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0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefangen. Die Funksprüche versiegten.
    Die Flotte hüllte sich erneut in Schweigen.
    Die AMARILLO setzte ihre Fahrt fort.
    Roi Danton sah, daß die Landung auf Born Wild unmittelbar bevorstand. Er zögerte, ging dann jedoch eilig in die Funkstation hinüber. Als er sie betrat, registrierten die Funkoffiziere die ersten Sendungen der Karties an die Götzen.
    „Sie scheinen noch immer nicht begriffen zu haben, daß es im Grunde nicht die Schwarminstallateure waren, die ihnen diese Welt verwehrten, sondern die Götzen", sagte einer der Offiziere.
    „Sie versuchen es tatsächlich noch einmal."
    Die AMARILLO erreichte die obersten Luftschichten des 3.
    Planeten und setzte zur Landung in dem von Tonka Valuz bezeichneten Gebiet an.
     
    5.
     
    „Wahrlich, bei Antaranara ist Versöhnung, denn er ist nicht der Gott der Rache. Die Unwissenden und Bereuenden werden Liebe finden. Keine Vergebung aber finden jene, die mit offenen Augen sündigen und erst in der Stunde ihres Grabes bereuen wollen. Versöhnung ist nicht für jene, die vor den Augen der anderen Sünde begehen. Sie finden ewige Verdammnis."
    Kahana - 49. Mira Arialeinen ließ das Buch sinken, schob es dann über seine Schulter in das Büchergestell auf seinem Rücken und blickte die drei Terraner bedeutungsvoll an.
    Tonka Valuz griff nach einem Stück Fleisch, das in einer Schale vor ihm lag. Vorher hatte er unauffällig einen präparierten Teststreifen an das Fleisch gelegt, um festzustellen, ob das Eiweiß für Menschen verträglich war. Das Ergebnis hatte ihn beruhigt. Er konnte die Speisen bedenkenlos zu sich nehmen, die man ihnen vorgesetzt hatte.
    „Du meinst also, daß jene Frau auf der Brücke eine Sünde begangen hat, so daß ihr jetzt niemand helfen darf?" fragte Valuz den Diener.
    Boda Bodamore reichte Arialeinen ein faustgroßes Stück Fleisch nach oben. Arialeinen wischte seinen Finger, an dem etwas Soße klebte, an den Ohren seines Herrn ab. Er antwortete nicht auf die Frage des Terraners.
    „Sie hat keine Sünde begangen", bemerkte ein Tubbod, der neben Arialeinen und Bodamore aß. Er trug einen grünen, aus fingerdicken Stricken gefertigten Umhang.
    „Warum hilft ihr dann niemand?" erkundigte sich Valuz.
    Ronkon, der weltliche Herrscher der Siedlung, erklärte es ihm mit einem Wort. Die drei Terraner blickten ihn verblüfft an.
    Tonka Valuz wandte sich halb zur Seite und sah zu den Weibern hinüber, die im Hintergrund der geräumigen Hütte saßen.
    Sie wisperten aufgeregt miteinander, gaben dabei zugleich jedoch so laute Eßgeräusche von sich, daß die Terraner nichts von dem verstanden, was sie sich mitteilten.
    Tonka Valuz riß die Augen auf. Mit der linken Hand griff er nach dem Arm von Mandry O'Loon und drückte ihn heftig.
    Der kahlköpfige Terra-ner schüttelte die Hand ab. Als er jedoch das Gesicht von Valuz sah, drehte er sich auch nach den Weibern um. Er zeigte sich jedoch keineswegs beunruhigt, sondern begann fröhlich zu grinsen.
    Die Weiber griffen mit bloßen Fingern in einen großen Topf und holten sich daraus Fleischstücke hervor. Mankaikuon saß vor dem Behälter und legte seine Schnauze auf den Rand. Valuz und O'Loon konnten deutlich sehen, daß von seinen Kiefern eine blaue Flüssigkeit in den Topf tropfte.
    „Verdammt", entfuhr es Tonka Valuz. „Wer hat ihm Zucker gegeben?"
    „Keine Ahnung", antwortete O'Loon. „Bleib ruhig, Junge.
    Vielleicht können die Weiber mehr Alkohol vertragen als wir!"
    „Was gibt es?" fragte Ronkon, der Häuptling des Tubbodstammes.
    Tonka Valuz wandte sich ihm wieder zu.
    „Nichts Wichtiges", entgegnete er. „Ich dachte nur über deine Worte nach, denn ich weiß, daß euch eine große Prüfung bevorsteht."
    „Eine Prüfung? Wie meinst du das?"
    Saman, der Priester, stellte die Schale, aus der er gegessen hatte, auf die geflochtene Matte am Boden zurück. Boda Bodamore richtete sich steil auf.
    „Sprich nicht in Andeutungen", sagte er scharf, „sondern sage uns deutlich, was du meinst."
    Tonka Valuz blickte verwirrt auf Bodamore und seinen Diener Arialeinen, der sich ungeniert seine beschmutzten Finger an den Ohren seines Herrn abwischte.
    „Wenn die Geburt vor euren Augen tatsächlich eine Sünde ist, dann ist es besser, wenn ihr in den nächsten Tagen in euren Hütten bleibt und die Ausgänge verschließt. Tut ihr es nicht, dann werdet ihr vermutlich den Verstand verlieren."
    „Du sprichst in Rätseln, Fremder", erwiderte Bodamore.
    Saman, der Priester, erhob sich und verließ die

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