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0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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berichtigte ihn. Er war davon überzeugt, daß mehr als tausend Segelschiffe den Fluß heraufkamen. Bald konnte er ausmachen, daß die einzelnen Kähne schwerbeladen waren und sehr tief im Wasser lagen. Auf den Bündeln und Packen kauerten die Tubbods in dichtgedrängten Reihen.
    Auch die Bewohner der Siedlung waren aufmerksam geworden. Sie strebten aufgeregt schwatzend zum Fluß. Viele hängten ihre Füße ins Wasser und ließen sich von den schwarzen Fischen Blut absaugen. Tonka Valuz entdeckte Boda Bodamore und seinen Diener, die es vorgezogen hatten, den Zug von einem der Dächer aus zu beobachten.
    „Tonka?" rief Mandry O'Loon. „Was ist eigentlich mit den Weibern passiert? Wieso haben die den Mankai-Spezialblau nicht vertragen?"
    „Das weiß ich auch nicht", entgeg-nete Valuz. „Vielleicht konnten sie das Adrenalin nicht abbauen?"
    „Adrenalin? Ich verstehe nicht, wovon du sprichst."
    „Im Mankai-Spezial-blau ist nicht nur Alkohol, sondern auch Adrenalin - und damit kann man bekanntlich beschleunigt Geburten auslösen."
    Mandry O'Loon stöhnte auf.
    „Ich hab's schon immer gewußt, Tonka. Es war ein bodenloser Leichtsinn, dich auf die Menschheit und andere Bewohner dieser Galaxis loszulassen."
    „Normalerweise wird Adrenalin im Magen zerstört", entgegnete Valuz gelassen. „Wie sollte ich wissen, daß es bei diesen Mädchen nicht der Fall ist?"
    Er zerrte wieder an seinen Fesseln. Gleichzeitig senkte er den Kopf und blickte an sich herunter. Betroffen hielt er den Atem an.
    Die Tubbods hatten alles zerstört, was an dem Raumanzug überhaupt zu zerstören war. Sämtliche Geräte waren zerschlagen worden. Jetzt wunderte es ihn nicht mehr, daß er das Gefühl hatte, ein schweres Gewicht im Nacken liegen zu haben. Darüber hinaus wußte er jetzt, weshalb ihm so heiß war.
    Er schwitzte am ganzen Körper, weil die Klimaanlage des Raumanzuges ausgefallen war.
    „Mandry? Phil?" rief er. „Was ist mit euren Raumanzügen los?
    Sind sie auch zerstört worden?"
    Einige Sekunden verstrichen, dann eröffneten ihm seine beiden Begleiter, daß es ihnen und ihrer Ausrüstung nicht anders ergangen war als ihm.
    „Oh, Mann", sagte Phil Aupon stöhnend. „Hoffentlich geht das gut."
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Kleiner", versetzte Valuz tröstend. „Wenn der Ast hält, ist alles in Ordnung. Der Urzeitgorilla wird uns schon herausholen."
    Eine heftige Bö fegte durch das Tal. Der Riesenbaum neigte sich bedenklich zur Seite. Die drei Männer hörten das Holz tief unter sich krachen. Aus einigen Löchern flüchteten kreischende Vögel.
    „Jetzt ist es passiert", brüllte O'Loon.
    Doch dann richtete der Baum sich wieder auf - und neigte sich zur anderen Seite. Als er - nach einigen weiteren Schwingungen - wieder etwas zur Ruhe kam, meldete Phil Aupon sich erneut.
    „Ich mache mir keine Sorgen darum, ob und wann der Urzeitgorilla uns hier herunterholt", rief er. „Ich denke nur daran, daß ich zwei Mikro-Atombomben in der Tasche hatte.
    Unten am Fuße des Baumes sitzen drei Weiber und hämmern auf den Resten unserer Ausrüstung herum. Wenn ich daran denke, daß dabei auch die Bomben sind, wird mir ganz schlecht."
    Die beiden anderen Leidensgefährten antworteten nicht. Tonka Valuz verrenkte sich den Hals fast, als er sich bemühte, die Tubbodweiber zu sehen. Wenig später entdeckte er sie.
    Er hörte das Hämmern und ihr fröhliches Lachen. Ihm wurde schlecht.
    Wenn die Frauen die Bomben bearbeiteten, würden sie zweifellos auch früher oder später den Zünder treffen. Danach würde nicht nur dieser Riesenbaum sein Dasein beenden, auch die Tubbodsiedlung würde dem Boden gleichgemacht werden.
    Und von den Segelbooten würde auch nicht viel übrigbleiben.
    „Tonka?" fragte Phil Aupon. „Was können wir tun?"
    „Ich fürchte - nichts, absolut nichts", antwortete Valuz.
    Die AMARILLO fuhr die Landeteller aus und senkte sich in ein kleines Tal, das vierzig Kilometer von dem Götzenmonument entfernt war. Roi Danton und Kanterdrahn Argo strebten bereits dem Ausgang zu. Der Erste Offizier überwachte die Abschlußvorgänge der Landung. Der Zweite Offizier stellte ein Einsatzkommando zusammen das Danton und den Kommandanten begleiten sollte.
    „Sir", rief der Erste Offizier, als der Major den Ausgang erreicht hatte. „Die ersten Schiffe der Karties nähern sich Born Wild."
    „Jetzt geht es los", sagte Roi Danton.
    Der Erste Offizier kam zu den beiden Männern am Ausgangsschott.
    „Mit dem ersten Schub

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