckernde Motor
erstarb. Der Kutter lag auf dem unbewegten See. Rasselnd wurde der Anker
herabgelassen.
    Wortlos legte Kunaritschew jetzt dem Freund die Sauerstoffflaschen
an. Larry überprüfte den Sitz des Mundstückes und nickte dann zufrieden. Mit
schweren Schritten näherte er sich der Reling.
    »Die Unterwasserströmungen sind ungewöhnlich stark«, klang die
Stimme George Tranes über das Deck. »Denken Sie immer daran! Und sie sind
tückisch. Es gab bisher sehr wenige Taucher, die. es wagten, hinabzusteigen.
Und dann hielten sie sich grundsätzlich am Rand des Ufers. In den See hinaus
hat sich noch keiner gewagt.«
    Das waren die
letzten Worte, die Larry vernahm. Er hob wie zum Gruß die Hand und sprang dann
über die Reling. Das dunkle Wasser schlug über ihm zusammen, und von einem
Augenblick zum anderen umgab ihn eine andere Welt. Fische schwärmten vorbei,

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