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0557 - Das Gesetz der Götzen

Titel: 0557 - Das Gesetz der Götzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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habe.
    Bitte, laß deine Weisheiten noch ein wenig schlummern."
    „Die Stunde ist wichtig, Arialeinen", antwortete Bodamore.
    „Sieh, die Leute sind doch so nett. Es würde sie sicherlich kränken, wenn du ihre Gehirne allzusehr strapazierst, bevor wir anständig gegessen haben."
    Boda Bodamore blickte zu dem Götzenbild hinauf, welches das Tal überragte. Am Kopf des mächtigen Standbildes schimmerten zwei riesige Augen. Dem Weisen schien es, als schauten sie ihn voller Zorn an.
    Tonka Valuz lag bäuchlings auf dem Boden. Als er den Kopf hob, sah er zwei faustgroße, grüne Augen, aus denen ihm nackte Mordlust entgegenfunkelte. Er hörte die Schreie seiner beiden Freunde, sprang auf und rannte auf die Außenbegrenzung des Freigeheges zu.
    Der Säbelzahntiger machte eine lässige Bewegung und versperrte ihm den Weg.
    „Freunde", äußerte der Sergeant. „Eigentlich müßte ich doch jetzt schlagartig nüchtern werden, aber davon spüre ich nichts.
    Kann denn so etwas angehen?"
    Das Raubtier bleckte die Zähne. Phil Aupon und Mandry O'Loon hatten den Wassergraben überwunden, die begrenzende Felswand erklommen und befanden sich jetzt jenseits der Publikumsbarriere. Sie warfen mit kleinen Steinen nach der Bestie.
    „Stell dir vor, Tonka", schrie O'Loon. „Der Tiger kommt von Kamikilla III. Wie findest du das?"
    Tonka Valuz interessierte diese Nachricht wenig.
    Abermals versuchte er zu fliehen. Er sah, daß der Säbelzahntiger durch die Steine abgelenkt wurde. Er rannte auf ihn zu, sprang mit einem Satz über ihn hinweg und landete kopfüber im Wassergraben. Blitzschnell erreichte er die Felswand, in die Eisenstreben eingelassen worden waren. Für die Bestie bot die Wand ein unüberwindliches Hindernis. Valuz konnte sich retten. Der Tiger setzte ihm nach und versuchte, ihn mit den Pranken zu erreichen, hatte jedoch keinen Erfolg damit.
    Tonka Valuz stieg bewußt lässig über die Barriere. „Das war mein erstes Bad in diesem Jahr", sagte er. „Noch ein wenig kühl, findet ihr nicht auch?"
    Mandry O'Loon blickte ihn sprachlos an. Phil Aupon tippte ihm aufgeregt gegen die Schulter.
    „Während du dich hier mit einem Kätzchen amüsiert hast, habe ich mich umgesehen, Tonka", sagte er. „Mankaikuon ist da drüben. Er hat dich schon bemerkt."
    Tonka Valuz wurde sofort aufmerksam. Zusammen mit seinen beiden Freunden lief er über den Kiesweg. Die drei Männer kümmerten sich nicht um den gelben Wega-Affen, der seine langen Arme über den Weg zu legen versuchte, um sie zu Fall zu bringen. Sie sprangen einfach über die Arme hinweg.
    In einem mattleuchtenden Energiekäfig schlief ein Falta-Tiger, eine achtbeinige Bestie mit rotblauem, zottigem Fell.
    Er öffnete ein Auge und beobachtete die Eindringlinge, als sie vor dem Prallfeldgehege des Mankai stehenblieben.
    Mankaikuon winselte leise. Das zwölfbeinige Tier strich aufgeregt an den Innenbegrenzungen seines Käfigs hin und her.
    Sein weißes Fell schien von innen heraus zu leuchten. Zornig schlug der buschige Schweif auf den Boden.
    „Es wird schon hell. Wir brauchen nicht mehr lange zu warten, bis der Zoo aufmacht", sagte Phil Aupon.
    „So lange warte ich nicht", entgegnete Valuz. „Ich habe jetzt Durst."
    Er ging zu einem Schaltkasten und öffnete ihn mit seinem Vibratormesser. Mit einem Fingerdruck schaltete er das Prallfeld aus. Mankaikuon stürzte sich auf ihn und warf ihn zu Boden.
    Freudig jaulend leckte er ihm das Gesicht ab. Im Zoo gingen die Lampen an. In der Nähe heulte eine Sirene auf. Aupon und O'Loon befreiten Valuz, indem sie den Mankai von ihm wegzerrten.
    Dann rannten die drei Sergeanten auf die Umgrenzungsmauer zu und schwangen sich hinüber. Der Mankai folgte ihnen mit spielerischer Leichtigkeit.
    Als im Tiergarten die Suchaktion der Wachroboter begann, saßen die drei Männer schon in einem Taxigleiter und flogen zum Raumhafen. Tonka Valuz fütterte seinen Mankai mit Würfelzucker. Die beiden anderen Männer beobachteten ihn interessiert.
    Sie waren mittlerweile schon fast nüchtern geworden, aber noch nicht ganz.
    So hatten sie keine Bedenken, Mankaikuon wenig später einen Becher unter das spitze Maul zu drücken. Aus zwei Düsen unterhalb der Lippen quoll eine blaue Flüssigkeit, die einen intensiven Geruch verbreitete.
    Tonka Valuz leckte sich die Lippen.
    „Mir gehört der erste Schluck", sagte er.
    „Wieviel Prozent hat eigentlich dein Mankai-Spezial-blau?"
    fragte Phil Aupon.
    „Wenn Mankaikuon lange keinen Zucker gehabt hat, so wie

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