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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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werden.
    Vor den Hoftoren der Rückfront standen einige große Bäume, und Trainor stellte sich hinter einen. Da Costa marschierte nervös auf und ab.
    Nach einigen Augenblicken trat eine Gestalt aus einem der Hoftore, blieb davor stehen und schaute sich um. Da Costa kam zögernd näher. Sir Harry kam ihm ein Stück entgegen, und sie begrüßten sich.
    Trainor konnte sehen, wie sie sich kurze Zeit unterhielten, dann führte Sir Harry seinen Besucher durch das Tor, aus dem er herausgekommen war. Der Inspektor folgte ihnen vorsichtig und hatte gerade noch Zeit zu beobachten, wie die beiden an den erleuchteten Küchenfenstern vorbeigingen und an der einen Seite des Hauses durch das Fenster eines dunklen Zimmers kletterten. Es war dasselbe Fenster - obgleich das Trainor nicht wissen konnte -, durch das Weldrake seinerzeit Beryl und Louba gesehen hatte und später wieder da Costa und Sir Harry bei ihrem ersten Zusammensein.
    Der Detektiv rannte wieder zum Haupteingang. Er war aufgeregt, er fühlte, daß er endlich einen erheblichen Schritt vorwärtsgekommen war bei der Enträtselung dieses seltsamen Falles.

27
    Während Trainor noch vor der Haustür stand und sich überlegte, wo er Hilfe herbekommen konnte, ohne selbst seinen Posten zu verlassen, gingen zwei Jungen an ihm vorüber. Er konnte sie im Nebel kaum erkennen.
    »Hallo!« rief er schnell, und die beiden blieben sofort stehen. Die Bürschchen machten einen ganz aufgeweckten Eindruck.
    »Ich bin Detektiv ... Ihr wißt ja, so einer wie in den Romanen, und ihr könntet mir etwas helfen. Einer von euch muß auf die Rückseite dieses Hauses gehen. Wenn jemand das Haus durch das hintere Hoftor verlassen will, dann muß er mir das sofort melden. Und der andere soll, so schnell er kann, zum nächsten Polizeirevier rennen ... Weißt du, wo es ist? - Gut! Ungefähr fünf Minuten von hier. Nimm diesen Zettel mit und gib ihn dort ab.« Er schrieb etwas in sein Notizbuch. »Wenn du unterwegs einen Polizisten triffst, dann schick ihn hierher. Na, wollt ihr das tun?«
    Die Jungen bejahten mit einer Selbstverständlichkeit, als gehörten die ihnen zugeteilten Aufgaben zu ihrem Tagespensum in der Schule. Ohne viel zu fragen begaben sie sich sofort ans Werk.
    Trainor atmete erleichtert auf. Er war sehr zufrieden. Hinter einem Straßenbaum wartete er und beobachtete dabei Sir Harrys Wohnung.
    Nach genau zwölf Minuten kehrte der eine Junge mit zwei Polizisten zurück; alle drei keuchten, denn sie waren im schnellsten Tempo von der Wache hierhergelaufen.
    Sir Harry hatte inzwischen mit da Costa verabredet, daß sich dieser in sein Wochenendhäuschen nach Shoreham begeben solle und schaute gerade im Fahrplan nach. Da klingelte es.
    »Ich gebe Ihnen einen meiner Mäntel und außerdem einen Handkoffer mit ein paar Sachen drin«, sagte er zu da Costa. »Am besten, Sie gehen jetzt in den Hinterhof, und ich werfe Ihnen die Sachen hinunter.«
    Er hob den Kopf. An der Wohnungstür hörte man Stimmengewirr.
    »Sie brauchen mich nicht anzumelden, danke sehr«, sagte Trainor und riß die Tür des Zimmers auf. »Ich erkläre Sir Harry persönlich, warum ich gekommen bin.«
    »Entschuldigen Sie vielmals, Sir«, sagte das Dienstmädchen. »Dieser Herr . Ich konnte ihn nicht aufhalten .«
    Sie stotterte, war dann still und blickte mit verlegenem Gesicht erst ihren Herrn und dann den Detektiv an.
    »Ich freue mich ja so unendlich, Sie kennenzulernen, Mr. da Costa«, sagte Trainor und nickte dem Mädchen zu. »Es ist nicht Ihre Schuld«, beruhigte er sie und schloß hinter ihr die Tür.
    Da Costas sonst so volles, blühendes Gesicht sah plötzlich bleich und gelblich aus; sein Lippen zuckten vor unverhohlener Furcht, als er aufstand und den Detektiv ansah. Er mühte sich ab, irgendein Wort hervorzubringen, war aber anscheinend wie gelähmt. Trotz seiner massiven Figur bot er einen erbärmlichen Anblick.
    Sir Harrys Kinn war einen Augenblick herabgesunken, aber erstaunlich schnell bekam er sich jetzt wieder in die Gewalt. Trainor konnte ihn nur bewundern.
    »Ah, Inspektor, Sie kommen ja wie gerufen!« rief er. »Ich wollte Sie gerade holen lassen. Ich glaube, das ist der Herr, den Sie suchen. Er versicherte mir zwar, daß er unschuldig sei, und ich glaube ihm das eigentlich auch — aber da ich wußte, daß Sie hinter ihm her sind, wäre mir natürlich keine andere Wahl geblieben, als Ihnen mitzuteilen, daß er hier ist.«
    »Aber natürlich!« spottete Trainor, ohne sich die geringste Mühe zu

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