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0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hütte. Ronkon, der Häuptling, stand ebenfalls auf. Er ging zu Valuz und setzte sich neben ihn.
    „In meinen Augen ist der Priester ein Narr", erklärte er. „Ich kann nicht daran glauben, daß die Geburt eine Sünde ist."
    „Schweig", rief Bodamore erregt.
    „Ich werde nicht schweigen", entgegnete der Häuptling.
    „Ich weiß, daß du selbst nicht anders denkst. Ich habe dich belauscht."
    „Zur Hölle mit dir", sagte Boda Bodamore. Er gab glucksende Laute von sich. „Du bist gar nicht so dumm, wie ich dachte."
    Eine der Frauen begann zu schreien. Die drei Terraner drehten sich nach ihr um. Sie hatten es kaum getan, als sich auch schon eine zweite Frau wie in Krämpfen wälzte. Wenig später folgte die dritte.
    „Tonka, dafür ist Mankaikuon verantwortlich", flüsterte Mandry O'Loon. „Jetzt kann uns nur noch eines retten - sofortige Flucht."
    „Los, wir müssen raus hier", drängte Phil Aupon.
    Die vierte Frau sank jammernd in sich zusammen.
    Sie preßte ihre Hände auf den Leib. Die drei Terraner wollten sich erheben, doch die Tubbodmänner waren schneller. Lediglich Boda Bodamore mit seinem Diener blieb sitzen. Er zeigte auf die Raumfahrer und befahl: „Sperrt sie ein. Sie haben eure Weiber vergiftet."
    Einer der Tubbods trat nach dem Mankai Jaulend rannte das Tier aus der Hütte.
    Tonka Valuz wollte seinem Mankai folgen. Er sprang über die auf dem Boden stehenden Schalen und Teller hinweg. Arialeinen beugte sich gedankenschnell vor und griff nach dem Fuß des Terraners. Der Sergeant verlor das Gleichgewicht und prallte mit dem Kopf gegen den Türpfosten. Stöhnend sank er zu Boden.
    Mandry O'Loon stieß zwei Tubbods zur Seite, rannte zum Ausgang und packte Valuz am Kragen. Er riß ihn hoch und versuchte, ihn nach draußen zu zerren. Er war ein wenig zu langsam. Ronkon, der Häuptling, hieb ihm den Schaft einer Lanze gegen den Hinterkopf. O'Loon stürzte wie ein gefällter Baum.
    Phil Aupon erkannte sofort, daß er weder Tonka Valuz noch Mandry O'Loon helfen konnte. Er schnellte senkrecht in die Höhe, packte einen Querbalken des Dachgerüstes und zog sich daran hoch. Dann stieß er mit dem Kopf zuerst durch das aus getrockneten Gräsern bestehende Dach, kugelte sich nach draußen und fiel neben dem Eingang der Hütte auf den Boden.
    Als er wieder aufspringen wollte, hämmerten ihm zwei Tubbods ihre Fäuste auf den Kopf. Er streckte sich der Länge nach aus und blieb regungslos liegen.
    Saman, der Priester, kehrte von seiner Hütte zurück. Er steckte den Kopf durch den aus Stricken bestehenden Vorhang und blickte auf die Weiber. Boda Bodamore kam mit seinem Diener aus der Hütte.
    „Die drei Fremden sind mit der Sünde im Bunde", sagte der Weise. „Sieben von den acht Frauen da drinnen gebären. Dabei ist es noch viel zu früh. Sperrt die Männer ein, damit wir sie für das bestrafen können, was sie getan haben."
    Roi Danton setzte sich neben den Kommandanten. Er beobachtete, wie Major Argo einige Schaltungen an der Bildtafel auf der Konsole vor seinem Sitz vornahm. Die kräftigen, stark behaarten Hände Argos lagen wie schwere Tatzen auf dem Pult.
    Langsam schwebte die AMARILLO in die Lufthülle von Born Wild ein.
    Vor Danton war auf einem Bildschirm das Gesicht eines Ortungsoffiziers zu sehen, der die Flotte der Gelben Eroberer ständig beobachtete. Seine Aufgabe war es, die Komandozentrale sofort zu informieren, falls sich bei den Karties eine Änderung ergab. Vorläufig schienen die Ockergelben immer noch auf ein erlösendes Wort der Götzen zu warten, obwohl es keinerlei Hinweise dafür gab, daß die Beherrscher des Schwarmes sich anders als bisher entscheiden würden.
    Die Blicke Dantos richteten sich auf den großen Panoramaschirm, auf dem sich die Landschaften des dritten Planeten abzuzeichnen begannen. Die AMARILLO verfolgte einen West-Ost-Kurs und bewegte sich nördlich des Äquators auf den Kontinent zu, auf dem Tonka Valuz mit seinen Begleitern gelandet war. Ein grünes Blinklicht an der Unterkante eines Ortungsschirmes zeigte an, daß bis jetzt noch keine Energieortung erfolgt war.
    Kanterdrahn Argo wischte sich mit dem Handrücken über das Kinn.
    „Nervös?" fragte Roi Danton.
    „Keineswegs", entgegnete Argo. „Ich frage mich nur, weshalb wir jetzt nichts mehr von Sergeant Valuz hören."
    „Haben die beiden anderen Vorauskommandos sich gemeldet?"
    Argo nickte.
    „Ja - sie sind auf nichts Auffälliges gestoßen. Sie wollten nach Norden fliegen, um sich Sergeant Valuz

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